Beispiele Alltagsrassismus

Schülerin, 19 Jahre:
Heute in der Schule stellt die Lehrerin so Schokoküsse hin und sagt: „Eure Negerküsse lass ich hier stehen”. Ich frag sie: „Haben Sie gerade Negerküsse gesagt?” Da lachte sie und meinte: „Eure Schokoküsse – Zigeunerschnitzel darf man ja jetzt auch nicht mehr sagen, heißt ja jetzt Roma- und Sintischnitzel, hahaha” und dann ging sie aus dem Raum.
Quelle: www.gngberlin.de, In: Pfarrbriefservice.de

Schülerin 19 Jahre:
Während meines Praktikums in einer Kinderfreizeiteinrichtung fragt mich so ein kleines Kind einfach, ob ich dreckig bin oder Kacke in meinem Gesicht habe!!!!! – Klar habe ich ihn korrigiert. Aber es sind leider so viele Beleidigungen, ständig: „Hast du Ebola? N…, Scheiß Ausländer, Bimbo“ usw.
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Sonja:
Als wir gerade aus Paris in eine Kleinstadt in Rheinland-Pfalz gezogen waren, besuchte ich sonntags einen Gottesdienst mit meinen ersten beiden Kindern, da waren sie 5 und 4 Jahre alt. Wir wurden von allen Seiten mit allen möglichen Blicken gesegnet, ich dachte „yay, wir sind Aliens“. Umso mehr habe ich mich gefreut, als nach dem Gottesdienst ein älteres Pärchen zu uns kam, die Frau schnatterte gleich los: „Ach, was sind die aber süß, und diese Löckchen!“ und da hatte sie auch gleich die Finger in den Haaren meiner Tochter, „wir hatten ja auch mal solche adoptiert, die waren aus Indien – wo kommen Ihre denn her?“ Da blieb mir die Sprache weg, sowas hatte ich damals noch nie gehört und es beschäftigte mich noch den ganzen restlichen Tag. Ich war mit mir selbst verärgert, ich hätte etwas Kluges antworten sollen, stattdessen hatte ich mich schnell verabschiedet und aus dem Staub gemacht. Aber es sollte nicht lange dauern, da bekam ich die Chance, klug zu antworten. Beim Ausflug ins Freilichtmuseum kam wieder eine Frau – diese war aus Russland – und fand meine süßen ‚Schokobabies‘ und deren Haar so toll und wollte wissen, ob ich die adoptiert hätte. „Nein“, sagte ich, „die hab ich selbst gemacht, und das hat richtig Spaß gemacht!!! Sollten Sie auch mal ausprobieren! Dann bekommen Sie Ihre eigenen ‚Schokobabies‘“ Peinlich berührt zog sie von dannen. Ich habe diese Antwort nun jedes Mal benutzt, wenn mich jemand nach der Adoption meiner Kinder gefragt hat – und das passierte wirklich oft.
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Anonym:
Bei mir auf der Arbeit fällt immer mal wieder das N…-Wort und danach sagen sie dann „Entschuldigung, das war nicht böse gemeint“. Ich tue dann immer so, als hätte ich es nicht gehört, aber gemobbt fühle ich mich dann doch immer irgendwie.
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Anonym:
In einem Unternehmen in Potsdam gibt es 2 Pausenräume im Bereich Unterhaltsreinigung. Ein Raum für Deutsche, einen für Ausländer. Als wenn das noch nicht reicht, wurden aus dem Pausenraum für die Ausländer der Esstisch und die Stühle entfernt mit der Begründung, dass der Tisch und die Stühle woanders gebraucht werden. Man könnte doch auf dem Boden sitzen und essen oder in die Cafeteria des Hauses Pause machen gehen. Mein Mann arbeitet dort zum Glück nicht mehr, aber was für eine Demütigung ist das denn?
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Mutter von 9-jährigem Jungen:
Mein Sohn fing an über Bauchschmerzen zu klagen und das immer vor Schulanfang, bis ich nach ständigen Gesprächen mit ihm rausfand, dass er von Älteren aus der Schule wegen seiner Hautfarbe gemobbt wurde … Sprüche wie: „Du bist braun wie Kacke, deshalb stinkst du auch“ und wurde rumgeschubst.
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Mutter von 14-jähriger Tochter:
In der Schule wurde meine Tochter immer wieder als ‚Sklave‘ benannt.
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Mutter von 3-jähriger Tochter:
Meine Tochter ist deutsch-senegalesischer Herkunft und ihr Haar ist sehr bauschig. Leute begrabschen ständig ganz selbstverständlich ihr Haar, ohne jegliches Feingefühl, oft einfach beim Vorbeilaufen, als wäre das Haar ohne Besitzer … selbst ein Hund kriegt mehr Respekt …
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Anonym:
Meine Großeltern leben in Niedersachsen und mein Mann wurde nie thematisiert, als ob er nicht existiert. Ich wurde zwar eingeladen mit den Kindern, aber ihr Vater durfte nie mit und wurde nie eingeladen.
Ich wurde gefragt, ob ich meine Kinder adoptiert hätte … und meiner Tochter wurde vom Lehrer gesagt, dass er sie mit der Hautfarbe nicht in einer gymnasialen Oberstufe sieht.
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Das Schwerpunktthema für Februar 2022

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