Warum feiern wir Weihnachten jedes Jahr? Vielleicht auch deshalb, weil man mit diesem Fest nie fertig wird? Gemeint sind jetzt nicht die Festvorbereitungen, die für viele Menschen mittlerweile in Stress ausarten. Gemeint ist Gott. Ein Gott, der immer noch auf die Welt kommen will, und zwar in jedem Menschen. Ist das nur eine fromme Formulierung? Oder kann das tatsächlich geschehen? Mystische Menschen erfahren, dass Gott in ihnen lebt wie sie in ihm. Die Bausteine dieses Monatsthemas laden zu einer Entdeckungsreise ein – zu Begegnungen mit Gott, nicht nur in der Kirche und bei frommen Gedanken, sondern mitten im Leben.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Begegnungen mit Gott
Das Schwerpunktthema für Dezember 2017 und Januar 2018
am 27.09.2017 - 16:37Bilder
Texte
Tipps
Buchtipp: Gotthard Fuchs – Vom Göttlichen berührt. Mystik des Alltags
Mystik ist kein elitärer Sonderweg, der nur großen Heiligen zugänglich wäre, betont Gotthard Fuchs, der sich schon seit Jahrzehnten intensiv mit Mystik beschäftigt. In jedem Menschen wohnt eine tiefe Sehnsucht, die mehr will als das bloß Alltägliche. Mystiker versuchen nun aber gerade nicht, das Alltägliche abzuwerten. Vielmehr zielen sie darauf ab, dass die Gegenwart Gottes auch im Alltag erfahrbar wird. Damit beschäftigt sich das Buch des Theologen und Priesters Gotthard Fuchs. Eine Buchbesprechung des St. Michaelsbundes für Ihren Pfarrbrief finden Sie hier.
Film-Tipps des Kath. Filmwerks zum Thema „Mystik“
(Hinweis: Die Filmbesprechungen sind freigegeben für die nichtkommerzielle Verwendung durch katholische Pfarreien)
Brückenbauer zwischen Zen und Christentum
Hugo Makibi Enomiya-Lassalle
Enomiya-Lassalle (1898-1990) war Jesuit und Zen-Meister, in dessen Leben christliche Mystik und Zen sich symbiotisch verbanden. Besonders prägend war seine Anwesenheit beim Atombombenabwurf über Hiroshima. Danach trieb er den Bau einer Weltfriedenskirche sowie den Dialog zwischen Deutschland und Japan voran. Dieser Kurzfilm vermittelt prägnant und eindrucksvoll die wichtigen Stationen und Aspekte seines Lebens.
Deutschland, 2013, 14 Minuten
Ein Film von Christof Wolf SJ
Produktion: Loyola Productions München GmbH, Christof Wolf SJ, Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, Schweizer Jesuitenprovinz
empfohlen ab 15 Jahren
Erhältlich sind die DVD des Films, Arbeitshilfen sowie das Filmcover unter www.filmwerk.de. Die DVD gibt es außerdem in Ihrer Medienzentrale.
Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen
Als Achtjährige kommt die aus einer adeligen Familie stammende Hildegard ins Benediktinerkloster Disibodenberg. Dort wächst sie unter der Obhut Jutta von Sponheims auf, die sie unter anderem die Heilkunde lehrt und auch ihre musikalische Begabung fördert. Als Hildegard als Erwachsene gesteht, Visionen von Gott zu haben, sind die Kirchenoberen entsetzt, ja betrachten sie als Ketzerin. Doch Hildegard lässt sich nicht beirren. Sie setzt unter anderem den Bau des Frauenklosters Rupertsberg durch.
Deutschland, 2009, 111 Minuten
Ein Film von Margarethe von Trotta
Produktion: Clasart Film, Concorde Filmed Entertainment, Celluloid Dreams
empfohlen ab 12 Jahren, FSK 12
Erhältlich sind die DVD des Films, Arbeitshilfen sowie das Filmcover unter www.filmwerk.de. Die DVD gibt es außerdem in Ihrer Medienzentrale.
