Selbstverständlich dazugehören trotz HIV und Aids

Das Schwerpunktthema für Dezember 2010

am 01.09.2010 - 22:00  

Die Berichterstattung über prominente Menschen mit HIV und Aids hebt die Krankheit für kurze Zeit ins Rampenlicht. Doch werden die Menschen, vor allem die jüngeren, dadurch wirklich informiert? Was hat es mit HIV und Aids auf sich? Wie steckt man sich an und wie kann man sich schützen? Wie geht es Menschen, die daran erkrankt sind? Und wie gehen wir als Christen mit HIV-infizierten Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern um? Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Er möchte deutlich machen, dass HIV und Aids keine Themen weit, weit weg sind. Aufklärung tut not. Und Barmherzigkeit und Solidarität. „Als Kirche sind wir nach wie vor herausgefordert, Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit gerade auch in den eigenen Reihen zu leisten", meint Weihbischof Franz Vorrath aus Essen. Und Pfarrerin Dorothea Strauß, Initiatorin der ökumenischen Aids-Initiative „KIRCHE positHIV“, wünscht sich von den christlichen Gemeinden einen normalen, geschwisterlichen Umgang mit HIV-infizierten Menschen. Gestalten Sie eine Ausgabe Ihres Pfarrbriefes zu HIV und Aids. Das Monatsthema möchte Sie mit Informationen, Interviews, Linktipps, Buchtipps, Gebeten und Bildern darin unterstützen.

    Bilder

    Weihbischof Vorrath für Aufklärungsarbeit innerhalb der Kirche

    von

    Die Diskriminierung von Aids-Kranken und Homosexuellen ist nach Überzeugung des Essener Weihbischofs Franz Vorrath unchristlich. Dieser Grundsatz ziehe sich wie ein roter Faden durch die Verlautbarungen des Vatikans und der deutschen Bischöfe, machte Vorrath bei einer Studientagung zum Thema "Herausforderung Aids" in der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg" in Mülheim/Ruhr deutlich. Dennoch müsse selbstkritisch festgestellt werden, so Vorrath, dass nicht alle Christen den Personen und Gruppen vorurteilsfrei gegenüberständen, die besonders von Aids betroffen und bedroht sind.

    nach Psalm 23

    von

    Caritas-Aids-Beratungsstelle Unterfranken

    Gott sei dein Hirte,
    der dir das geben möge,
    was du zum Leben brauchst:
    Wärme, Geborgenheit und Liebe,
    Freiheit und Licht –
    und das Vertrauen
    zu Ihm,
    zu deinen Mitmenschen
    und zu dir selbst.

    Von Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Hamburg

    von

    Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Hamburg

    Eigentlich müsste es ganz einfach sein: AIDS hat nicht die geringste Chance bei gesunden Sexualpartnern, die sich treu bleiben. Menschen können wissen, was sie tun und können ihre Freiheit ausüben. Also sollten sie sich an das halten, was auf der Hand liegt.

    Du hast uns voller Widersprüche geschaffen

    von

    Caritas-Aids-Beratungsstelle Unterfranken

    Geheimnisvoller Schöpfer,
    du hast uns voller Widersprüche geschaffen:
    lebendig und doch sterblich,
    kräftig und doch schwach,
    zäh und doch zerbrechlich.

    Wie steckt man sich an und wie nicht?

    von

    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

    Was ist Aids?

    von

    Pfarrbriefservice

    „Aids ist angstbesetzt, Betroffene verbergen ihre Identität, Aids ist weithin noch nicht verstanden. Aber es gibt auch Gutes: Infizierte Kinder besuchen Kindergarten und Schule; in Pädagogik, Medizin und anderen Berufen sind HIV-Positive tätig.“

    von

    Dorothea Strauß

    Nach jeder Bitte (*) - kurze Pause
    - Christus, höre uns - Gemeinde: Christus, erhöre uns. oder
    - Wir rufen dich an: - Gemeinde: Herr, erbarme dich.

    von

    Sie ist das prägnante Zeichen des Welt-Aids-Tags: schön, alarmierend, offen und schick - die rote Schleife, englisch: red ribbon, auch als „Aids-Schleife“ bekannt. Sie ist weltweit das Symbol der Solidarität, für Mitmenschlichkeit.

