Wie Sie ein verantwortliches Angebot finden

5 Tipps

1. Faire Beziehungen

Die explizite Achtung der Menschenrechte ist das erste Anzeichen, dass ein Reisebüro oder Tourismusunternehmen sich für faire Beziehungen engagiert. Solche Unternehmen haben den "Code" zum Schutz von Kindern vor kommerzieller sexueller Ausbeutung im Tourismus unterzeichnet und sensibilisieren ihre Kundschaft dafür. Mit besonderen Strategien verhindern sie in ihrem Unternehmen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung oder ethnischem Hintergrund. Dafür bieten sie Formen des Austauschs mit den Einheimischen in den Destinationen, die deren Würde gewährleisten, und schulen die Reiseleiter entsprechend.  

2. Nutzen für die Einheimischen

Die lokale Bevölkerung erhofft sich vom Tourismus gute Arbeitsstellen mit existenzsichernden Löhnen, Aufträge und Absatzmöglichkeiten für das lokale Gewerbe, Steuereinnahmen sowie die Achtung der Gesetze und die Schonung der Ressourcen. Ein Anbieter, dem das wichtig ist, richtet seine Geschäfte langfristig aus. Seine Angestellten arbeiten schon länger dort, genießen Förderung und Aufstiegsmöglichkeiten und sind zufrieden – weshalb der Betrieb auch nie bestreikt wird. Das Hotel pflegt ein Netzwerk mit lokalen Dienstleisterinnen und Zulieferern, die dafür qualifiziert werden, sich auch selbst an die Standards im Umgang mit Mensch und Natur zu halten. Lokal sind die Guides, werden die Lebensmittel und Baumaterialien beschafft, die Wäsche gewaschen und Souvenirs hergestellt.  

3. Umweltschutz und Umweltgerechtigkeit

Umweltbewusste Reiseveranstaltende machen es ihren KundInnen leicht, den CO2-Ausstoß der Reise zu kompensieren: Das ist entweder schon im Preis inbegriffen oder kann mit einem einfachen Klick rein- oder rausgerechnet werden. Sie arbeiten mit Partnern, die gute Sozial- und Umweltstandards einhalten. Solche Partner passen ihr Angebot den Verhältnissen im Urlaubsgebiet an: in Bezug auf Landbedarf und Bau, aber auch den Ressourcenverbrauch generell. Wo Trinkwasser knapp ist, verzichtet die verantwortungsvolle Anbieterin auf üppige Grün- und Poolanlagen, damit für die Einheimischen genug bleibt. Sie lässt die natürliche Umgebung intakt – etwa die Dünen und Mangroven, welche die Küste vor Erosion und das Inland vor Flutwellen schützen. Abwasser und Abfall wird sie erstens vermeiden, zweitens wiederverwerten und drittens fachgerecht in örtlichen oder eigenen Anlagen entsorgen. Durch ein gutes lokales Netzwerk von Zulieferern spart sie unnötige Transporte. In Zusammenarbeit mit Behörden, Einheimischen und der indigenen Bevölkerung engagiert sie sich für den Erhalt der Artenvielfalt. So verzichtet sie auf lärm- und licht- und energieintensive Angebote wie Heliskiing oder Discos in der Nähe von Brutplätzen. Im eigenen Shop werden keine Souvenirs wie Korallen, Horn oder Elfenbein angeboten, die gegen das Artenschutzabkommen verstoßen. 

4. Preis und Wert

Ein verantwortliches Angebot braucht nicht überteuert zu sein. Doch lockt ein Schnäppchen zu Bedingungen, die fast zu gut sind, um wahr zu sein, dann bleibt unter dem Strich in der Regel kaum mehr Geld für Umweltschutz und faire Löhne. Billigstangebote unterlaufen die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit im Tourismus.

5. Transparenz

Ein verantwortungsvolles Tourismusunternehmen weist sein Engagement für Mensch und Umwelt in geeigneter Form schon in der Werbung aus. Den Nachhaltigkeitsreport, in dem vertieft berichtet wird, macht es per Internet oder auf Anfrage einfach zugänglich. Reiseveranstalterinnen und Anbieter leiten Reisende dazu an, wie sie selber zur Schonung der Ressourcen und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

aus: © fairunterwegs.org, In: Pfarrbriefservice.de 

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Das Schwerpunktthema für Juli und August 2019

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Text: © fairunterwegs.org
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