Informatives, anregendes und abwechslungsreiches Gespräch

Geprüft: Pfarrzeitung „das gespräch“ der Pfarre Schwechat

von Christine Cüppers am 04.06.2018 - 06:00  

Titelseite der Pfarrzeitung "das gespräch", Ausgabe Februar 2018

Schon der Name macht aufmerksam und neugierig: „das gespräch“ nennt die Pfarrei im österreichischen Schwechat ihre Pfarrzeitung. Nun können Gespräche ja ganz unterschiedliche Ausprägungen haben, mag man vielleicht etwas skeptisch denken. Aber: Hier wird der Leser nicht enttäuscht. Informativ, anregend und sehr abwechslungsreich ist „das gespräch“ gestaltet. Und es findet nicht nur in eine Richtung von der Redaktion zum Leser statt, sondern – wie etwa die Leserbriefe zeigen – auch umgekehrt.

Diese Pfarrzeitung macht sehr schön deutlich, wie gute Kommunikation in der Gemeinde aussehen kann und sollte. Neben der Information über Veranstaltungen und Aktivitäten geht es eben auch um die Darstellung von Hintergründen, um das Beleuchten von kirchlichen Traditionen und Bräuchen, um Transparenz der Gremien und handelnden Personen und ebenso um Lesestoff. Wenn das alles auch noch in unterschiedlichen Textgattungen präsentiert wird, erfüllt die Pfarrzeitung nicht nur alle Anforderungen, sondern wird zur gern gelesenen Lektüre.

Titelseite

Auf den ersten Blick wird hier deutlich, um was es geht: „das gespräch“ befasst sich in der vorliegenden Ausgabe mit Kommunikation in ihren verschiedensten Facetten. Ausgehend von dem gerade bei diesem Themenkomplex natürlich wunderbar passenden Pfarrbrief-Namen und der gelungenen Darstellung im Logo über das ebenfalls treffend gewählte Titelbild bis zu den Hinweisen auf inhaltliche Beiträge stimmt an dieser Titelseite einfach alles. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Einladung an den Leser zum Einstieg in die Lektüre mit gleichzeitiger Begleitung durch das Produkt verknüpft werden kann.

Pfarre Schwechat

Bild 1

Pfarre Schwechat

Bild 2

Pfarre Schwechat

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Mit dem Thema Gespräch und Kommunikation geht es in geistlichem Wort und Editorial auf Seite 2 weiter. Pfarrer Werner Pirkner und Chefredakteurin Barbara Mark sprechen die Leser direkt an durch das „für euch“ in der Kopfzeile. Sie machen interessante Anmerkungen über Gespräche und Arten der Kommunikation. Gerüchte fasten – das ist sicher ein ganz besonders origineller Fastenhinweis. Und auch der Blick auf Möglichkeiten der Kommunikation in dieser Zeit lädt zum Nach-, Mit- und Weiterdenken ein. Besonders positiv ist an dieser Seite auch, dass die Menschen, die diese Gedanken ins Gespräch bringen, Gesichter haben!

Bild 2: Hier gleich noch ein Gespräch: In der leider viel zu selten im Pfarrbrief verwendeten Form des Interviews stellt eine junge Frau das tolle Projekt der Firmgruppe vor. Dadurch wird die Arbeit lebendiger, das Projekt erhält eine persönliche Note. Und der Leser fühlt sich eher angesprochen und „dabei“. Noch besser wäre es, wenn auch ein oder zwei Firmbewerber ihre Eindrücke und Gedanken geschildert hätten. Mit Menschen sprechen statt über sie, das ist auch im Pfarrbrief der optimale Weg.

Bild 3: Gespräch beinhaltet im günstigen Fall auch gute Information. Hier wird ein wichtiges Sakrament vorgestellt, über das es meist eher falsche als richtige Kenntnisse gibt. Durch diesen Beitrag erfährt der Leser wertvolle Hintergründe zur Krankensalbung. Darüber hinaus gibt es im Kasten die Hinweise auf die Termine und die Einladung zum Mitfeiern. Allerdings gilt die doch sicher nicht nur für Seniorinnen, wie in der Kopfzeile geschrieben, oder?

Pfarre Schwechat

Bild 4

Pfarre Schwechat

Bild 5

Pfarre Schwechat

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: An dieser Seite wird deutlich, wie wichtig verschiedene inhaltliche und gestalterische Elemente sind: Was will mir das Foto vom verhüllten Kreuz sagen, fragt sich sicher mancher Leser beim ersten Blick. Das Rätselraten würde deutlich verkürzt, gäbe es eine erklärende Bildunterschrift. Weiter unten dann die nächste Raterunde: Hier sind Terminhinweise und Anzeigen optisch nicht zu unterscheiden. Deshalb müssen Anzeigen unbedingt auch als solche gekennzeichnet und benannt sein.

Bild 5: Sehr textlastig wirkt diese Seite und regt eher zum Weiterblättern als zum Verweilen und Lesen ein. Dabei stellt sich eine neue, interessante Mitarbeiterin persönlich vor. Da dürften das Foto ruhig etwas größer und der Text durch Zwischentitel untergliedert sein. Woher der dafür benötigte Platz kommen soll? Nun, so wertvoll Transparenz in den Gemeinden ja ist, so sehr stellt sich beim Beitrag über die Klausur die Frage, ob der nur intern für die Gemeinderäte als Erinnerung und Vertiefung verwendet werden sollte.

Bild 6: Ja, natürlich kann man sich, wie Kommentator Bila anmerkt, im Internet über Ute Bock informieren. Dass er die Leistungen der verstorbenen Flüchtlingshelferin nicht in biographischem Abriss, sondern kommentierend würdigt, ist durchaus gut und richtig. Trotzdem müsste es für die Nicht-Insider wenigstens die Eckdaten und -hinweise geben. Statt der Ermunterung zum Leserbrief-Schreiben wäre an dieser Stelle eine kurze Darstellung der Verdienste von Ute Bock hilfreich und für die Einordnung des Kommentars auch wichtig gewesen.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden Gesichter auf den abgebildeten Fotos teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: viermal im Jahr
  • Auflage: 5000 Exemplare
  • Umfang: 16 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: Verteilung durch Ehrenamtliche an alle Haushalte im Pfarrgebiet
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarre Schwechat, Hauptplatz 5, A-2320 Schwechat, E-Mail: office@pfarre-schwechat.at.

Logo Pfarrbrief-Check

Sind Sie interessiert an einer wohlwollend-kritischen Besprechung Ihres eigenen Pfarrbriefes?

Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

Rubrik „geprüft” (Übersichtsseite)

Diese Seite teilen