6 Mythen über´s Reisen

Mythos #1
„Je weiter weg, desto mehr Urlaubsfeeling!“

Fakt: Eine Reise in die nähere Umgebung ist kostengünstiger und damit für mehr Leute bezahlbar. Die manchmal sehr anstrengende Anreise fällt kürzer aus und oft gibt es auch in der näheren Region viel Neues zu erleben, womit man nicht gerechnet hätte.

Mythos #2
„Urlaub ist Urlaub! Da kann man sich mal was gönnen und muss nicht ständig ans Klima denken!“

Fakt: Betrachtet man die Auswirkungen unserer Urlaubswahl für das Klima, stellt man fest, dass Fernreisen, vor allem mit dem Flugzeug oder wenig besetzten Autos, besonders schlecht für die eigene Ökobilanz sind. Vor allem der Transport ist durch den Ausstoß von Treibhausgasen eine enorme Belastung für die Umwelt. Auch, wenn der Zusammenhang nicht direkt ins Auge fällt: Unsere Urlaubs- und Reisegewohnheiten tragen erheblich zum Klimawandel bei.

Mythos #3
„Meine Reise wirkt sich nur auf mich und meine Mitreisenden aus.“

Fakt: Überschwemmungen, Dürren, zunehmende Stürme und höhere Temperaturen mit steigendem Meeresspiegel als Folge des Klimawandels bedrohen die Lebensgrundlagen von Menschen weltweit – aber vor allem die ärmere Bevölkerung in Ländern des Globalen Südens. Die Menschen, die dort leben wo wir gerne Urlaub machen, haben oft weniger Ressourcen, um darauf zu reagieren als wir. Sie müssen vermehrt um Ernten, Vieh und die Versorgung mit Wasser und Nahrung bangen, aber auch der Tourismus als Einnahmequelle wird gefährdet.

Mythos #4
„Bus und Bahn sind immer die klimafreundlichsten Alternativen.“

Fakt: Ja, ABER … auch die Klimabilanz einer Bahnreise kann sich verschlechtern, wenn z.B. viele Jugendliche von ihren Eltern im privaten PKW und einzeln zum Bahnhof gebracht werden. Ebenso verhält es sich bei einem nicht vollbesetzten Bus. Außerdem hängt die Ökobilanz natürlich von der Fahrtgeschwindigkeit sowie dem Typ des Busses ab.

Mythos #5
„CO2-Kompensation kann das Klimaproblem lösen.“

Fakt: Anbieter wie die „Klima-Kollekte“ stellen Kompensationsangebote zur Verfügung, bei denen sie Treibhausgase, die an einer Stelle ausgestoßen werden (z.B. durch Reisen oder Großveranstaltungen), an anderer Stelle auf der Erde durch Klimaschutzmaßnahmen ausgleichen. Dieser Mechanismus kann das Problem des Klimawandels an sich nicht lösen, weil er die Belastung durch die eigentlichen CO2-Quellen nicht verhindert. Er ist aber als zweitbeste Lösung zu sehen, solange keine Null-Emissions-Lösungen existieren. Es liegt bei den einzelnen (Reise-) Gruppen, die viel wichtigeren Maßnahmen vor der Kompensation zu prüfen: Vermeidung und Reduktion von Emissionen.

aus: „Faire Ferien, Buen Vivir – Das gute Leben“, S. 8-11, Amt für Jugendarbeit der evangelischen Kirche von Westfalen (EKVW), BDKJ, MISEREOR, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Juli und August 2019

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Text: Mitarbeiter*innen aus dem oikos-Institut für Mission und Ökumene, aus den BDKJ-Diözesanverbänden Essen und Köln, den Ämtern für Jugendarbeit der Evangelischen Kirchen von Westfalen und dem Rheinland sowie dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor
In: Pfarrbriefservice.de