Karfreitag: "Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt"

Am Karfreitag erinnert sich die Kirche an das Sterben Jesu Christi. Die Bibel überliefert als Zeitpunkt „die neunte Stunde“, also nachmittags um drei Uhr. So kommt es, dass der Gottesdienst am Karfreitag in allen Pfarreien nahezu gleichzeitig um diese Zeit gefeiert wird. Seit jeher ist dafür nicht eine Eucharistiefeier, sondern eine Liturgie zum Gedächtnis unserer Erlösung vorgesehen. Sie besteht aus drei Elementen: Wortgottesdienst, Kreuzverehrung, Kommunionfeier. Die Orgel schweigt, die Gestaltung ist schlicht und dennoch feierlich, klar und groß.

Wortgottesdienst

Der Wortgottesdienst führt den leidenden Gottesknecht des Alten Testaments vor Augen (Jes 52, 13 – 53,12). Die zweite Lesung beschreibt Christus als Sohn Gottes, der den Gehorsam erlernt (Hebr. 4,14 –15; 5,7-9). Zentrum des Wortgottesdienstes ist die Passionsgeschichte des Johannesevangeliums.

Die „großen Fürbitten“ schließen den Wortgottesdienst ab. Die großen Sorgen jenseits alltäglicher Probleme werden zum Gebet:

I. Für die heilige Kirche
II. Für den Papst
III. Für alle Stände der Kirche, die Bischöfe, Priester, Diakone, für alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind, und für das ganze Volk Gottes
IV. Für die Katechumenen
V. Für die Einheit der Christen
VI. Für die Juden
VII. Für alle, die nicht an Christus glauben
VIII. Für alle, die nicht an Gott glauben
IX. Für die Regierenden
X. Für alle Not leidenden Menschen

Kreuzverehrung

Die Kreuzverehrung stammt aus der Tradition Jerusalems und Roms. Ein verhülltes Kreuz wird zum Altar getragen. Während der Priester es enthüllt und der Gemeinde zeigt, singt er dreimal: „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt“; und alle stimmen ein: „Kommt, lasset uns anbeten“ und knien nieder, um beim Anblick des Kreuzes den Erlöser in stillem persönlichen Gebet zu verehren.

Kommunionfeier

Zur Kommunionfeier wird das Kreuz am Altar aufgerichtet und der Altar bereitet. Die Kommunion – seit Gründonnerstag meist in einem Tabernakel eines Nebenaltares aufbewahrt – wird zum Altar übertragen. Nach einem Vaterunser folgt die Kommunionausteilung. Karfreitag und Karsamstag sind die einzigen Tage im Jahr, an denen keine Heilige Messe gefeiert wird.

Georg Walser, Webmaster für www.erzbistum-muenchen.de

Dieser Text wurde für die Homepage des Erzbistums München und Freising geschrieben und ist dort unter http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000515.aspx publiziert.

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Text: Georg Walser
In: Pfarrbriefservice.de