    von

    Stefan Hippler, DIE ZEIT

    Die einzig angemessene Antwort der Kirche wäre, die Pandemie nicht mit moralischen Argumenten zu bekämpfen, sondern die infizierten Menschen mit Gottes bedingungsloser Liebe zu umfangen - einer Liebe, die sich nicht nur um die Kranken sorgt, sondern offen ist für alle menschlichen Realitäten.

    von

    Mittlerweile gilt die HIV-Infektion als behandelbare, wenn auch nicht heilbare chronische Krankheit. Zumindest in den reicheren Ländern dieser Welt. Wer sich heute in Deutschland mit HIV infiziert, kann mit einer wahrscheinlich annähernd normalen Lebenserwartung rechnen.

    Pater Dominik Wernicke kümmert sich um Menschen, die HIV-positiv sind

    von

    Martina Schäfer

    Das Engagement der Kirche für HIV-Infizierte und Aids-Kranke ist für Pater Dominik Wernicke eine Frage der Glaubwürdigkeit. Schließlich habe auch Jesus niemanden ausgegrenzt, erklärt der Aids-Seelsorger. In der Diözese Würzburg ist er für rund 800 Menschen zuständig.

    von

    Eine HIV-Infektion stellt das Zusammenleben in einer Partnerschaft vor Herausforderungen, an denen manche Beziehungen zerbrechen. Beim Sex haben viele Positive Angst, ihren Partner anzustecken.

    Interview mit Peter*, HIV-positiv

    von

    Ines Richter-Schulz

    Mit Verdacht auf das Pfeiffer'sche Drüsenfieber ist Peter ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die erschütternde Diagnose lautete für ihn jedoch Aids. Wie er mit dieser Krankheit lebt, lesen Sie hier.

    von

    Die HIV-Epidemie verläuft weiterhin mit erschreckender Dynamik.

    Gespräch mit Klaus (HIV–positiv) und Sabine (HIV-negativ)

    von

    Kerstin Jaudzims

    Klaus wurde Ende 1997 positiv getestet. Seit 2002 sind Klaus und Sabine ein Paar. Im Gespräch geben sie einen Einblick in ihr Leben.

    Frage: Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?

    von

    Menschen, die HIV infiziert oder aidskrank sind, befinden sich in einer ganz besonders schwierigen Situation. Neben der Tatsache, dass Aids unheilbar ist - was auch für einige andere Krankheiten zutrifft - leiden Betroffene oft an Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung.

    Akane ist 15 Jahre alt und hat Aids

    von

    Catherin Gräfe

    Akane wurde als kleines Mädchen in einem rumänischen Krankenhaus durch eine Bluttransfusion infiziert. Wie sie als Teenager mit Aids umgeht, beschreibt Catherin Gräfe.

    von

    Aids-Kranke brauchen unser Mitfühlen und unseren Beistand.
    Pater Anselm Grün OSB

    „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“ (Aus der Bildrede zum Weltgericht, Matthäus 25, 40)
    Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Würzburg

    von

    Alfred Spall

    Alfred Spall, ehemals Leiter der Aids-Beratungsstelle Unterfranken, plädiert für einen angstfreien und würdevollen Umgang mit HIV-Infizierten

    von

    Elfriede Klauer

    Dorothea Strauß ist evangelische Pfarrerin und Initiatorin der ökumenischen Aids-Initiative „KIRCHE positHIV“. Ihr Engagement und ihr Anliegen beschreibt sie in einem Interview:

    Frage: Sie engagieren sich für „KIRCHE positHIV“. Wie sieht dieses Engagement aus?

    Robert Kordts, Mitarbeiter einer Aids-Beratungsstelle, über Vorurteile

    von

    Robert Kordts

    Schwul, drogenabhängig, Prostituierte – das typische Bild des HIV-Infizierten oder Aids-Kranken. Doch da sind ganz andere Leute: Das ältere Ehepaar, die Mutter mit dem Kind, der junge Mann.

    von

    Deutsche Bischofskonferenz

    Die Stellungnahme der Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe vom 23. September 1997 mit dem Titel "Die Immunschwäche AIDS - Eine pastorale Aufgabe der Kirche" können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

    von

    In Deutschland sind die Zahlen zu AIDS relativ günstig, doch Wachsamkeit und Schutzverhalten in der Bevölkerung lassen nach. In Deutschland lebten nach aktuellen Angaben des Robert-Koch-Institutes Ende 2008 ca. 63.500 Menschen mit HIV. Jedes Jahr kommen rund 3000 neue Infektionen hinzu.

