Von wegen alt und verstaubt: die Zehn Gebote

Das Schwerpunktthema für Januar 2021

von Elfriede Klauer am 29.09.2020 - 06:00  

Zugegeben: Die zehn Gebote sind richtig alt. Sie stammen laut Bibel aus der Zeit, als das Volk Israel nach der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei durch die Wüste zog – auf der Suche nach dem gelobten Land. Das ist schon ziemlich lange her. Aber haben die Zehn Gebote deswegen keine Bedeutung mehr? Eher umgekehrt macht es Sinn: Damals wie heute sind wir Menschen auf dem Weg. Neues, Unbekanntes liegt vor uns. Das wird zu Beginn eines neuen Jahres deutlicher spürbar. Wo sind die Wegweiser, die bei der Orientierung helfen können? Das Alte Testament empfiehlt die Zehn Gebote. Ob sie für uns moderne Menschen ebenfalls taugen? Nehmen Sie Ihre Leserinnen und Leser mit auf Entdeckungsreise. Die Materialien dieses Schwerpunktthemas unterstützen Sie dabei.

    Bilder
    von

    Christian Lück (die-sehleute.de)

    Ich bin die Liebe. Wenn Du mich in Dir trägst und aus mir heraus handelst, ...

    Wie die Zehn Gebote als Regeln für eine gute Gemeinschaft taugen – ein Interview

    von

    Elfriede Klauer

    In der Verkündung der Zehn Gebote erlebt das Volk Israel eine Premiere: Gott selbst spricht sie am Gottesberg Sinai zu seinem Volk. Aber nicht in der kurzen Form, wie man die Zehn Gebote eben so kennt. Gott erläutert, begründet und motiviert.

    von

    Kathrin Brüggemann, www.bene-magazin.de, BENE – Magazin des Bistums Essen

    Bis heute haben die Zehn Gebote ihre Bedeutung nicht verloren. Im Gegenteil. Sie sind in unserer Gesellschaft die Basis für ein funktionierendes Miteinander.

    Die Zehn Gebote und das gute Leben: Erfahrungen mit dem vierten Gebot

    von

    Wegen eines Infektes war ich bei meiner Ärztin. Während wir uns unterhielten, sagte sie mir ganz unvermittelt: „Wissen Sie, auch wenn Ihre Mutter schon tot ist, Sie müssen mit ihr ins Reine kommen. Dann wird sich für Sie vieles, auch in anderen Bereichen, lösen.“

    Die Zehn Gebote in moderner Sprache

    von

    Gisela Baltes, www.impulstexte.de

    1. Gebot

    Ich bin der Herr, dein Gott!
    Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
    Ex 20,1-3; Dtn 5,6-7

    ICH
    habe dich aus der Abhängigkeit
    in die Freiheit geführt
    und ICH will,
    dass du frei bleibst.

    Die Benediktinerpatres Anselm Grün und Notker Wolf erschließen die Zehn Gebote für heute

    von

    1. Gebot: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

    Gottes

    von

    Klaus Jäkel

    am Berg Sinai
    —  örtlich und wörtlich

    durch Religionen
    —  fordernd gefördert

    in Jesus
    als „der Weg, die Wahrheit
    und das Leben“ (Joh 14,6)
    —  persönlich verkörpert

    die Liebe

    Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de

    Ein Standpunkt

    von

    Johannes Hansen, www.gott.net

    Es ist spannend, die Zehn Gebote – diese Weisung aus der Nomadenzeit des Volkes Israels – in das 21. Jahrhundert zu übertragen. In jener alten Zeit bezahlte der Mann für seine Frau wohl noch viele Kamele. Sie war sein Besitz, den ihm niemand nehmen durfte.

    Der Buchtipp zu den Zehn Geboten

    von

    Elfriede Klauer

    Der Benediktinerpater Notker Wolf und der Journalist Matthias Drobinski stellen die Zehn Gebote in ihrem Buch „Regeln zum Leben“ in einen weiten Bogen – sowohl historisch als auch religionsphilosophisch wie gesellschaftspolitisch.

    von

    Auch: Dekalog, griech. déka = zehn, lógos = Wort; Bezeichnung für die Gebote, die Moses von Gott auf dem Berg Sinai auf zwei Steintafeln (Gesetzestafeln) empfing.

    Arbeitshilfe erschließt Bilderzyklus von Udo Lindenberg für junge Menschen

    von

    Pressemitteilung Bonifatiuswerk / Pfarrbriefservice.de

    Sein Stil: pointiert, humorvoll und unverwechselbar. So interpretierte der Künstler und Erfinder des „Deutschrocks“, Udo Lindenberg, auch die Zehn Gebote.

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Leserumfrage

    Was denken die Menschen in Ihrer Pfarrei über die Zehn Gebote? Bitten Sie doch einige um ihre Meinung. Interessant wird es, wenn Sie auf eine Vielfalt der Befragten achten, wenn Sie also z.B. möglichst Junge und Ältere um ihre Einschätzung bitten, Frauen und Männer, „Kirchennahe“ und „Kirchenferne“. Die Frage könnte lauten: Was sind die Zehn Gebote für Sie?

    Veröffentlichen Sie die kurzen Statements unter Angabe des Namens, des Alters und evtl. des Berufs – am besten zusammen mit je einem Bild des/der Befragten.

    Eine andere Möglichkeit wäre, dass Sie die Leserinnen und Leser des Pfarrbriefs/Pfarrmagazins um Leserbriefe bitten, die Sie dann in der kommenden Ausgabe veröffentlichen.

    Persönliche Erfahrungen

    Überlegen Sie einmal im Redaktionsteam: Welche Rolle spielen die Zehn Gebote für Sie selbst? Welche Erfahrungen machen Sie damit? Gibt es ein Gebot, dass Sie besonders anspricht?

    Vielleicht findet sich jemand, der etwas aus seinem Leben dazu schreiben möchte. Persönliche Erfahrungen sind für die Leserinnen und Leser spannend und lesenswert.

    Für Mehr-Leser: Zehn Gebote als moralisches Fast Food?

    Taugen die Zehn Gebote nur als Sünden-Checkliste? Sind sie als „moralisches Fast Food“ für moderne Menschen irrelevant, wie man im Internet lesen kann? Weder noch, schreibt die Theologin Carolin Neuber in ihrem Beitrag für das Buch „Bibel falsch verstanden. Hartnäckige Fehldeutungen biblischer Texte erklärt“. Sie zeigt auf, dass die Zehn Gebote Wegweiser Gottes sind, um die geschenkte Freiheit nach der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei zu bewahren.

    Eine Leseprobe des Textes „Moralisches Fast Food? Die Zehn Gebote und die Gestaltung der Freiheit“ findet sich hier: http://www.theologie-und-kirche.de/hieke-huber-leseprobe.pdf

    Der Text entstammt dem Buch
    Hieke, Thomas/Huber, Konrad (Hrsg.): Bibel falsch verstanden. Hartnäckige Fehldeutungen biblischer Texte erklärt. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2020 (www.bibelwerk.shop/produkte/bibel-falsch-verstanden-25527/)

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