Ehe in guten und schweren Tagen

Ein persönliches Zeugnis

Wir sind jetzt 21 Jahre lang verheiratet. Dankbar schauen wir auf diese Zeit zurück. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Kraft der Liebe bleibt, das Leben miteinander spannend ist und die Herausforderungen füreinander nicht zu groß werden.

Auf drei Dinge des Ehealltags möchten wir besonders verweisen - auch als Einladung, vor der Ehe keine Angst zu haben und voller Erwartung diesem Weg zu trauen.

Zunächst eine Beobachtung zum ehelichen Trott, zur ehelichen Routine.

Der Fluss unseres Lebens lebt von der Wiederholung. Unser Herz schlägt verlässlich, unser Puls geht regelmäßig; wir atmen ein, wir atmen aus. So ähnlich erleben wir auch die eheliche Beziehung. Es ist eine große Hilfe, einen Menschen zu haben, auf den man sich verlassen kann, sich in einer Beziehung zu wissen, die bleibt und sich wiederholt und über die nicht jeden Tag neu abgestimmt werden muss.

So gesehen ist die eheliche Treue für uns keine Last. Im Gegenteil: Im Glauben gegangen führt dieselbe Beziehung zu Tiefe und Beständigkeit. Wir sind gespannt, wie es mit uns weitergeht

Dann ein Gedanke zur Achtsamkeit in der Ehe.

Der größere Teil des täglichen Lebens besteht aus kleinen Dingen - Frühstück herrichten, Schulstunden halten, Beträge in eine Kasse eintippen, Ziegel auf Ziegel legen... Aber gerade diese kleinen Dinge machen die Größe unseres Lebens aus.

So ähnlich ist es auch im ehelichen Miteinander. Die kleinen Zeichen und Gesten sind das Lebenselexier einer Ehe. Ob das eine körperliche Berührung ist, ein liebes Wort, ein überraschendes Geschenk - das Ja zueinander will immer neu Gestalt annehmen. Man kann gar nicht achtsam und einfallsreich genug die Ehe pflegen, sie kultivieren.

Schließlich noch ein Wort zu den Sorgen in der Ehe.

Neben schönen und guten Dingen bringt jeder Tag auch Belastendes und Bedrückendes. Bei dem einen sind es körperliche Gebrechen, bei dem anderen niederdrückende Stimmungen, Beziehungsnöte, beruflicher Ärger, für einige sogar die Sorge um ein Dach über den Kopf, um die tägliche Arbeit und das tägliche Brot.

Von Sorgen ist auch unsere Ehe nicht ausgenommen. Wir haben z. B. Probleme, wenn einer von uns krank und schwach ist. Charakterliche Prägungen wie passives Verhalten, Harmoniestreben und Scheu vor Konflikten müssen erst einmal ausgehalten werden. Fragen in der Erziehung der Kinder können zu unterschiedlichen Antworten führen. Spannungen mit den Herkunftsfamilien hinterlassen Spuren.

Für uns ist wichtig geworden, die Sorgen anzusprechen, oft in manchen Nachtstunden, manchmal auch länger miteinander zu schweigen. Und dann nehmen wir Jesu Rat ernst: Sorge dich nur um die Last von heute! Das genügt. Der morgige Tag wird für sich selber sorgen. So sind die Sorgen in der Ehe auch eine Schule der Belastbarkeit.

Durch sie werden wir zu Menschen, die etwas aushalten.

Das Wichtigste aber soll zum Schluss gesagt sein:

Unsere Ehe ist eine Quelle vieler Freuden. Wir lassen den Humor nicht zu kurz kommen. Wir lachen viel miteinander und mit den Kindern - manchmal auch über uns selber.

Quelle: Broschüre „Ehe – Vor Gottes Angesicht …“ des Seelsorgereferats I im Erzbischöflichen Ordinariat München, http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000834.aspx  

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Das Schwerpunktthema für Mai 2012

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Text: Erzbistum München
In: Pfarrbriefservice.de