Tugend im Trend: Demut macht glücklich

Das Schwerpunktthema für August 2012

am 02.05.2012 - 22:00  

Pfarrbriefservice.de

"Die unterschätzte Tugend", "Die vergessene Tugend", "Wiederkehr einer Tugend" - Schlagworte zur Demut gibt es in der gesellschaftlichen Diskussion wieder viele. Politiker und Manager nehmen sie für sich in Anspruch, wenn sie Niederlagen eingestehen müssen, Sportler und Künstler sehen sie als erstrebenswerte Haltung. Doch was genau bedeutet Demut? Für viele Menschen klingt dieser Begriff wohl eher angestaubt und wenig brauchbar. Wie Demut als „Mutter aller Tugenden“ (Augustinus) zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben helfen kann, zeigen die Materialien dieses Monatsthemas.

    Bilder
    von

    Pater Herbert Winklehner/Elfriede Klauer

    Pater Herbert Winklehner beschreibt im Interview die Bedeutung und Wirkung einer veraltet klingenden Tugend. Sie schützt auch heute noch vor Überforderung und ermutigt zur Selbsterkenntnis.

    von

    Herbert Winklehner OSFS

    Wie kann ich die Tugend der Demut erlangen? Der Weg, den der heilige Franz von Sales (1567-1622) empfiehlt, beginnt so, wie man sich das wahrscheinlich erwartet: Mach dir klar, dass du im Vergleich zur Größe und Herrlichkeit Gottes ein Nichts bist.

    von

    Gitta Schröder

    Reumütige Ex-Banker, Politiker, die lieber tiefstapeln, Manager mit Mut zur Schwäche. Demut liegt im Trend. Das Gute daran: Wir leben alle zufriedener damit.

    von

    Margret Nußbaum

    Vor dem gemeinsamen Mahl werden die Füße gewaschen. Dies war üblich damals. Aber diese Arbeit verrichten normalerweise die Diener des Hauses. Jesus braucht keine Diener, er legt selber Hand an - zum Erstaunen und Protest seines Jüngers Petrus.

    von

    Bischof Wanke

    Der Teufel hat noch sublimere Versuchungen in seinem Arsenal. Eine der raffiniertesten ist die Versuchung, Gott auf die Probe zu stellen. Es läuft darauf hinaus, selbst sein zu wollen wie Gott.

    von

    Herbert Winklehner OSFS

    […] Demut ist eine unscheinbare und kleine Tugend, die aber täglich unzählige Male geübt werden kann. Am besten übt man sie, wenn man schlicht und einfach bei der Wahrheit bleibt: Ich bin so wie ich bin, nicht mehr und nicht weniger.

    von

    Herbert Winklehner OSFS

    Ein demütiger Christ weiß sich als Kind Gottes. Er weiß sich von Gott beschenkt mit einer Fülle an guten Stärken und Fähigkeiten. Und er dankt Gott dafür jeden Tag.

    von

    Papst Benedikt XVI.

    Mit der Mahnung zur Einheit verbindet Paulus den Ruf zur Demut. Er sagt: Tut „nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei … Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen“ (Phil 2,3-4).

    Tipp für Pfarrbriefredaktionen: Demut im Halbsatz-Interview

    Demut ist als Begriff vermutlich nicht sehr verbreitet, die Haltung, die damit bezeichnet wird, wohl schon. Überlegen Sie doch einmal in Ihrem Redaktionsteam: Wer könnte bei Ihnen vor Ort Erfahrungen mit Demut gemacht haben? Also, wer ist in seinem beruflichen und/oder privaten Umfeld besonders herausgefordert, sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, gerade weil er sich für andere Menschen in den Dienst nehmen lässt? Ein Lehrer, der Pfarrer, eine Unternehmerin, die Mama oder der Papa aus der Nachbarschaft, eine Sportlerin, der Lokalpolitiker …?

    Vielleicht ist der eine oder die andere zu einem so genannten Halbsatz-Interview bereit. Sie als Interviewer geben jeweils den Anfang eines Satzes vor und bitten Ihren Gesprächspartner, ihn schriftlich oder im Gespräch zu vervollständigen. Zum Beispiel:

    • Wenn ich an Demut denke, …
    • Demütig sein heißt für mich, …
    • Demütig sein heißt für mich nicht, …
    • Was Demut bedeutet, habe ich erfahren, als …

    Veröffentlichen Sie die vervollständigten Sätze mit einem Bild Ihres Gesprächspartners.

    Diese Seite teilen