Gerechtigkeit beginnt beim täglichen Einkauf

Als Konsumenten sitzen wir unsichtbar an den Direktionstischen der Konzerne. Unser Verhalten wird analysiert und Strategien darauf aufgebaut. Billige Produktionen ermöglichen Markenjeans zum Spottpreis und um technisch mitzuhalten, decken wir uns im Jahrestakt mit neuer Unterhaltungselektronik ein. Ungeachtet der damit verbundenen Folgen.

Bei der Herstellung von Computerchips wird im Vergleich mehr Energie verbraucht, als zur Produktion von Autos oder Kühlschränken. Der Anbau von Baumwolle ist wasserintensiv und emittiert viel klimaschädliches CO2. Die Weiterverarbeitung von Baumwolle ist aufgrund der vielen Chemikalien höchst schädlich für Mensch und Umwelt. Jedes Handy und jedes T-Shirt hinterlässt also einen großen Klima- und Umweltfußabdruck. Hinzu kommt die Arbeitskraft, die Erntehelfer, Minenarbeiter oder Näherinnen in allen möglichen Billiglohnländern der Erde leisten. Eine kurze Gebrauchsdauer steht dazu in keinem guten Verhältnis.

Saubere Kleidung sorgt für Transparenz

Als in Bangladesch mehrmals hintereinander hunderte Frauen in den Flammen von Textilfabriken erstickten und verbrannten, lies dies auch bei uns wenige kalt. Es wurde greifbar, welche Fallstricke in den Produktionsketten heutiger Waren stecken.
Einige Firmen setzen auf "saubere Kleidung". Sie versuchen in den produzierenden Ländern Standards zu setzen: gerechter Lohn, geregelte Arbeitszeiten, soziale Absicherung, umweltschonende und klimagerechte Anbau- und Verarbeitungsmethoden. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher fordern Transparenz und wollen wissen: Erfolgte die Färbung meines T-Shirts unter gesundheitlichen Schutzmaßnahmen? Stammen die zugelieferten Rohstoffe meines Handys aus Minen, in denen Kinder unter Tage schuften?

Recycling ist kein alter Hut

Ein anderes Konsumproblem ist der Müll. Die Wegwerfmentalität im digitalen Zeitalter bringt vor allem eines hervor: giftigen Elektroschrott, verseucht mit Blei, Quecksilber und Cadmium. Er landet auf Müllhalden in ärmeren Regionen der Welt, wo ihn die Menschen unter höchst gesundheitsschädlichen Bedingungen ausschlachten.

Hauptgrund dafür ist die bislang noch unrentable Wiederverwertung, trotz des großen Rohstoffschatzes, der im Elektromüll steckt. Um das zu verhindern, sind wieder die Hersteller gefragt: Bereits in der Produktion muss der Faktor Recycling eine Rolle spielen. Oft sind die Komponenten so miteinander verbaut, dass sie weder repariert, noch wieder zu verwerten sind. 

Es gibt aber zunehmend viele Alternativen, auf die bewusste Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgreifen können – etwa Handyhersteller, die darauf bedacht sind, dass die Komponenten ihrer Produkte austauschbar und reparierbar sind. Wer sich für solche Produkte entscheidet, schont in der langen Frist seinen Geldbeutel, denn sie sind langlebiger. Und er oder sie setzt sich für eine gerechtere Welt ein. 

Deutscher Caritasverband, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Deutscher Caritasverband
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