Pubertät: Familie im Umbruch

Tipps für die Umbauphase zwischen Eltern und Kinder

Für Mädchen und Jungen fühlt sich ihr Leben während der Pubertät wie eine Baustelle an. Nicht nur der Körper verändert sich, sondern auch das Gefühlsleben ist ständig in Bewegung. Die Stimmung schwankt, die Proportionen verändern sich, neue Themen werden wichtig. Auch für Eltern ist es nicht immer leicht, mit diesen Veränderungen klar zu kommen, passende Worte zu finden und im rechten Augenblick Grenzen zu ziehen.

Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern befindet sich während der Pubertät in einer Umbauphase. Während die Jugendlichen mit neuen Fragen und Herausforderungen konfrontiert werden, sind die Eltern gefordert, sie gleichzeitig zu begleiten und loszulassen. Aber wie viel Unterstützung brauchen Kinder? Wie viel Freiflug sollen ihnen Eltern erlauben? Die Zeit zwischen dem 12. und dem 18. Lebensjahr kann anstrengend sein - für alle Beteiligten.

Den Wandlungsprozess verstehen

Wer mehr über die physischen und psychischen Veränderungen weiß, die Mädchen und Jungen während der Pubertät durchlaufen, kann sich ihr Verhalten besser erklären. Wenn Eltern mehr über diese Zusammenhänge wissen, weckt dies oft ein größeres Verständnis für typisch pubertäres Verhalten, wie etwa Lustlosigkeit, Rebellion oder Ich-Bezogenheit. Auch die Launen und Entscheidungsschwächen, Vergesslichkeiten und Unberechenbarkeiten sowie mitunter die Lernschwächen vieler Pubertierender sind Resultate dieser Entwicklungen.

Um im Alltag nicht ständig aneinander zu geraten, hilft es, wenn sich Eltern auf wichtige Grundsätze und Regeln festlegen. Wer nicht jedes Verhalten seines Kindes kritisch kommentiert, vermeidet, in eine Spirale von Nörgelei und Drohung zu geraten. Vielmehr lohnt es sich zu überlegen:

  • Was ist mir grundsätzlich wichtig? Hinter welchen Aussagen stehe ich hundertprozentig?
  • Wo sind das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen meines Kindes grundsätzlich in Gefahr?
  • Wo werden meine persönlichen Grenzen überschritten und wo geht es nur um alltäglichen Kleinkram?

Regeln festlegen, aber nicht für jede Kleinigkeit

Wo es um alltägliche Absprachen wie Aufräumen, laute Musik oder Hilfe im Haushalt geht, können Eltern mehr Gelassenheit zeigen. Einige weitere Probleme können in eine "mittlere Problemkategorie" eingeordnet werden, für die gemeinsam festgelegte, klare Regeln sinnvoll sind.

Nur wenige Dinge, wie zum Beispiel Beleidigungen, Gewalt, Schulschwänzen oder Drogenkonsum gehören zu den Verhaltensweisen, die in keiner Weise zu tolerieren sind. Hier sind klare elterliche Ansagen unverzichtbar.

Wertschätzung zeigen

Oft vergessen Eltern, dass auch heranwachsende Mädchen und Jungen Lob und Anerkennung brauchen. Positive Bemerkungen und Wertschätzungen ermöglichen Eltern aber oft, einen "guten Draht" zu ihren Kindern zu finden.

Denn Jugendliche brauchen nicht nur den Freiraum, um sich zu lösen, sondern zugleich auch das Vertrauen in ihre "Wurzeln". Sie wünschen sich Eltern, die ihnen zuhören, die hinter ihnen stehen und denen sie im Notfall vertrauen können. Sie wünschen sich Eltern, die einen klaren Standpunkt einnehmen - auch wenn der von ihrem eigenen stark abweicht. Egal wie groß die Alltagsprobleme sind: Wichtig ist, die Kommunikation nicht abbrechen zu lassen und miteinander über die Probleme zu reden!

Quelle: www.familien-wegweiser.de, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In: Pfarrbriefservice.de

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