Optisch ausbaufähig – inhaltlich mit nachahmenswerten Ideen

Geprüft: Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft Aub-Gelchsheim

von Christine Cüppers am 05.05.2017 - 06:00  

Die Titelseite des Pfarrbriefs der Pfarreiengemeinschaft Aub-Gelchsheim

24 Seiten in schwarz-weiß, keine Fotos außer dem Titelbild, gedruckt im Pfarrbüro – solche Eckdaten sind sehr selten geworden in der Pfarrbrief-Landschaft. Aber: Sie stehen nicht zwangsläufig für wenig beachtenswerte Produkte. Das Exemplar aus Aub-Gelchsheim hat inhaltlich durchaus Nachahmenswertes zu bieten.

So sehr an dem äußeren Gesamtbild dieses Pfarrbriefs noch gearbeitet werden müsste, so stark ist er in dem, was er den Lesern mit auf den Weg gibt. Monatlich erscheinend liegt die Ausgabe zur Fastenzeit zur Besprechung vor. Und da bietet der Pfarrbrief einen gut gemachten Katechesen-Teil, der sich als wertvoller, anregender Begleiter durch die Wochen empfiehlt.

Titelseite

Grundsätzlich erfüllt diese Titelseite alle Anforderungen, die an sie gestellt werden. Das Titelfoto macht auf das Produkt aufmerksam, lädt zum genauen Hinschauen ein und passt natürlich zur Erscheinungszeit des Pfarrbriefs. Im oberen Teil erfährt der Leser, um welches Produkt es sich handelt. Und im unteren Abschnitt gibt es quasi als „Appetithappen“ einige Hinweise auf den Inhalt, die neugierig machen.

PG Aub-Gelchsheim

Bild 1

PG Aub-Gelchsheim

Bild 2

PG Aub-Gelchsheim

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Den Hinweis von der Titelseite auf die „Impulse für die Fastenzeit“ greift das Grußwort auf und erklärt, was es mit diesem Rüstzeug auf sich hat. Die Seelsorger erläutern die Intention und auch die mögliche Nutzungsweise der Impulse und geben den Lesern ihre Wünsche mit auf den Weg. Wertvoll für „Nicht-Insider“ wäre noch, zu erfahren, wer genau da unterschrieben hat (Pfarrer und Kooperator oder wer?).

Bild 2: Exemplarisch für insgesamt fünf Seiten zu den jeweiligen Fastensonntagen im Gültigkeitszeitraum des Pfarrbriefes sei hier die zum dritten Sonntag genannt. Bibelzitat, Auslegung und Gebet finden sich jeweils auf einer Seite und laden zum Innehalten, Nachdenken und Beten ein. So wird der Pfarrbrief zu einem wertvollen Begleiter durch die Zeit und immer wieder zur Hand genommen.

Bild 3: Die Termine für die Kinder in der Pfarreiengemeinschaft werden zusammen auf einer Seite präsentiert. Das stärkt das Zusammenwachsen in der Pfarreiengemeinschaft und macht den Familien deutlich, dass ein Besuch in der benachbarten Pfarrei sehr erwünscht ist. Wenn man sich allerdings bewusst macht, dass man auch Ortsfremde oder gar Neuzugezogene ansprechen will, bräuchte es stellenweise mehr Informationen (was verbirgt sich z.B. hinter dem Termin am 26. März?). Auch eine Umbenennung des Rubrikentitels von "Gemeindeleben" in z.B. "Termine für Kinder" wäre zielführender.

PG Aub-Gelchsheim

Bild 4

PG Aub-Gelchsheim

Bild 5

PG Aub-Gelchsheim

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: So übersichtlich und grundsätzlich gut aufgebaut die Gottesdienstordnung auch ist, die Verwirrung durch zu großes Schriften-Chaos wird gerade auf dieser Seite deutlich. Unterschiedliche Schriftgrößen, Fett- und Großschreibung, Unterstreichung, die unselige Kursivschrift – das ist entschieden zu viel für eine Seite, um den Überblick zu behalten. Deshalb: Nutzen Sie eine Schriftart und –größe für die Überschriften und eine Grundschrift für alle Texte. Intentionen etwa sind auch erkennbar, wenn sie nicht kursiv daherkommen.

Bild 5: Auch für diese Seite gilt: Ein aufgeräumtes Schriftbild würde die Informationen wesentlich besser transportieren. Abgesehen davon, dass die Veranstaltungen unter der nicht zutreffenden Kopfzeile „Gottesdienste“ angekündigt werden, verschwenden die Schriftgrößen etwa bei dem Anmelde-Termin für das Frauen-Kurzwochenende unnötig viel Platz.

Bild 6: Vom Ansatz gut, in der Ausführung weniger. So lässt sich auch die letzte Pfarrbriefseite charakterisieren. Eine kurze, knappe Terminübersicht für die gesamte Pfarreiengemeinschaft und die Einzelgemeinden macht auf jeden Fall Sinn. Dann aber bitte ohne das Bündel von zusätzlichen und eher unvollständigen Informationen. Wer hat Sprechstunde im Gemeindehaus? Wo ist das Pfarrbüro, das geschlossen hat. Und die Info über den Redaktionsschluss für den nächsten Pfarrbrief, sowie die Anschrift der Pfarreiengemeinschaft ließen sich wunderbar zu einem ordentlichen Impressum zusammen fassen. Das müsste unter anderem die verantwortliche Person nach dem Presserecht benennen (V.i.S.d.P.). Siehe dazu unser Beitrag: http://www.pfarrbriefservice.de/faq/das-impressum-wichtiger-als-man-den…

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: rund zehnmal pro Jahr
  • Auflage: 950 Exemplare
  • Umfang: 20 bis 28 Seiten
  • Format: DIN A 5
  • Verteilung: durch Ehrenamtliche in die katholischen Haushalte
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Aub-Gelchsheim, Kirchsteige 2, 97239 Aub, E-Mail: pg.aub-gelchsheim@bistum-wuerzburg.de.

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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