Stichwort: Erntedank

Die Milch kommt aus der Flasche, eine Vielzahl von Gemüsen aus der Dose, Fisch und Fleisch aus der Tiefkühltruhe. Die Bitte um das tägliche Brot hat angesichts der hoch entwickelten Nahrungsmittelindustrie in den Ländern des Westens keine existentielle Bedeutung mehr. Industrie und Chemie produzieren in unserer Landwirtschaft immer höhere Erträge. Butterberge und Überproduktion von Obst und Gemüse haben jeden Gedanken an Not und Sorge um eine gute Ernte verdrängt. Das Wort „Hunger“ ist offenbar exotisch geworden.

Und doch dankt die Kirche am Erntedankfest Gott für die Gaben der Schöpfung. Schließlich gilt unverändert die alte Volksweisheit: „An Gottes Segen ist alles gelegen“. Selbst in einer Zeit industrieller Produktionsweisen in der Landwirtschaft ist es für die Menschen in den reichen Ländern der Welt sinnvoll, zum Abschluss der Ernte dafür Dank zu sagen, dass ausreichend Nahrung für alle da ist. Daran will der Erntedank-Sonntag erinnern. Der Gedanke der Bewahrung der Schöpfung ist in den letzten Jahren als neues Element hinzugekommen.

In vielen Gemeinden werden Erträge aus der Ernte - Gemüse, Obst, Getreide, Weintrauben - als Zeichen des Dankes an den Schöpfer vor den Altar gelegt. Mancherorts ist es guter Brauch, diese Lebensmittel nach dem Gottesdienst an Bedürftige in der Pfarrei zu verschenken. Das Erntedankfest meint mehr als den vordergründigen Dank dafür, dass es uns gut geht.

Pressestelle des Bistums Aachen

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Das Schwerpunktthema für September 2009

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Text: Pressestelle des Bistums Aachen
In: Pfarrbriefservice.de