Buchtipp: Notker Wolf OSB, Dr. Corinna Mühlstedt – Mitten im Leben wird Gott geboren
„Wer ein offenes Herz hat, kann etwas von der Geburt dieses göttlichen Kindes erfahren – mitten im Leben. Sie verändert Menschen und Situationen. Sie ermöglicht kleine Wunder, die den Alltag aufbrechen für eine neue Dimension“, schreiben die beiden Autoren Notker Wolf OSB und Dr. Corinna Mühlstedt im Vorwort ihrer 24 Impulse zur Weihnachtszeit. Notker Wolf erzählt darin von seinen Erfahrungen, die er als Abtprimas des Benediktinerordens auf seinen Reisen gemacht hat. Die Rom-Journalistin und Buchautorin Dr. Corinna Mühlstedt führt die Gedanken des Abtprimas weiter in 24 meditativen Impulsen.
Notker Wolf/Corinna Mühlstedt: Mitten im Leben wird Gott geboren - 24 Impulse zur Weihnachtszeit. Verlag Herder, 1. Auflage 2017, ISBN 978-3-451-37599-6, 12 Euro
Zur Leseprobe und zum Cover-Download auf www.herder.de
Tipps für Pfarrbriefredaktionen
Umfrage: Begegnungen mit Gott
Fragen Sie Menschen, die Sie kennen: Wo erfahren sie Gott? Wo spüren sie, dass da mehr ist als man sehen und verstehen kann? Vielleicht möchten Sie ja auch selbst etwas dazu schreiben. Falls jemand diese Fragen für absonderlich hält, dann formulieren Sie dessen Antwort auch so. Veröffentlichen Sie die kurzen oder auch längeren persönlichen Beiträge jeweils mit einem Porträtbild und mit Angabe des Namens, des Alters und des Berufs in Ihrem Pfarrbrief.
Meditationsangebote vorstellen
Welche Möglichkeiten zur Meditation bietet Ihre oder eine benachbarte Pfarrei? Machen Sie Ort, Zeitpunkt und Zeitraum im Pfarrbrief bekannt und lassen Sie den Leiter/die Leiterin beschreiben, was die Teilnehmer erwartet. Überlegen Sie, wie Sie diese Übersicht attraktiv und einladend gestalten können.
Geheimnisvolle Orte
Vor allem an Weihnachten laden viele Kirchen mit ihrem Weihnachtsschmuck und den Krippen zu einem Besuch ein. Gibt es in Ihrer Pfarrei eine besonders innige Krippe oder eine Kirche, die mehr als andere zu einer Gottesbegegnung einlädt? Oder kennen Sie andere Orte, die eine besondere Ausstrahlung haben? Wenn Sie eine dieser Fragen bejahen können, dann fällt Ihnen vielleicht auch eine Geschichte dazu ein, eine Begebenheit oder eine Empfindung, die Sie für Ihre Leserinnen und Leser beschreiben.
Links
Andere Orte: Von Kraftquellen und Anstoßecken
Glücksorte und Kraftquellen, Anstoßecken und Trostplätze: Jeder Mensch kommt über die Jahre an verschiedene Orte, die für ihn bedeutsam werden. Das Buch „Andere Orte“ des christlichen, ökumenischen Vereins Andere Zeiten e.V. lädt ein, seine ganz persönliche Landkarte zu entdecken – die Landkarte des eigenen Lebens. Die kostenlose Web-App andereorte.de ergänzt das Projekt.
Das Buch „Andere Orte“ unterstützt die eigene Entdeckungsreise mit Bildern und Texten und erzählt von berührenden Erfahrungen, die Menschen an bestimmten Plätzen gemacht haben. Gedichte und Texte von Autoren wie Gottfried Keller, Friederike Mayröcker, Margot Käßmann und Hape Kerkeling nehmen die Leser mit an die besonderen Orte. Faszinierende Fotos machen Lust, selbst Neues zu entdecken. Es kostet 11 Euro.
Mit der Web-App für mobile Geräte können Nutzer markierte Orte in der Nähe entdecken oder eigene Orte hinterlegen. Sie können sich untereinander austauschen und Tipps der Redaktion einsehen.