Leben mit HIV und Aids: Partnerschaft und Familie

Eine HIV-Infektion stellt das Zusammenleben in einer Partnerschaft vor Herausforderungen, an denen manche Beziehungen zerbrechen. Beim Sex haben viele Positive Angst, ihren Partner anzustecken. Auch dann, wenn die Bedingungen erfüllt sind, die eine Weitergabe des HI-Virus unwahrscheinlich machen. Zu diesen Bedingungen gehört, dass

  • die Viruslast (also die Menge der Viruskopien) seit mehr als sechs Monaten unter der Nachweisgrenze liegt (derzeit etwa 40 Kopien pro Milliliter Blutserum),
  • die Medikamente regelmäßig eingenommen werden und die Viruslast ärztlich kontrolliert wird und
  • kein Schleimhautdefekt z. B. als Folge einer sexuell übertragbaren Krankheit vorliegt.

Dennoch lehnen viele HIV-Negative oder Ungetestete Positive als Partner ab - nicht zuletzt, weil HIV und Aids bei vielen immer noch stark mit Vorurteilen und Vorverurteilungen verbunden sind (z.B. "Wer sich angesteckt hat, hat moralisch verwerflich gelebt" oder "Wer sich infiziert, hat bestimmt Drogen genommen.").

Auswirkungen hat die HIV-Infektion auch auf die Familienplanung. Allerdings lässt sich eine Ansteckung des Partners oder der Partnerin bei der Zeugung vermeiden, z. B. durch eine so genannte Spermawäsche oder wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind, die eine HIV-Übertragung unwahrscheinlich machen. Auch eine Übertragung des Virus von der Schwangeren auf das Kind (in der Schwangerschaft, unter der Geburt oder beim Stillen) lässt sich durch geeignete medizinische Maßnahmen fast immer verhindern: durch die Einnahme von Medikamenten gegen HIV, um die Viruslast der Mutter unter die Nachweisgrenze zu senken, durch eine vorsorgliche mehrwöchige Behandlung des Neugeborenen mit antiretroviralen Medikamenten und durch den Verzicht aufs Stillen. Um das Risiko einer Übertragung bei der Geburt so klein wie möglich zu halten, werden Kinder HIV-infizierter Mütter meist durch einen Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Liegt die Viruslast der Mutter stabil unter der Nachweisgrenze, kann das Baby bei intensiver Betreuung durch HIV-Spezialisten auch durch eine natürliche Geburt zur Welt kommen. Diese Möglichkeit wird allerdings bisher nur von wenigen Krankenhäusern angeboten.

Quelle: www.welt-aids-tag.de,  8. Oktober 2009

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