Auf ne Limo

Schulfreunde – Freunde für´s Leben oder für die Schule?

Matthias und Linus sind Freunde seit der ersten Klasse. Mittlerweile sind die beiden 18 Jahre alt. Wohnen an Orten, die 700 km voneinander entfernt liegen. Matthi in Würzburg – Linus in Paris. Sind in unterschiedlichen Lebenssituation – Matthi macht ein FJS in einem Schülerhaus, Linus ein Au-pair bei einer Familie. Doch ihre Freundschaft hält. Wer könnte über Freundschaft besser diskutieren, als die beiden. Ein Gespräch.

Linus: Lass uns mal über Schulfreundschaften sprechen. Ich würde behaupten, wir sind in einer ähnlichen Situation, weil wir unsere Schulfreunde seit einem Jahr nicht mehr jeden Tag sehen. Haben sich deine Schulfreundschaften dadurch verändert? 

Matthi: Ja, auf jeden Fall. Als ich von einem auf das andere Gymnasium gewechselt bin, haben überhaupt keine Freundschaften gehalten, außer die Freundschaften zu Leuten aus meinem örtlichen Umfeld, die ich von klein auf kannte. So ein Linus zum Beispiel (grinst).

Linus: Dabei war ich nicht mit dir auf dem Gymnasium (lacht), (theatralisch) aber ich bin froh, dass unsere Freundschaft das überlebt hat. 

Matthi: Und im Abijahrgang hatte ich nicht viele Leute, mit denen ich jetzt noch Kontakt haben will. Unser Klassenzusammenhalt war schwach. Ich hatte dort eine Sechsergruppe, mit der ich auch Urlaub gemacht habe. Die sehe ich immer noch regelmäßig. Und ich habe einen anderen Freund, mit dem treffe ich mich ungefähr einmal im Monat, um zu bowlen. Mega engen Kontakt habe ich nur mit wenigen, mit echt wenigen. 

Linus: Ich finde, dass sich die Freundschaften verändern. Ich habe das Gefühl, dass ich mit Freunden, die ich in der Schule hatte außerhalb wenig anfangen kann. 

Matthi: Ja! Ja!

Linus: Das klingt blöd, aber ich hatte die Situation, dass mir Menschen oder Gruppen nach der Schulzeit angeboten haben etwas zu unternehmen, aber ich wollte nicht. Ich habe die Leute in der Schulzeit gemocht und viel mit denen gemacht, aber ich habe gemerkt, dass das nach der Schulzeit keinen Sinn mehr für mich hat.

Matthi: Das sehe ich auch so. Mit vielen Leuten kannst du in der Klasse in der Schulstunde richtig viel Spaß haben und es richtig gut aushalten, aber trotzdem passt das privat nicht oder du hast sehr unterschiedliche Interessen. Das ist in der Schule anders, weil du einen gemeinsamen Nenner hast. Alle gehen in die gleiche Schule, alle haben die gleichen Lehrer, alle haben das gleiche zu tun, alle schreiben die gleichen Schulaufgaben. Aber der gemeinsame Nenner fällt nach dem Abschluss weg und das verändert diese Schulfreundschaften oder macht es schwieriger sie zu halten.

aufgeschrieben von: Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Ronja Goj
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