Ein origineller Name verbindet und lädt ein

Geprüft: Pfarrmagazin „Für SIEben“ für den Kath. Pfarrverband Overath

von Christine Cüppers am 01.11.2017 - 06:00  

Titelseite des Pfarrmagazins „Für SIEben“ aus Overath

Oft heißt der Pfarrbrief einfach nur „Pfarrbrief“. Dann gibt es Namen wie „Miteinander“ oder „Unterwegs“, die deutlich machen, wo ein Schwerpunkt im – bisweilen neu gestalteten – Gemeindeleben liegt. Die Redaktion des Magazins für Overath hat sich einen originellen und mehrdeutigen Namen einfallen lassen.
„Für SIEben“ wendet sich einerseits direkt an den Leser, spricht ihn an und bezieht ihn ein. Der zweite Aspekt des Namens wird deutlich, wenn man am unteren Rand der Titelseite sieht, dass es genau sieben Gemeinden sind, die zum Pfarrverband gehören. Die Menschen aus diesen Gemeinden sollen vorkommen im Pfarrmagazin, sich wiederfinden und anregen lassen. Und das unter anderem auch zu einem Schwerpunktthema, das nicht sachlich-steif angekündigt wird, sondern in ebenfalls sehr origineller Art und Weise.

Titelseite

Na, wenn das kein Hingucker ist! Dazu noch diese Aussage „Sie werden lachen – die Bibel“. Als ob da ein Zusammenhang bestünde. Und dann legt da einer mit Messer und Gabel Hand an das Buch der Bücher an. Auf den ersten Blick mag diese Titelseite auf manchen Leser etwas verstörend, zumindest irritierend wirken. Auf jeden Fall aber macht sie neugierig, was denn die Redaktion jetzt genau zu sagen hat. Genau diesen Zweck hat eine gute Titelseite: Sie soll klar sagen, um welches Produkt es sich handelt, was dieses Exemplar erfüllt. Und sie soll den Leser gleich mitnehmen hinein in die Seiten und die weitere Lektüre. Auftrag ausgefüllt, kann man dem Overather Pfarrmagazin nur bescheinigen.

Pfarrverband Overath

Bild 1

Pfarrverband Overath

Bild 2

Pfarrverband Overath

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Passend zur Ankündigung der Titelseite findet hier der ebenfalls eher ungewöhnliche bildliche Einstieg ins Schwerpunkthema statt. Der freundlich lachende ältere Herr lädt förmlich ein, die „Gedanken über ein verstaubtes Buch“ zu lesen, sich damit zu befassen und sie für sich selber weiterzudenken. Auch die von Gemeindemitgliedern eingereichten Lieblings-Bibelzitate haben diesen Effekt und regen sicher den einen oder anderen Leser an, die Bibel zur Hand zu nehmen und sich selber auf Zitatensuche zu begeben.

Bild 2: „Dicke Bretter bohren“ heißt die Überschrift über dem Beitrag zu den bevorstehenden Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten. Wie macht man Menschen ein Engagement in diesem wichtigen Gremium heute noch schmackhaft? Eine Frage, die Pfarrbriefredaktionen immer wieder beschäftigt. Und die am besten von Menschen beantwortet werden kann, die sich selber engagieren. Wenn sie von ihren Motivationen und ihrer Arbeit berichten und dann noch ihr Gesicht zeigen, dann weckt das in jedem Fall Leserinteresse und wirkt sicher auch motivierender als ein allgemeiner Aufruf.

Bild 3: Auch die Vorstellung neuer Mitarbeiter im Pfarrverband geschieht am besten durch die Neuen selber. Mit einem freundlichen Lächeln zeigen Sie dem Leser schon mal ihr Gesicht. Und in einem selbst verfassten, persönlichen Beitrag stellen sie ihre Person, den Werdegang und die Wünsche und Ziele für die neue Tätigkeit vor. So kommen sie quasi direkt mit den Lesern des Magazins ins Gespräch, werden erkannt und sind bei der nächsten Begegnung nicht mehr fremd.

Pfarrverband Overath

Bild 4

Pfarrverband Overath

Bild 5

Pfarrverband Overath

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Im Editorial kündigt Gemeindereferent Rieger „eingestreute Bibelzitate“ an. Gemeindemitglieder seien gebeten worden, ihre Lieblingszitate mitzuteilen. Und die findet der Leser jetzt verteilt im Pfarrbrief. Grundsätzlich eine gute Idee, Leser so einzubinden, und Zitate rund um das Schwerpunktthema machen sich auch gut. Allerdings stellt sich bei Auswahl und Platzierung die Frage nach der Wirkung. „Einfach so hingestreut“ und ohne weitere Erklärung verwirren diese Bibelstellen eher, als dass sie neugierig machen und zur Bibel-Lektüre anregen. Eine Zitate-Seite mit näheren Erläuterungen wäre da sicher erhellender gewesen.

Bild 5: Grundsätzlich übersichtlich gestaltet ist die Seite mit den Veranstaltungshinweisen der Kolpingfamilie. Allerdings ist sie etwas zu bunt, so dass die Informationen ein Stück weit hinter die farbige Gestaltung zurücktreten. Das orange Unterlegen der Daten mag ja Sinn machen, um sie gleich deutlich hervorzuheben. Unnötig aber ist es, dann auch noch die Art der Veranstaltung in blau kenntlich zu machen. 

Bild 6: Unter der Überschrift „Impressionen“ Eindrücke vom Gemeindeleben in kurzen Texten und Fotos zusammenzustellen, ist eine gute Idee. Es wird jedoch nicht überall klar, um welche Impression es geht. Kommunion-Kinder und Betriebsausflug haben eine eindeutige, erläuternde Überschrift. Welche Eindrücke aber die anderen Fotos vermitteln wollen, erfährt der Leser erst im Text. Wenn jeder Abschnitt eine treffende Überschrift hätte, würden sich sogar die grundsätzlich notwendigen Bildunterschriften erübrigen, wobei der Hinweis auf den Bildurheber auf jeden Fall erforderlich bleibt. 

Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind auf einigen Fotos die Gesichter unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: viermal im Jahr
  • Auflage: 7.000 Exemplare
  • Umfang: 24 Seiten 
  • Format: 18x30 Zentimeter 
  • Verteilung: durch ehrenamtliche Mitarbeiter in die katholischen Haushalte des Pfarrverbandes 
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarrverband Overath, Kolpingplatz 1, 51491 Overath, E-Mail: pastoralbuero@pfarrverband-overath.de

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