Die Heilige Messe: Begegnung mit dem Auferstandenen

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. (Lk 24,15)

Zwei Wanderer sind von Jerusalem unterwegs nach Emmaus. Die Stimmung ist gedrückt, die Mienen ernst, das Gespräch und die Fragen gehen hin und her. Beide sind niedergeschlagen, müde, enttäuscht über das, was sie mit Jesus dem erwarteten Messias erlebt haben. Für Jesus ist das kein Grund, sich herauszuhalten. Im Gegenteil. Unerkannt gesellt er sich dazu, fühlt sich ein, fragt nach dem Warum. Wo sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln - auch als Fragende und Suchende, als Zweifelnde und Enttäuschte - geht Jesus mit, ist da, hört zu und lässt Menschen zu Wort kommen. So eröffnet er eine erste österliche Erfahrung seiner Gegenwart.

Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. (Lk 24,27)

Nachdem Jesus die beiden Wanderer zu Wort kommen ließ, ihren Erfahrungen, Enttäuschungen, Fragen und Gefühlen zuhörte, gibt er eine Antwort. Er nimmt beide hinein in die große Geschichte Gottes mit den Menschen, die in der Heiligen Schrift bezeugt ist. Er lädt sie ein, das, was sie erlebt haben, im Lichte dieses Wortes zu sehen und verstehen zu lernen. So erleben sie den Dienst des Wortes Gottes auf ihr Leben und auf ihre Erfahrungen hin. Jesus deckt ihnen den Tisch des Wortes Gottes.

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück. (Lk 24,33)

Mit brennendem Herzen, mit neuer Hoffnung und neuem Lebensmut kehren sie um zur Gemeinschaft in Jerusalem. Jetzt wird ihre Sendung klar, die Botschaft des Auferstandenen in die Welt zu tragen.

Jesus feiert am Tag seiner Auferstehung, am dritten Tag nach seinem Leiden und Sterben, Eucharistie. Seitdem ist jede Eucharistiefeier ein kleines Osterfest, in der die Feiernden wie die Emmaus-Jünger in der Begegnung mit Jesus Christus Wandlung erfahren. Die Verheißung seiner bleibenden Gegenwart wird so am Sonntag in der Feier der Heiligen Messe Wirklichkeit. Die Eucharistiefeier bezeugt als österliches Geschehen Sonntag für Sonntag, dass der Herr auferstanden ist und dass Jesus lebt.

Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn. (Lk 24,31)

Gedrängt von den beiden Wanderern wird der Fremde, wird Jesus, der eingeladene Gast, zum Gastgeber. In der kleinen Geste seiner Hände - betend, brechend, austeilend - gehen ihnen die Augen auf, erhellt sich der anbrechende Abend, verwandelt sich ihre Verzagtheit und Unsicherheit und entfacht neu das Feuer des Glaubens und der Liebe. Das gemeinsame Brotbrechen, der Tisch des Brotes, wird zum Ort der Erfahrung des Auferstandenen.

Quelle: Broschüre „Eucharistie – Tut dies zu meinem Gedächtnis“ aus der Reihe Sakramente im Leben der Kirche. Erzbischöfliches Ordinariat München, Seelsorgereferat I – Allgemeine Seelsorge (Hg.), Rochusstr. 5, 80333 München

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Text: Erzbistum München und Freising
In: Pfarrbriefservice.de