Wie kann man seine Achtsamkeit entwickeln?

Die Fähigkeit zur Achtsamkeit kann man mit einer gewissen Übung erlernen und ausbauen. Sowohl aus der christlichen Tradition wie auch aus dem Buddhismus gibt es Übungen und Formen der Meditation, die der Schulung der Achtsamkeit dienen. Exerzitien, zum Beispiel die des Ignatius von Loyola, sind hilfreich, die Achtsamkeit zu entwickeln. Seine Idee „Gott in allen Dingen zu finden“ entspricht einer Geisteshaltung, die weit und offen ist.

Eine kleine konkrete Übung:

Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, einfach nur zu sitzen. Nehmen Sie dabei Ihre Körperempfindungen wohlwollend wahr, ohne Ihre Eindrücke zu bewerten. Betrachten Sie sich, als ob Sie alles durch eine Videokamera beobachten. Beschreiben Sie Ihre Wahrnehmung, als ob Sie jemanden, der nicht durch die Kamera sehen kann, die Dinge beschreiben müssten: Ich sitze bewegungslos auf einem Stuhl, spüre, wie mein Gesäß den Stuhl berührt und meine Füße den Boden. Ich bemerke, dass meine Schultern entspannt sind und mein Atem leicht hörbar ist… usw.

Wenn Gedanken aufkommen, bemerken Sie sie kurz und richten dann einfach Ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ihr inneres Empfinden.

Weitere Anregungen

Weitere Beschreibungen von Übungen zur Achtsamkeitspraxis sowie weitere Ideen finden Sie u.a. unter http://www.achtsamleben.at/praxis.html oder in dem Buch von Peter Dyckhoff: Atme auf – 77 Übungen zur Leib- und Seelsorge, Don Bosco2. Auflage 2004.

Bistümer und Klöster bieten eine Vielzahl von Exerzitienmöglichkeiten an. Ihre Angebote sind zu finden im Internet unter www.exerzitien.info.

Auch das Verfahren des amerikanischen Professors Jon Kabat-Zinn, das MBSR (=Mindfulness-Based Stress Reduction), lässt sich in relativ kurzer Zeit erlernen. Hierzu werden meist Kurse von acht Wochen Länge angeboten, bei denen die Teilnehmer sich verpflichten, jeden Tag ca. eine Dreiviertelstunde selbstständig zu üben. Infos dazu finden Sie hier: http://www.mbsr-deutschland.de/, http://www.mbsr-verband.org/

Christoph Neukirchen
Katholische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen Köln,
www.efl-koeln.de (Jahresbericht 2009/2010)

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Das Schwerpunktthema für März 2012

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Text: Christoph Neukirchen
In: Pfarrbriefservice.de