„Spielst Du mit Beerdigung?“

Unterstützungsmöglichkeiten für trauernde Kinder

- Beziehen Sie die Kinder soweit als möglich ein. Eine Ausgrenzung im Umfeld eines Verlustes ist für Kinder schwer zu ertragen.

- Geben Sie Zuwendung, Körperkontakt, Geborgenheit. Gestehen Sie sich zu, dass auch Sie trauern und die Kinder das erleben, aber die Gemeinsamkeit tröstet. Achten Sie darauf, dass verschiedene Trauerreaktionen gleich respektiert werden.

- Vermitteln Sie Sicherheit und Normalität: Das Leben geht weiter. Kinder wollen leben. Wichtig und vor allem richtig ist, was Ihnen hilft weiterzuleben. Wenn zum Beispiel der alljährliche Sommerurlaub ansteht, ist es allein Ihre Entscheidung, ob Sie ihn jetzt brauchen oder ob Sie den Urlaub absagen, weil er zu viel zusätzliche Unruhe bringt. Lassen Sie sich nicht von gut gemeinten Ratschlägen Außenstehender irritieren.

- Nutzen Sie Gelegenheiten, mit den Kindern über das Sterben, den Tod und das Erlebte zu sprechen und Gefühle auszudrücken. Nehmen Sie sich Zeit dafür.

- Malen, werken, basteln – ermuntern Sie die Kinder dazu. Manches Kind spricht nicht, aber es malt plötzlich ganz andere Bilder. Fragen Sie, was die Bilder bedeuten. Hören Sie auf die Interpretationen der Kinder, interpretieren Sie nicht selbst. Versuchen Sie nicht, das Kind von selbst gewählten Motiven wie Sarg, Kreuz, Kirche etc. abzubringen, lassen Sie ihm seine Zeit.

- Spielen, Rollenspiele: Wundern Sie sich nicht, wenn beim Puppenspielen plötzlich der (verstorbene) Opa zu Besuch kommt, oder wenn die Kinder Sterben und Beerdigung spielen. Das ist ihre und eine sehr heilsame Art, mit dem Erlebten umzugehen.

- Fragen ehrlich beantworten: Gestehen Sie ein, dass Sie nicht alles wissen. Geben Sie Trost dadurch, dass es allen Menschen so geht.

- Antwort geben auf möglicherweise bestehende Schuldgefühle: Viele Kinder glauben, dass sie irgendwie mit schuld sind am Tod eines Angehörigen. Achten Sie auf entsprechende Andeutungen und räumen Sie sie gegebenenfalls aus.

- Geduld: Vor allem bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es sein, dass sie die traurige Atmosphäre zuhause meiden und sich keinerlei Reaktion anmerken lassen. Signalisieren Sie immer Offenheit, aber drängeln Sie nicht. Diese Balance ist schwer zu halten.

Norbert Kugler
aus: Wenn Kinder trauern. Werkblatt der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands, 6/2003. www.werkblaetter.de
In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Januar 2010

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Text: Norbert Kugler
In: Pfarrbriefservice.de