Das Potenzial ist groß

Engagement-Entwicklung bei jungen Menschen

Junge Menschen bringen sich nach wie vor stark in die Zivilgesellschaft ein. Allerdings ist insgesamt eine leicht rückläufige Engagementquote unter Jugendlichen und jungen Menschen zu verzeichnen. Diese signalisiert jedoch keine sinkende Bereitschaft, sich in die Gesellschaft einzubringen. Im Gegenteil: Engagement genießt unter jungen Menschen ein immer besseres Ansehen, das Engagementpotenzial unter Jugendlichen ist groß.

Die Engagementquote bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren ist in den vergangenen zehn Jahren von einem überdurchschnittlichen Niveau (1999: 38 Prozent) auf ein durchschnittliches Niveau (2009: 36 Prozent) gesunken. Während die Engagementquote bei den 20-bis 24-Jährigen in diesem Zeitraum von 36 Prozent auf 34 Prozent zurück ging, ist sie in der Gruppe der 25- bis 29-Jährigen von 32 auf 34 Prozent gestiegen. Gründe für diese Verschiebungen sind in sozialen, medialen und bildungspolitischen Entwicklungen zu suchen.

Der Bildungsgrad ist entscheidend

So ist der Rückgang des Engagements bei Haupt- und Mittelschülerinnen und -schülern am höchsten. Da der Bildungsweg in Deutschland nach wie vor stark von der schichtspezifischen familiären Herkunft geprägt ist, werden soziale Unterschiede auch beim freiwilligen Engagement verstärkt wirksam. Im Allgemeinen gilt: Je höher der Bildungsgrad, desto intensiver und stabiler ist das Engagement der Jugendlichen ausgeprägt. Die besonderen Schwerpunkte des Engagements junger Menschen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren liegen im Sport, der Jugendarbeit und den Rettungsdiensten.

Hohe Leistungsanforderungen hemmen

Zugleich werden junge Menschen heutzutage immer früher mit hohen Leistungsanforderungen konfrontiert, die sie teilweise überfordern und dem freiwilligen Engagement abträglich sein können. Schülerinnen und Schüler beispielsweise haben den Zeitaufwand für das Engagement seit 1999 am stärksten reduziert. Ähnliches gilt für junge Bachelor-Studierende und Erwerbstätige im Alter zwischen 20 und 24 Jahren. Bei diesen Gruppen ist davon auszugehen, dass die hohe zeitliche Inanspruchnahme ihrer Ausbildung bzw. Tätigkeit einem höheren Engagement entgegenstehen. Überdurchschnittlich stark und mit deutlich steigender Tendenz sind dagegen die älteren Studierenden zwischen 25 und 29 Jahren engagiert (1999: 36 Prozent; 2009: 47 Prozent).

Darüber hinaus führt die erhöhte räumliche Mobilität unter Jugendlichen und der damit verbundene Verlust der sozialen Wurzeln bei schon Engagierten häufig dazu, dass ein Engagement abgebrochen wird. Beispielsweise wohnten 1999 noch 46 Prozent der bis 30-Jährigen an ihrem Geburtsort, 2009 hingegen nur noch 34 Prozent.

Neue Medien treten in Konkurrenz

Nicht wenige – vor allem männliche – Jugendliche sind heutzutage vor allem in elektronischen Medien und virtuellen Welten aktiv. Der Tätigkeitsfokus dieser so genannten „einseitig Medienorientierten“ geht auf Kosten sozialer Kontakte, des Lesens und anderer kreativer Aktivitäten – und des freiwilligen Engagements.

Quelle: Zusammenfassung Freiwilligensurvey 2009, www.initiative-zivilengagement.de/ BMFSFJ

Hintergrund: Mit dem Freiwilligensurvey hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein öffentliches Informationssystem in Auftrag gegeben, das in fünfjährigem Rhythmus umfassende Daten zur Situation der Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland zur Verfügung stellt. Nähere Informationen unter http://www.initiative-zivilengagement.de/wissen/onlinebibliothek.html

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Text: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
In: Pfarrbriefservice.de