    Medienempfehlungen des Borromäusvereins zum Thema HIV/Aids

    - Zanele: Sie nennen mich Smiley: Leben mit Aids in Südafrika / Zanele mit Bruni Prasske. - Orig.-Ausg., 1. [Aufl.] - Köln: Ehrenwirth, 2010. - 250 S. ; 22 cm, ISBN 978-3-431-03814-9 fest geb.: 19,99 €

    Lebensbericht einer an Aids erkrankten jungen Südafrikanerin

    Zanele, genannt Smiley, heißt eigentlich Zinhle, möglicherweise auch Gugu. Gugu bedeutet in ihrer Muttersprache Zulu "kostbar", aber an ihre Mutter kann Zanele sich nicht erinnern. Als Kleinkind wird sie in den Slums von Johannesburg ausgesetzt. Ab dem Alter von neun vergewaltigt sie ihr Pflegebruder regelmäßig. Zum Glück wird sie in einem katholischen Waisenhaus aufgenommen. Hier lernt sie erstmals ein Leben kennen, das nicht von Angst und Misshandlung bestimmt ist, sondern ihr sogar eine lebenswerte Zukunft bietet. Hier wird aber auch ihre HIV-Infektion festgestellt. Heute arbeitet die inzwischen Anfang 20-Jährige als Streetworkerin in Johannesburg. Außerdem setzt sie sich mit Unterstützung von Missio für die Aids-Aufklärung und -Prävention in ihrem Heimatland und anderswo ein. Deshalb auch hat sie zusammen mit der Journalistin Bruni Prasske ihr Leben aufgeschrieben. Vor allem anfangs liest sich diese Biografie bewegend und beeindruckend, gegen Ende merkt man dem Text etwas zu stark an, was er Gutes bewirken soll. Dennoch sehr lesenswert. (Dagmar Wolf, Borromäusverein)

    Zur Ansicht und Bestellung bei borro medien gmbh:
    http://www.borromedien.de/9783431038149.html?ref=10009

    - Anas Geschichte: ein Stück Hoffnung / Jenna Bush. Gesprochen von Muriel Baumeister. - Hamburg : Goya Lit, 2009. - 3 CDs. Aus dem Engl. übers., ISBN 978-3-8337-2381-0, CD: 14,95 €
    (auch als Buch im Dt. Taschenbuch-Verlag erschienen)

    Ana ist Mutter eines kleinen Mädchens, betrachtet sich als Überlebende ihrer HIV-Infizierung und zeigt großen Lebensmut.

    Ana ist seit Geburt HIV-positiv. Sie und ihre Schwester haben die Eltern durch AIDS verloren und leben bei der Großmutter. In der Familie herrscht eisernes Schweigen über die Krankheit, die Mädchen fühlen sich wie Aussätzige behandelt. Schließlich landet der Teenager sogar im Erziehungsheim. Anfänglich als Strafe empfunden, erkennt sie hier ihre Chance auf ein besseres Leben, zieht in ein Heim für HIV-infizierte Jugendliche und lernt dort, mit dem Virus in ihr umzugehen. Als sie sich in Berto verliebt und schwanger wird, übernimmt sie zum ersten Mal Verantwortung, um ihrer gesunden Tochter Beatriz ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die sehr anrührende Geschichte ist von Jenna Bush, der Tochter des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, während ihres Praktikums bei der UNO aufgeschrieben worden und wird von Muriel Baumeister sehr akzentuiert und nuancenreich erzählt. Klar, schnörkellos, ohne falsche Scham oder Mitleid wird die Geschichte eines Mädchens stellvertretend für alle Kinder und Jugendlichen, die mit HIV infiziert sind, erzählt. Es wird deutlich, wie viel Offenheit und Aufklärung nötig sind, um den "Bann des Schweigens" zu brechen. Allen Büchereien sehr zu empfehlen. (Leoni Heister, Borromäusverein)

