Gewissensbisse

Regional, bio, konventionell, unverpackt – ein Gericht in vier Varianten

Die Jugendliche Isi Voltmer macht das Selbstexperiment

In meinem Selbstexperiment habe ich mich für knapp einen Monat mit verschiedenen Arten des Einkaufens beschäftigt. Ich wollte damit meine eigene Überzeugung, dass umweltschonendes und nachhaltiges Einkaufen teuer und aufwändig sei, testen.

Mein Plan bestand darin, jeden Montag Spaghetti Bolognese zu kochen und die gekauften Zutaten immer nach anderen Vorgaben einzukaufen. Den Preis habe ich jeweils auf ein Standardrezept herunter gerechnet und am Ende des Monats verglichen.

Das Rezept:

500g Spaghetti
1 Zwiebel
2 El ÖL
300g Hackfleisch (Rind)
500g passierte Tomaten
400g gehackte Tomaten

Konventionell mit einem Hauch Luxus

Am ersten Montag habe ich alle Zutaten konventionell eingekauft. Das hat bei mir bedeutet: möglichst billig, mit einem kleinen Hauch von Luxus (mein Hackfleisch war von der Frischfleischtheke). Der Preis lag hier bei 3,98 €.

Bio – schwerer als gedacht

Der zweite Montag stand unter dem Motto „bio“. Der Einkauf war etwas schwieriger, da die Auswahl sehr klein war, selbst in einer Supermarktkette wie Edeka. Im Endeffekt musste ich zum Kochen Schweine- statt Rinderhackfleisch verwenden. Und auch preislich waren die Bio-Produkte teurer: insgesamt habe ich 8,83 € gezahlt.

Unverpackt – ein gutes Gefühl

Der dritte Montag war dem plastik- und verpackungsfreien Einkauf gewidmet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten einen Laden in München zu finden, in dem ich lose Spaghetti bekommen konnte, war der Einkauf recht entspannt. Auch beim Fleischhändler habe ich meine eigene Dose als Verpackung benutzen dürfen. Angefühlt hat es sich gut, ohne Verpackung nach Hause zu kommen. Meinem Geldbeutel tat es aber weh: satte 10,49 € habe ich ausgegeben.

Regional – zum Verzweifeln

Der letzte Tag des Experiments war angebrochen und somit auch der Tag meines Scheiterns. Das Thema „regional“ klingt im ersten Moment vielleicht nicht sehr aufwändig, gestaltet sich in der Praxis aber umso schwieriger. Die Kennzeichnung vieler Lebensmittel ist nicht eindeutig, zum Teil sind manche Artikel regional nicht erhältlich. Dass ich dieses Motto so unterschätzt habe, zeigt sich auch in meinem Ergebnis: ich habe nicht alles bekommen, was ich gebraucht hätte und zusätzlich 6,33 € gezahlt.

Das Fazit – Tu etwas!

Das Fazit meines Selbstexperimentes lässt sich wie folgt formulieren: Ja, die Klischees stimmen leider. Nicht immer ist beim Einkaufen alles da, wie man es haben will und ebenso ist der Preis meist höher als erhofft. ABER mir hat das Experiment gezeigt, an welchen Stellen ich die herkömmlichen Produkte durch andere Produkte „tauschen“ kann und somit nicht ganz so umweltschädlich bin. Immer geht das natürlich nicht und oft muss ich einen Kompromiss zwischen unverpackten, biologisch hergestellten und regionalen Lebensmitteln finden, aber mit ein bisschen Übung und mehr Aufmerksamkeit, geht das ziemlich gut. Mittlerweile bin ich auch der Meinung, dass JEDER etwas tun kann. Allein beim Obst und Gemüse kann man beispielsweise gut auf Verpackungen verzichten und auf einen guten Anbau oder Regionalität achten. Gerade, wenn man genug Geld zum Leben hat, lohnt es sich, ein paar Euro mehr in sein Essen zu investieren.

Ich freue mich, wenn mein Experiment auch euch angeregt hat, selber einmal den Selbstversuch zu wagen und wünsche euch viel Spaß und Erfolg!

von: Isi Voltmer, In: Pfarrbriefservice.de

Weitere Materialien
Verknüpft mit:

Eine Jugendliche macht den Selbstversuch

Vor dem Herunterladen:

Datei-Info:
Dateiformat: .doc
Dateigröße: 0,03 MB

Sie dürfen den Text NICHT in sozialen Medien nutzen (z.B. Facebook, Twitter, Instagram, YouTube, etc.)

Beispiel für den Urhebernachweis, den Sie führen müssen, wenn Sie den Text nutzen

Text: Isi Voltmer
In: Pfarrbriefservice.de