Den „Idealplan“ für das eigene Leben finden

"Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt" (Joh 15,16).

Gott hat mit jedem Menschen etwas Unverwechselbares vor. Sich diesem "Ja" Gottes zu den positiven Entfaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens zu öffnen, bedeutet, sich der eigenen Berufung zu stellen.

Auf die Spur seiner Berufung kommt ein Mensch, wenn er die Frage wach hält: "Was hat Gott mit meinem Leben vor?" Wenn er der eigenen Sehnsucht nachgeht, dass es doch mehr als alles geben muss. Wenn er erahnt, dass Gott Sehnsucht danach hat, dass unser Leben Frucht bringt.

Berufung ist kein exklusiver Begriff für Priester, Ordensleute oder Künstlerinnen und Künstler. Für jeden Menschen gibt es einen "Idealplan" für sein Leben, welchen Beruf er auch ergreift und für welchen Lebensstand er sich auch entscheidet. Für jeden Christen und jede Christin gilt die eine Berufung, als Kind Gottes zu leben und in diesem Leben die Welt aus der allgemeinen christlichen Berufung heraus mitzugestalten. Was hier über Berufung gesagt wird, gilt deswegen für alle Menschen, die sich ernsthaft nach dem Plan Gottes für ihr Leben fragen.

Meistens geschieht Berufung völlig unspektakulär: Im Alltag. Dabei kann der Ruf Gottes zunächst sehr unbestimmt wirken. Gott ist diskret. Wenn er einen Menschen ruft, dann tut er dies meist sehr behutsam, eben Schritt für Schritt. Gott lässt sich Zeit, mit jedem von uns. Und deshalb dürfen auch wir uns Zeit mit uns und unserer Antwort lassen. Berufungen wie die des Apostels Paulus, den der Ruf Gottes so plötzlich ereilte, dass es ihn vor Damaskus vom Pferd stürzte, sind auch 2007 Jahre nach Christus eine echte Seltenheit. Jede Berufungsgeschichte ist ein, oft auch langwieriger, Dialog, der sich zwischen Gott, der ruft, und dem Berufenen, der antwortet, langsam entfaltet.

In dem Maße, in dem der gerufene Mensch Gott Gehör schenkt, Umgang mit ihm pflegt und sich für das öffnet, was Gott ihm ganz persönlich, oft auch in der Begegnung mit anderen Menschen sagen will, wird der Ruf Gottes immer deutlicher vernehmbar. Bis das, wozu Gott ihn beruft, immer konkretere Konturen erhält und danach drängt, Formen anzunehmen: in einer Lebensform und / oder einem Beruf.

Pfr. Ludwig Kröger, PWB Aachen

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Das Schwerpunktthema für April 2008

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Text: Pfr. Ludwig Kröger, PWB Aachen
In: Pfarrbriefservice.de