Raum der Stille an Gleis 9

An allen größeren Bahnhöfen in Deutschland gibt es eine Bahnhofsmission. Fünf von ihnen haben mittlerweile einen „Raum der Stille“ eingerichtet, darunter Bremen, Frankfurt, Hamburg und Hannover. „Reisende sind herzlich eingeladen, den Raum zu nutzen für ein Gebet oder zum Nachdenken“, sagt Esther Stüve, Leiterin der Bahnhofsmission in Frankfurt. Eine gute Möglichkeit, um die wachsende Ungeduld zu bekämpfen, wenn der Zug mal wieder Verspätung hat.

Das Angebot richtet sich an alle Konfessionen. „Es kommt auch vor, dass Muslime hier ihren Gebetsteppich ausrollen“, schmunzelt die Sozialarbeiterin. Auch in Notsituationen habe sich der Raum schon bewährt und so manches Mal habe ein Gestrandeter dort sein Nachtlager aufgeschlagen. „Es soll ein geschützter Raum in angenehmer Atmosphäre sein. Auf keinen Fall wollten wir ein unantastbares Heiligtum schaffen“, betont Stüve.

Menschen auf der Durchreise

Trotzdem soll auch das spirituelle Angebot nicht zu kurz kommen. So finden in dem Andachtsraum auch Gebetskreise und offene Singkreise statt, und an Weihnachten gibt es einen Gottesdienst in Zusammenarbeit mit der Gemeinde vor Ort. „Wir suchen auch verstärkt Ehrenamtliche mit theologischem Hintergrund, weil auch viele Leute mit Glaubensfragen zu uns kommen“, sagt Stüve. Für Menschen auf der Durchreise soll in der Bahnhofsmission Frankfurt nun eine Klagemauer eingerichtet werden. Bisher liegt ein Buch für die Besucher aus, künftig können Reisende Zettel mit Wünschen, Bitten oder auch Dank hinterlassen.

Janina Mogendorf
Quelle: www.katholisch.de

Nähere Informationen zu den Bahnhofsmissionen unter www.bahnhofsmission.de