Erster Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri

Entscheidung nach fünf Wahlgängen

von DBK/EK am 12.03.2013 - 23:00

Papst Franziskus

Papst Franziskus heißt das neue Oberhaupt von rund 1,2 Milliarden Katholiken. Die 115 Kardinäle einigten sich am Mittwoch bereits im fünften Wahlgang auf den Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio. Der Jesuitenpater ist 76 Jahre alt und der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, erklärte: „Das schlichte Glaubenszeugnis seiner ersten kurzen Ansprache und sein Gebet zeigen der Welt: Der Heilige Vater ist bereit, das wichtige Amt und die hohe Verantwortung in tiefem Gottvertrauen zu übernehmen. In dieser Stunde großer Dankbarkeit und Wertschätzung für die Bereitschaft von Kardinal Jorge Mario Bergoglio, sich in den Dienst des Petrusamtes zu stellen, versichere ich dem neuen Heiligen Vater im Namen der Deutschen Bischofskonferenz des Gebetes und der Unterstützung nach allen unseren Kräften.“ Und weiter sagte Zollitsch: „Wenn der neue Heilige Vater in seiner ersten kurzen Ansprache sagt, die Kardinäle hätten ihn vom Ende der Welt herbeigerufen, ist das ein Zeichen für die Welt: Die katholische Kirche ist Weltkirche, die in besonderer Weise durch den neuen Heiligen Vater repräsentiert wird. Der lateinamerikanische Kontinent darf stolz sein, erstmals in der Geschichte der Kirche einen Nichteuropäer als Papst zu stellen.“

Als einen „menschlichen Papst, der auf die Kraft des Gebetes baut“, würdigte Erzbischof Zollitsch den neuen Bischof von Rom. „Der Heilige Vater hat uns aufgerufen, füreinander zu beten: Wir sind eine große Menschheitsfamilie, hat er gesagt. Das muss uns Ansporn sein, am Wohle dieser Menschheitsfamilie mitzuwirken. Der Wunsch von Papst Franziskus an die Menschenmenge auf dem Petersplatz, ‚Betet auch für mich‘, hat mich zutiefst bewegt.“

Wer ist Jorge Mario Bergoglio?

Als erster Jesuit und als erster Lateinamerikaner tritt Papst Franziskus die Nachfolge von Benedikt XVI. an. Geboren wurde er am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Buenos Aires. Bis heute hat Bergoglio sowohl die argentinische wie auch die italienische Staatsangehörigkeit. Nach dem Diplom als Chemie-Ingenieur entschied sich Bergoglio für den Priesterberuf und trat in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Philosophie und Theologie und lehrte währenddessen Literatur und Psychologie. Nach seiner Priesterweihe im Dezember 1969 wurde er bald Jesuitenprovinzial Argentiniens. Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Hochschule von San Miguel. Um seine Dissertation zu beenden, kam er 1985 zu einem längeren Aufenthalt nach Deutschland – und spricht seither neben Spanisch und Italienisch auch Deutsch. Seit 1992 Weihbischof in Buenos Aires, ernannte ihn Papst Johannes Paul II. im Sommer 1997 zum Erzbischof Koadjutor und im Februar 1998 zum Erzbischof der Hauptstadt-Diözese. Seit 2001 gehört Bergoglio dem Kardinalskollegium an. Kardinal Bergoglio war von November 2005 bis 2011 Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz.

Deutsche Bischofskonferenz gratuliert neuem Kirchenoberhaupt

von

Deutsche Bischofskonferenz

Anlässlich der Wahl von Papst Franziskus I. am 13. März 2013 erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch:

 

„Mit großer Freude gratuliere ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und aller katholischer Christen Deutschlands dem neuen Heiligen Vater, Papst Franziskus I., zu seiner Wahl. Wir sind Gott dankbar, dass durch das Wirken des Heiligen Geistes die 115 im Konklave versammelten wahlberechtigten Kardinäle den 266. Nachfolger des heiligen Petrus als Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt haben.

von

Deutsche Bischofskonferenz

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