    Zur Ansicht und Bestellung bei borro medien gmbh:
    http://www.borromedien.de/9783833723810.html?ref=10009

    - Mason, Nais: Meine Kraft ist die Hoffnung / Nais Mason. Unter Mitarb. von Antje Passenheim. - Düsseldorf : Patmos, 2009. - 245 S. ; 22 cm, ISBN 978-3-491-36024-2 fest geb.: 18 €

    Erfahrungsbericht einer Kenianerin, die HIV-positiv ist und sich für die Bekämpfung von AIDS einsetzt.

    Masons Kindheit ist traumatisch: die ersten Lebensjahre verbringt sie wohlbehütet bei den Großeltern in Kenia, lebt danach bei den Eltern in den USA, um nach der Trennung der Eltern und dem Tod der Mutter nach Kenia zurückzukehren. Als sie dann den Mann heiratet, den sie liebt, muss sie kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes feststellen, dass ihr Mann trinkt und sie betrügt. Auch wenn man in Kenia über AIDS nicht spricht, erfährt Mason, wie man sich davor schützen kann. Doch ihr Mann hält nichts von Kondomen, was dazu führt, dass Mason sich mit HIV infiziert. Spätestens nachdem ihr Mann an AIDS gestorben ist, beginnt Mason einen engagierten Kampf gegen die Tod bringende Krankheit, zunächst in ihrem eigenen Land, dann als AIDS-Beauftragte der WHO und für UNICEF. Inzwischen hat sie eine Organisation in Kenia gegründet, die misshandelten und HIV-positiven Mädchen und Frauen hilft. - In diesem Buch erfährt man am Beispiel der Lebensgeschichte einer Betroffenen etwas über die Ursachen, die für die v. a. in Afrika sich ausbreitende Krankheit verantwortlich sind. (Adelgundis Hovestadt, Borromäusverein)

    Zur Ansicht und Bestellung bei borro medien gmbh
    http://www.borromedien.de/9783491360242.html?ref=10009

    - Grill, Bartholomäus: Gott, Aids, Afrika: eine Streitschrift / Bartholomäus Grill; Stefan Hippler. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2007. - 207 S. : Ill. ; 21 cm, ISBN 978-3-462-03925-2, fest geb.: 17,90 €

    Flammendes Plädoyer für die Weiterentwicklung einer moraltheologischen Streitfrage - angesichts von über 40 Millionen Aids-Infizierten weltweit.

    „Die einzige angemessene Antwort der Kirche [auf HIV/Aids] wäre, die Pandemie nicht mit moralischen Argumenten zu bekämpfen, sondern die infizierten Menschen... mit einer Liebe [zu umfangen], die nicht nur die Kranken umsorgt, sondern offen ist für alle menschlichen Realitäten" (S. 193) - so lautet das Fazit des Leiters der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kapstadt, Stefan Hippler, der die Aids-Hilfsorganisation "HOPE Cape Town" aufbaute. Gemeinsam mit dem ehemaligen Afrika-Korrespondenten der ZEIT, Bartholomäus Grill, der mit "Ach, Afrika" (2003) eines der lesenswertesten Bücher über den "Schwarzen Kontinent" schrieb, legt er eine (mit einer Einleitung von H. Mankell versehene) zornige Streitschrift vor, die der kirchlichen Sexualmoral (die z.B. den Kondom-Gebrauch auch unter Eheleuten verbietet, selbst wenn einer der Partner erkrankt ist) Sexualfeindlichkeit und Realitätsverweigerung vorwirft. - Ein aufrüttelnder Praxisbericht, der sicher auf die Brisanz des Problems aufmerksam machen kann, der wegen der (verständlicherweise) emotionalen und daher nur wenig differenzierenden Argumentation allerdings nur für kritisch reflektierende Leser geeignet ist. (Stefan Raueiser, Borromäusverein)

    Zur Ansicht und Bestellung bei borro medien gmbh
    http://www.borromedien.de/9783462039252.html?ref=10009

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