Was hilft, ein gönnender Mensch zu werden

Ein kreischendes Geräusch durchschneidet die sonntägliche Mittagsruhe und lässt mich zusammenzucken. Hoch oben am blauen Himmel zieht eine Keilformation Kraniche lautstark über unseren Ort hinweg, in ihrer Flugkunst formvollendet.

Ich mag diese großen wildschönen Vögel und ihre Eleganz. Besonders beeindruckt bin ich von ihrer Flugkunst und ihrem Gemeinschaftssinn.
Diesem Wunder der Schöpfung gegenüber komme ich mir immer ganz klein und unbedeutend vor, und ich beneide diese erhabenen Tiere um die Freiheit, sich in die Lüfte zu erheben und davonzufliegen, in der Gewissheit, gemeinsam auf ein Ziel zuzusteuern. Wie gerne täte ich es ihnen manchmal gleich!

Wie kleingeistig sind wir Menschen doch, wenn wir unser Augenmerk darauf richten, wer das schönste Haus in der Straße bewohnt, wie oft die Nachbarn auf Reisen gehen oder wer das neueste Auto fährt. Sind wir denn wirklich neidisch auf schillernde Markenklamotten oder Privatschulen für diejenigen, die auch das entsprechende Schulgeld zahlen können?

Niemand von uns ist frei davon, sich mit anderen zu vergleichen. Werbung und Medien tun alles, uns zu beeinflussen. So scheint es uns manchmal, als fehle uns etwas Wichtiges.

Wir sollten uns nicht von gängigen, oft zu hörenden Wünschen und Formulierungen, wie „Ich brauche …“, „Ich will …“, „Es steht mir zu …“ beeindrucken lassen, sondern uns auf das besinnen, was wir haben und was uns als Menschen mit all unseren Stärken und Fähigkeiten auszeichnet.

Wir haben es in der Hand, unser Leben zu verändern, wenn wir neidisch auf andere blicken und meinen, unzufrieden zu sein.
Können wir an unserer Situation nichts verändern, sollten wir das akzeptieren und uns auf das konzentrieren, was wir haben. Wir alle haben gute Gründe, dankbar für all das zu sein, was unser Leben bereichert. Dieser Reichtum kann uns Frieden schenken, unser Herz weit machen und unserem Nächsten alles erdenklich Gute gönnen.
Wir tun gut daran, es den Kranichen gleich zu tun, wenn ich sehe, wie sie ihr Ziel gemeinsam anfliegen und sich gegenseitig im Blick haben.

„Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ (Matthäus 6,26).

Gaby Bessen, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für März 2023

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Text: Gaby Bessen
In: Pfarrbriefservice.de