Mehr Schutz fürs Klima!

Das Schwerpunktthema für November 2015

am 21.08.2015 - 06:18  

Anfang Dezember 2015 ist Klimagipfel in Paris. Na und? werden sich viele fragen. Doch für die meisten Fachleute verbindet sich Paris mit einem dramatischen Wendepunkt. Ende auch diese Konferenz ohne konkrete Klimaschutzvereinbarungen, so reiche die Zeit nicht aus, um die Erderwärmung unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu halten, befürchten sie. Extremwetterereignisse würden dann noch einmal viel häufiger auftreten und viele Teile der Welt würden für Menschen unbewohnbar werden. Doch was hat das alles mit dem Pfarrbrief zu tun? Das Klima verändert sich vor allem deshalb, weil viele Menschen in den reicheren Ländern mehr Ressourcen verbrauchen als die Erde geben kann. Neben großen klimapolitischen Absprachen braucht es die kleinen Schritte, die jede und jeder tun kann. Die Materialien des neuen Monatsthemas beleuchten Ursachen und Folgen des Klimawandels und geben Tipps für einen klimafreundlicheren Lebensstil.

    Bilder

    Politlyrik zum Erfolg der 21. Klimakonferenz in Paris

    von

    Peter Schott

    196 Länder haben
    es endlich geöffnet,
    das historische Türchen
    des Weltklimavertrags.

    Hinter dem Türchen
    atmet unser blauer Planet auf
    und fragt erwartungsvoll
    im Sonnenschein:

    Politlyrik zur 21. Klimakonferenz in Paris

    von

    Peter Schott

    Wir können
    die Folgen des Klimawandels
    am Computer simulieren.

    Wir können
    den Temperaturanstieg
    exakt voraus berechnen.

    Wir können
    die Inseln benennen,
    die untergehen werden.

    Wir können
    die Länderemissionen
    in Statistiken darstellen.

    Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks zur Enzyklika Laudato si‘

    von

    Dr. Barbara Hendricks MdB

    Laudato si' ist die zweite Enzyklika von Papst Franziskus. Die am 18.

    Wie ein klimaschonender Lebensstil mehr Zeit verspricht

    von

    Im zweiten Stock eines Hauses in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien sitzen Wissenschaftler, die jedes Jahr aufs Neue die Welt aufzurütteln versuchen.

    von

    Der natürliche Treibhauseffekt ermöglicht das Leben auf unserem Planeten.

    Viele Maßnahmen haben nichts mit Verzicht zu tun

    von

    Natürlich, ohne grundsätzliche Änderungen in Wirtschaft und Politik ist der Klimawandel nicht zu stoppen. Aber genauso richtig ist auch, dass jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten muss. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig, und viele davon haben überhaupt nichts mit Verzicht zu tun.

    von

    Wikipedia

    […] 1992 wurde nach langen Verhandlungen in Rio de Janeiro die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UN) unterzeichnet, die international unter dem Kürzel UNFCCC bekannt ist.

    Skeptiker bezweifeln Einfluss des Menschen

    von

    Obwohl sich die überwältigende Mehrheit der Klimawissenschaftler über den Einfluss des Menschen auf den Treibhauseffekt einig ist, finden Thesen sogenannter Klimaskeptiker in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit. Mal wird die Erderwärmung überhaupt bestritten, mal werden andere Ursachen (z.B.

    Kipp-Punkte im Klimasystem

    von

    Anika Schröder, www.misereor.de

    Die internationale Staatengemeinschaft hat sich darauf verständigt, die globale Erwärmung auf durchschnittlich 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau in der Zeit um 1900 zu begrenzen und zu prüfen, ob nicht sogar eine Begrenzung auf 1,5 statt 2 Grad Celsius möglich ist (Kopenhagener

    von

    50 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als sechs Kilometer, jeder zwanzigste in Deutschland mit dem Auto zurückgelegte Weg ist nicht mehr als einen Kilometer lang. Durch den überproportionalen Spritverbrauch kann auf Kurzstrecken besonders viel Kohlendioxid eingespart werden.

