Wonne für alle – Der Herr ist mein Hirte

Wonne für alle

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. (Ps 23,1-3)

Das ist nicht nur einer der bekanntesten Texte der Bibel, es ist nicht nur einer der beliebtesten Psalmen. Als Gebet gesprochen ist es Vertrauen sosehr wie Zuversicht und Geborgenheit: Ich bin hier gut aufgehoben bei Gott. Aber das sagt sich ja immer so schnell: Geborgen bei dir, Gott. Und wie aber ist das?

Die Betenden wissen: Das ist wie eine große unendliche schöne und grüne Wiese, in die man sich herrlich fallen lassen kann. Von der Sonne bescheinen lassen, ein bisschen schlafen... und vom Plätschern des nahen Baches geweckt werden. Etwas trinken. Die Sehnsucht gestillt bekommen. Eine Sehnsucht, die sich vielleicht einen ganzen Winter lang, eine lange dunkle Zeit immer mehr aufgebaut hat. Aber es geht dann nicht mehr nur um die Sehnsucht nach etwas mehr Wärme und etwas mehr Licht. Es geht darum, das zu finden, was mir Ausdruck ist für Leben, Freiheit, Freude, Genuss, das rechte Leben eben.

Wie einst im Wonnemonat Mai. Lagern auf grünen Auen, ruhen am Wasser, geleitet auf rechten Pfaden. Bisher schon die reine heitere Gelassenheit. Aber dann jubelt der Psalm weiter:

Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. (Ps 23,5b)

Das ist nicht mehr nur Annahme und Geborgenheit, das ist der Geschmack reiner Wonne.

Ein feines Gefühl. Auch wenn das Leben eben nicht immer so zu sein scheint. Es kann ja auch anders. Unvermutet ist mitunter alles wieder grau, tun sich gar schwarze Löcher mitten im Alltag auf. Doch nicht alles Wonne. Aber ich weiß für eine Zeit, wie das ist, wie das sein kann, wie Gott, wenn er uns liebt, sich das vielleicht gedacht haben mag. Nicht nur für mich. Für alle natürlich. Die Erde als Paradies, als ein Ort voll des unbeschreiblichen, glückseligen und frohmachenden Gefühls der Wonne. Unbelastet, unbeschadet, unbegrenzt.

Und ich hoffe, dass sich dieser Wille Gottes doch noch irgendwann für alle Menschen und für die ganze Welt durchsetzt, ganz so, wie es der Prophet Jesaja ausgedrückt hat:

6 Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und feinsten Speisen, mit besten, erlesenen Weinen. 7 Er zerreißt auf diesem Berg die Hülle, die alle Nationen verhüllt, und die Decke, die alle Völker bedeckt. 8 Er beseitigt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht. (Jes 25,6-8)

 

Christoph Buysch

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Das Schwerpunktthema für Mai 2009

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Text: Christoph Buysch
In: Pfarrbriefservice.de