Nur kein Neid!?

Das Schwerpunktthema für März 2023

von Elfriede Klauer am 30.11.2022 - 06:00  

Peter Weidemann

Vielleicht kennen Sie diese Situationen: Freunde und Bekannte zeigen auf ihren Social-Media-Kanälen Bilder von atemberaubenden Landschaften, die Freundinnen haben sich fein herausgeputzt und sehen wunderschön aus, der Nachbar hat schon wieder ein teures Auto vor der Garage stehen und die Kinder der befreundeten Familie glänzen mit überdurchschnittlichen Schulnoten. So richtig mitfreuen kann man sich darüber nicht. Da ist eher ein Gefühl von Missbehagen, es schießen Gedanken durch den Kopf, wie „Warum die und nicht ich?“. Man fühlt sich zurückgesetzt, benachteiligt, abgehängt. Neid keimt auf. Kein schönes Gefühl. Man möchte es schnell wieder los werden, übergehen. Doch das ist gar nicht so einfach und auch nicht ratsam. Warum, das erklären die Autorinnen und Autoren dieses Schwerpunktthemas. Sie verraten auch, was gegen Neidgefühle helfen kann. Unterstützen Sie Ihre Pfarrbriefleserinnen und -leser dabei, sich ehrlich zu machen.

    Bilder

    Was man vom Neid lernen kann – Ein Interview mit der Buchautorin Dr. Verena Kast

    von

    Elfriede Klauer

    Neid – keiner möchte ihn spüren und dennoch kann er so wichtig sein für die Entfaltung des eigenen Lebens. Wie das zusammenhängt, erklärt Verena Kast im Interview. Die Psychotherapeutin und Professorin für Psychologie schrieb das Buch „Über sich hinauswachsen.

    Das hilft mir, wenn ich neidisch bin

    von

    Moor Jovanovski, Quelle: FamilyNEXT 4/22, www.family.de

    Neid hat viele Gesichter. Bei mir stelle ich fest, dass ich Neid nicht beim Namen nenne, sondern mich gern hinter einer Rhetorik verstecke, die Neid verharmlost. Ich werde sarkastisch anderen gegenüber oder rede ihre Leistung und ihr Standing klein.

    Das hilft mir, wenn ich neidisch bin

    von

    Sandra Geissler, Quelle: FamilyNEXT 4/22, www.family.de

    Der Neid steht auf der Hitliste menschlicher Charaktereigenschaften nicht ganz oben. Zumindest im eigenen Herzen möchte man ihn keinesfalls als nöligen Mitbewohner, der beständig schlechte Stimmung verbreitet und herrisch der Zufriedenheit den Mund verbietet.

    Das hilft mir, wenn ich neidisch bin

    von

    Martha Jäger, Quelle: FamilyNEXT 4/22, www.family.de

    Eine Freundin schickt mir ein Foto vom Super-Zeugnis ihrer Tochter. Ich spüre einen kleinen Stich im Herzen. Ich denke an Hausaufgaben-Diskussionen, Lerntherapie und anstrengende Elternsprechtage. Warum läuft es bei ihren Kindern so spielend leicht mit der Schule? Was habe ich falsch gemacht?

    Und sei so, wie Gott dich gewollt hat

    von

    Klemens Geiger, Quelle: Katholische Hörfunkarbeit für Deutschlandradio, Bonn, www.katholische-hörfunkarbeit.de

    Acht weiße Schäfchen, jedes mit abstehenden Ohren, einem rundlichen Bauch und kleinen Augen, stehen da in Reih‘ und Glied und alle schauen in die gleiche Richtung.

    von

    Klaus Jäkel

    – Reiche, Schöne

    in mir
    selbst erkennen

    – lässt mich
    es
    gut und reich und schön
    auch Anderen

    – gönnen

    Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de

    von

    Gaby Bessen

    Ein kreischendes Geräusch durchschneidet die sonntägliche Mittagsruhe und lässt mich zusammenzucken. Hoch oben am blauen Himmel zieht eine Keilformation Kraniche lautstark über unseren Ort hinweg, in ihrer Flugkunst formvollendet.

    Und gönne anderen Menschen ihr Glück – zu deiner eigenen Freude

    von

    Stanislaus Klemm, Dipl. Psychologe und Theologe

    Wenn wir einen Menschen sehen, der sich so richtig kindlich freut, weil er etwas Schönes oder Kostbares gefunden oder bekommen hat, so können wir spontan zwei ganz unterschiedliche Reaktionen bei uns feststellen, wenn wir ehrlich sind uns selbst gegenüber.

    von

    Hannelore Bares, www.spurensuche.info

    Niemand mehr blind
    für die vielen Wunder des Lebens
    niemand mehr verstrickt
    in Abhängigkeiten
    und Unrechtsstrukturen
    niemand mehr gefangen
    in Hass, Neid und Gewalt;
    niemand mehr unterdrückt
    und erniedrigt
    Anfeindungen ausgesetzt

    von

    Cornelia Napierski, www.spurensuche.info

    Kennen Sie das auch, dieses starke Gefühl von Neid? Man bringt dies nicht gerne zur Sprache, und doch handelt es sich um ein urmenschliches Phänomen, eine allgegenwärtige Erfahrung, in der Familie, unter Freunden, in der Gemeinde …

    von

    Peter Schott

    Ich beneide keinen,
    der neidisch ist.

    Ich beneide auch keinen,
    der nicht neidisch ist.

    Ein bisschen Neid
    gehört als Ansporn
    in das Leben.

    Das muss ich
    neidlos zugeben.

    Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de

    Tipp für Pfarrbriefredaktionen

    Das hilft mir, wenn ich neidisch bin

    „Das hilft mir, wenn ich neidisch bin“ – Beiträge mit diesem Untertitel finden Sie für Ihren Pfarrbrief unter dem Schwerpunktthemen-Reiter „Texte“. Wie wäre es, wenn Sie ebenfalls darüber schreiben, was Ihnen in einer Neid-Situation hilft? Oder wenn Sie jemanden darum bitten, von dem Sie wissen, dass er oder sie es reflektiert tun werden? Sammeln und veröffentlichen Sie verschiedene Beiträge. Sie zeigen, dass viele Menschen das Gefühl des Neids kennen und wie sie versuchen, damit konstruktiv umzugehen.

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