    Klima der Neuzeit verändert sich rasant

    von

    Anika Schröder, www.misereor.de

    Das Klima der Erde hat sich schon immer geändert, auch ohne menschlichen Einfluss. Dieser Klimawandel ist z.B. auf Veränderungen der Aktivität der Sonne, des Abstandes zwischen Erde und Sonne sowie des Winkels der Erde zur Umlaufbahn der Sonne zurückzuführen.

    Tipps vom Naturschutzbund Deutschland

    von

    Kristin Steffan, www.nabu.de

    Wer etwas zum Klimaschutz beitragen möchte, muss vor allem darauf achten, Energie einzusparen, und den Einsatz erneuerbarer Energien unterstützen. Aber auch an anderen Stellen ist Handeln gefragt - oder hätten Sie gewusst, dass zu hoher Fleischkonsum das Klima negativ beeinträchtigt?

    USA und EU führen die Liste an

    von

    Anika Schröder, www.misereor.de

    Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen in Deutschland lagen 2011 bei 11 Tonnen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Philippinen stoßen durchschnittlich nur 1,5 Tonnen pro Jahr aus.

    Ein Kommentar

    von

    Während die Armen am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, sind sie nun auch zunehmend von den Folgen einer unüberlegten Klimaschutzpolitik bedroht.

    Beispiel: Agroforstwirtschaft in Haiti

    von

    Vor der Kolonisierung durch Spanien und Frankreich war Haiti zu 90 Prozent von Wald bedeckt, 1990 war es weniger als 2 Prozent. Aufgrund fehlerhafter Bewirtschaftung ist auch die Qualität der Ackerböden zunehmend schlechter geworden.

    Beispiel: Nachhaltige Landwirtschaft auf den Philippinen

    von

    Auf den Philippinen beeinträchtigt der Klimawandel zunehmend die landwirtschaftliche Produktion und damit die Lebensgrundlage vieler Menschen, vor allem in ländlichen Gebieten. Bereits heute leidet fast jeder fünfte Philippino unter Mangelernährung.

    Was Menschen auf den Philippinen mit unserem Lebensstil zu tun haben

    von

    Beate Hirt

    Den Armen helfen: Irgendwie war das früher einfacher. Man hat etwas gespendet, in den Klingelbeutel oder per Überweisung, und das war’s. Viel mehr konnte man ja auch nicht tun.

    von

    Papst Franziskus u.a.

    Das Ziel einer gerechten Klimaschutzpolitik muss sein, allen Menschen auf dieser Welt das gleiche Recht zur Nutzung der Atmosphäre zu gewähren. Jeder Mensch dürfte dann rund 2 Tonnen CO2 im Jahr produzieren. Auf jeden Bürger in Deutschland entfallen zzt. aber 10 Tonnen!

    Die Industrieländer sind in der Verantwortung

    von

    Drei Viertel der globalen Treibhausgase, die seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßen wurden, stammen aus den Industrienationen.

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Interview

    Es gibt sie, die Menschen, die sich für einen klimafreundlichen Lebensstil entschieden haben. Auch in Ihren Pfarreien. Gehen Sie auf die Suche nach diesen Menschen und stellen Sie sie und ihre Lebensweise im Pfarrbrief vor.

    Zum Beispiel mithilfe eines Interviews. Mögliche Fragen:

    • Sie achten in Ihren alltäglichen Entscheidungen immer auch darauf, ob sie gut sind fürs Klima. Wie muss man sich das vorstellen?
    • Bedeutet klimafreundlicher Lebensstil immer Verzicht?
    • Was haben Sie dadurch gewonnen?

    Umfrage „Was tun Sie für den Klimaschutz?“

    Vielleicht bringt eine kleine Umfrage z.B. am Rande einer Pfarrei-Veranstaltung eine Sammlung von Anregungen, wie jeder einen Beitrag leisten kann. Veröffentlichen Sie die kurzen Statements mit Angabe von Namen, Alter, Beruf und Bild.

    Umweltschutz in der Pfarrei

    Möglicherweise zählt Ihre Pfarrei in puncto Umweltschutz zu den Vorreitern. Schildern Sie Ihren Leserinnen und Lesern, warum. Oder lassen Sie sich von einem Experten, z.B. vom Umweltbeauftragten der Pfarrei, beschreiben, was die Gebäude, Installationen oder das Einkaufsverhalten der Pfarrei umweltfreundlich macht. Denken Sie an eine entsprechende Bebilderung.

