Stichwort: Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden
Es gibt bis heute noch keinen allgemein anerkannten Kriterienkatalog zur ethischen Bewertung von Unternehmen. Einen Ansatz dazu bietet der Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden, welcher im Jahre 1997 in Zusammenarbeit von Ökonomen, Philosophen, Ethikern und Theologen entstand. Dieser Leitfaden beschreibt rund 850 Einzelkriterien, anhand welcher Wirtschaftsunternehmen kritisch betrachtet werden sollten. Für die Erarbeitung der Kriterien griff die Autorengruppe auf die sog. Wertbaumanalyse (nach Ortwin Renn) zurück; Werte sind dabei definiert als „Konzepte des Wünschenswerten“. Der allegorische Wertebaum hat drei Hauptäste:
Kulturverträglichkeit
wird dabei als Einklang von wirtschaftlichem Handeln und der kulturellen Entwicklung der Gesellschaft angesehen. Ohne den Konkurrenzgedanken aufzuheben sollen dennoch Rücksicht und Fairness gelten.
Sozialverträglichkeit
beschreibt die Arbeitsbedingungen, Sozialstandards und Menschenrechte. Um Sozialdumping und Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden, sind weltweit geltende Rahmenbedingungen unerlässlich.
Naturverträglichkeit
entspricht den Hauptkriterien speziell für Öko-Ratings, sie wird in die Handlungsbereiche Umweltinstitutionen, -informationen, -technologie, Lebewesen, Energie, Stoffe, Transport und Emissionen untergliedert.
In der Praxis von Research- und Ratingagenturen erfolgt eine pragmatische Auswahl von etwa 100 der 850 Einzelkriterien des Leitfadens, anhand derer Unternehmen ethisch-ökologisch bewertet werden.
Seite „Öko-Rating“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Mai 2016, 15:29 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%96ko-Rating&oldid=154065… (Abgerufen: 3. November 2016, 13:35 UTC)
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