Die Geschichte Jesu: Zur Botschaft des Neuen Testaments

„Am Anfang war das Wort.“ Dieser Satz zählt zu den bekanntesten der gesamten Bibel. Damit beginnt das Johannesevangelium, eines von vier Evangelien – die Herzstücke des Neuen Testamentes. Das Neue Testament ist der zweite große Teil der Bibel und erzählt in erster Linie vom Leben, Sterben und vom Wirken Jesu Christi.

Unterschiede

Keine Frage: Das Alte Testament ist deutlich imposanter als das Neue Testament. Rein äußerlich zumindest. Denn während das Alte 46 Bücher umfasst, besteht das Neue Testament nur aus 27 Büchern. Das längste Buch, das Lukasevangelium, kann sich vom Umfang her mit den alttestamentlichen Geschichtsbüchern gerade so messen, der Rest fällt dagegen deutlich kürzer aus. Auch die zeitliche Ausdehnung ist nicht mit der des Alten Testamentes vergleichbar, die Ereignisse des Neuen Testamentes spielen sich innerhalb relativ kurzer Zeit ab. Der größte Unterschied aber ist ein inhaltlicher: Während das Alte Testament viele verschiedene Personen fast gleichwertig thematisiert, konzentriert sich das Neue zum Grossteil auf einen Punkt: Das Leben und die Person Jesu Christi.

Vier Evangelien

Das Herzstück dieser Überlieferungen sind die vier kanonischen Evangelien. Die Apokryphen sind inoffizielle Schriften. Zunächst einmal: Was bedeutet der Zusatz „kanonisch“? Nur soviel, dass diese vier Evangelien offiziell von der Kirche anerkannt, eben „kanonisiert“, sind. Das ist deshalb wichtig, weil es daneben noch die „Apokryphen“ gibt, also nicht anerkannte Evangelien. Dazu zählen beispielsweise das Pseudo-Matthäus-Evangelium, das Petrus- oder auch das Judasevangelium.

Entstehungsgeschichten

Die kanonischen Evangelien sind nach ihren Verfassern benannt: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Wer genau die Schriften anfertigte, welche Person sich genau hinter diesen Namen verbirgt, ist nicht völlig sicher. Trotzdem konnte die Entstehungsgeschichte fast lückenlos entschlüsselt werden. Entscheidenden Anteil hatte daran die so genannte „historisch-kritische“ Methode. Demnach entstand das älteste Evangelium, das nach Markus, wohl gegen 70 n. Chr, es folgten das Matthäusevangelium (ca. 70 - 80 n. Chr.) und das Evangelium des Lukas (ca. 80 – 90 n. Chr.). Das Evangelium des Johannes wurde als jüngstes in der Mitte der 90er Jahre n. Chr. vollendet. Weiterhin haben die Untersuchungen ergeben, dass Matthäus und Lukas Elemente bei Markus abgeschrieben haben. Das kann man an zahlreichen Überschneidungen und gleichen Bildern sehen. Man nennt die drei daher auch „Synoptiker“. Weiter hat es eine Quelle (man nennt sie „Quelle Q“) gegeben, die Matthäus und Lukas ebenfalls beide gemeinsam genutzt haben. Ferner stützen sich beide auf Sondergut, das sie allein verwendeten. Markus diente wie gesagt als Vorlage, nicht allerdings für Johannes. Dessen Evangelium stellt von der inhaltlichen und formellen Anordnung eher eine Sonderform dar und unterscheidet sich von den anderen drei Evangelien.

Paulinische Briefe als wichtige Glaubensdokumente

Nach den Evangelien folgt die Apostelgeschichte, die von Christi Himmelfahrt, dem Pfingstereignis, der Steinigung des Stephanus oder auch abschließend der Verkündigung des Apostels Paulus handelt. Die folgenden Briefe des Apostels gelten als der älteste Teil des Neuen Testamentes, zumindest in der katholischen Kirche. Nicht alle Briefe sind in ihrer Echtheit unumstritten, allerdings stellen sie so oder so wichtige Glaubensdokumente dar. Man darf sich die Briefe nämlich keinesfalls als Ansammlung von Reisebeschreibungen und Lebenserinnerungen vorstellen. Schriften wie der Römerbrief bieten eine fundierte und detaillierte Theologie, die unseren heutigen Glauben zutiefst geprägt hat. Die Kirche als "Leib Christi", der wichtige Stellenwert des Glaubens und die Frage nach der Gnade Gottes oder auch die Ausdeutung der Auferstehung: All das finden wir in den paulinischen Briefen. Dazu tragen auch die Pastoralbriefe, die vermutlich nicht von Paulus stammen, wie auch die Katholischen Briefe bei.

Das Neue Testament will den Glauben stärken

Das Neue Testament schließt mit der Offenbarung des Johannes, eines der am meisten missverstandenen Bücher überhaupt. Oft sieht man nur den apokalyptischen Charakter, viele lesen es als Weltuntergangsgeschichte mit Gruselfaktor. Tatsächlich aber soll die „Offenbarung“ Mut machen, sie ist als Stärkung des Glaubens und der Moral gedacht. Wie das gesamte Neue Testament. Es sagt uns ganz klar: Gott hat einen neuen Bund mit uns geschlossen. Und der ist fester als alles andere zuvor.

Simon Biallowons
Quelle:
www.glaubenslust.de

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Das Schwerpunktthema für Januar 2009

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Text: Simon Biallowons
In: Pfarrbriefservice.de