    Top-Tipps des Umweltbeauftragten des Bistums

    In jedem Bistum gibt es einen Umweltbeauftragten. Die Namen und Kontaktadressen können Sie unter http://www.kath-umweltbeauftragte.de/umweltberater.html recherchieren. Bitten Sie ihn z.B. um seine zehn besten Tipps, wie jeder mehr Klimafreundlichkeit im Alltag praktizieren kann. Bitten Sie ihn auch um ein Bild von sich.

    Filmtipps des Kath. Filmwerkes zum Thema Klimawandel

    Kurzfilm-Tipp des Kath. Filmwerks: Froschwetter

    Es ist heiß. Der Wetterfrosch klettert auf seiner Leiter immer höher. Wenn stimmt, was die Kinder sagen, können schlimme Dinge mit dem Klima geschehen. Was, das erfährt der arme Frosch am eigenen Leib. Gleichzeitig unterhält und informiert die Regisseurin gerade die jüngsten Zuschauer. Dabei umreißt der Film mithilfe der Interviews von Kindern leicht vereinfacht und somit verständlich die Ursachen der Umweltprobleme. Auch der Zeichentrick-Look passt hervorragend zum Gesamtkonzept und trägt zum „wertvollen“ Filmvergnügen bei. (nach FBW)

    Deutschland, 2011, 6 Minuten
    Ein Film von Pauline Kortmann
    Produktion: HFF "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, Laura Machutta
    empfohlen ab 4 Jahren, FSK 0

    Erhältlich ist die DVD des Films sowie eine Arbeitshilfe für Schulen und Gemeindearbeit unter http://lizenzshop.filmwerk.de/shop/detail.cfm?id=1901 oder in Ihrer Medienzentrale.

    Spielfilm-Tipp des Kath. Filmwerks: 11th Hour – 5 vor 12

    Nicht die Umwelt braucht uns - wir brauchen sie, zerstören sie aber spätestens seit der Globalisierung mit schwindelerregendem Tempo. Eine klare Ansage, die Fluch und Segen unserer Intelligenz beleuchtet und sich aus erdgeschichtlicher Dimension mit der Hybris des Menschen auseinandersetzt, seiner Naturentfremdung, seinem Fehlverhalten.

    Produzent und Sprecher Leonardo DiCaprio, der als Umweltaktivist bekannte Hollywoodstar, geht in Nadia Conners' und Leila Conners Petersens Film einen umfassenden Schritt weiter als der Film "Eine unbequeme Wahrheit" und benennt jeden Frevel: von Umweltverschmutzung über Ressourcenüberlastung, Artentod und Polkappenschmelze bis zu hemmungslos materialistischem American Way of Life und Raubtierkapitalismus. Dabei hält sich DiCaprio weitgehend im Hintergrund und fährt eine beeindruckende Legion von 50 Experten auf. Renommierte Geistesgrößen wie Stephen Hawking, die Nachhaltigkeitsexperten William McDonough und Bruce Mau oder Thom Hartman, Autor des essentiellen Buchs "Unser ausgebrannter Planet", kommen zu Wort. Genügend Bilder sorgen dafür, dass daraus keine Talking-Head-Parade wird. Weitgehend übereinstimmend identifizieren die Denker und Meinungsbildner das Primat der Ökonomie als größtes Übel und fordern eine fundamentale Änderung unseres bisherigen Lebensstils.

    Trotz des eindringlichen Tonfalls partizipiert "The 11th Hour" nicht an der grassierenden Klimawandel-Hysterie, sondern bleibt dem Optimismus verpflichtet. Der fast schon trotzige Glaube an den Menschen ist ungebrochen und letztlich will die angesichts der globalen Situation eminent wichtige Dokumentation nicht jammern, sondern Hoffnung verbreiten.

    USA, 2007, 92 Minuten
    Ein Film von Leila Conners Petersen, Nadia Conners
    Produktion: Appian Way, Greenhour, Tree Media Group, Warner Independent
    empfohlen ab 12 Jahren, FSK 6

    Erhältlich ist die DVD des Films unter http://lizenzshop.filmwerk.de/shop/detail.cfm?id=1267 oder in Ihrer Medienzentrale.

    Selbst das Klima schützen

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