Wie geht’s dir damit?

Neugierig und fröhlich, so kenne ich dich,
immer rätselhaft, so bleibst du für mich.
Ich sehe dich an, doch nicht in dich hinein,
aber eines ist sicher, deine Seele ist rein.

Von dir würde ich gerne einmal wissen,
wie es ist, mit Behinderung leben zu müssen.
Dein Leben verplant, in geregelten Bahnen,
wie geht’s dir damit? Ich kann es nur ahnen!

Wo dein Zuhause ist, wird dir vorgegeben,
in einer Einrichtung sollst du zukünftig leben.
Auf welche Menschen du triffst,
entscheidest du nicht,
Wünsche und Meinung von dir
haben wenig Gewicht.

Hier darfst du nun „eigenständig“ leben,
jedoch ist fast alles schon vorgegeben.
Deinen Tagesablauf kannst du nicht bestimmen,
dem Gruppenzwang nur selten entrinnen.

Mit Sicherheit zählt hier das Bestreben,
zu bieten dir ein schönes Leben.
Du wirst bekocht, gepflegt, betreut,
gehst schwimmen und reiten, das dich erfreut.

Für dich wünsch’ ich mir Menschen
mit reinem Gewissen
und keine, die selbst sich noch finden müssen,
die Charakter haben und zu dir stehen,
in dir nicht nur den „zu Betreuenden“ sehen.

Menschen mit Mut und sehr viel Kraft,
jemand, der diese Herausforderung schafft.
Menschen, die dir einen Freiraum geben,
in deinem durchorganisierten Leben.

Quelle: Stommel, Björn; Stommel-Hesseler, Doris: Ein Lächeln vielleicht. Doris-Verlag, 2005, ISBN 3-00-013569-3, empfohlenes Lesealter ab 8 Jahren

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Das Schwerpunktthema für August 2007

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Text: Björn Strommel
In: Pfarrbriefservice.de