Beten und Gebete von A bis Z

Anfangen

Beten ist nicht nur für besonders fromme Seelen. Wer beten will, kann es lernen. Einüben und üben. Es geht gut mit Ausdauer, mit Regelmäßigkeit und eben mit der Übung. Dabei darf man klein anfangen. Aber dabei bleiben. Gott ansprechen. Hören. Mit Gottes Antwort rechnen.

Angst

Verlorenes, nie gefundenes, enttäuschtes Vertrauen macht die Angst mächtig. Wer Angst hat, darf zu Gott flehen: Mach mein Herz weit. Gib mir Atem. Werde Licht.

Freude

Wer Grund zur Freude hat, hat Grund zum Danken. Wer Gott dankbar ist, betet schon.

Gemeinschaft

Ein Christ ist kein Christ, lautet eine alte Volksweisheit. Das erweist sich auch daran, dass sich Manches und manchmal leichter mit anderen zusammen beten lässt an einem Ort, der dafür gemacht ist, voller Andacht vor Gott zu treten und sich in Worten der Tradition geborgen sein zu lassen.

Hoffnung

Hoffnung wider aller Erfahrung von Vergeblichkeit, das kennzeichnet menschliche Größe und Weite des Herzens. Wer hofft, betet schon.

Leere

Auch große Beter (und vielleicht gerade sie) kannten und kennen die geistliche Wüste: Trockenheit und Leere, Dürre und Düsternis, Zweifel und Nacht in ihrer Gottes-Beziehung. Wer darunter leidet, dessen Gebetsschnur ist nicht gerissen.

Offen sein

Der Gottesdialog lässt sich nicht machen, erst recht nicht erzwingen. Aber er kann sich durch eine Haltung der Bereitschaft, durch Offenheit, durch ein Voreingenommensein für Gott leichter anbahnen.

Sehnsucht

Wo die Sehnsucht nach Gott fehlt, ist es schwer mit dem Glauben und noch schwerer mit dem Beten. Wer sich sehnt nach Ruhe, Stille, Geborgenheit, Gelassenheit, wer hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, der sucht Gott und den Dialog mit ihm.

Sorge

Wer für andere Sorge trägt, sich um andere sorgt, darf diese Sorgen vor Gott tragen - Fürbitte halten und um Abhilfe bitten.

Stille

Gott spricht gewiss nicht nur an besonderen Orten. Aber wie im übrigen Leben auch, lässt sich in Stille besser zuhören. Und antworten. Wer wirklich hört und sieht, wer die Wirklichkeit anschaut und dann Fragen an Gott hat, der hat angefangen zu beten.

Trauer

Zum menschlichen Leben gehört die Erfahrung von Verlust des Geliebten. Wer trauert, ist dem betrauerten Menschen treu über den Tod hinaus. Wer trauert, darf klagen, aber auch hoffen, dass seine Klage Gehör bei Gott findet.

Vertrauen

Wer darauf vertraut, dass Gott es unbedingt gut mit ihm meint, der glaubt und betet. Und der darf gelassen sein. Gott ist mit ihm. Erwarten beten bedeutet adventlich zu leben: Gottes Ankunft wirklich erwarten. Ihn darum bitten. Tag für Tag.

Worte

Worte können fehlen oder wegbleiben, wenn das Herz vor Freude überläuft oder voller Kummer und Trauer ist. Gott braucht unsere Worte nicht. Wer gläubig vor Gott da ist, betet - auch ohne Worte.

Zeit nehmen, Zeit haben

Wer sich Zeit nimmt für Gott, wer sich einen Ort, einen Raum schafft für ihn, der hat angefangen zu beten. Er schenkt Gott etwas von dem, was er empfangen hat. Wir leben in der Zeit. Aber oft haben wir keine. Dann ist die Gelegenheit für das geseufzte Gebet, das einsilbige, das Stoßgebet: Hilf! Dank!

Gebete

Gott!

Ruhe will ich mir schaffen
und alles abschalten,
was lärmt, was stört, was ablenkt.

Meinen Herzschlag will ich spüren
und mit Schweigen mein Innerstes füllen.
Hören will ich auf dich und spüren:
du bist da.

Anton Marian

Gott!

Lehre mich einsehen, dass ohne Gebet mein Inneres verkümmert und mein Leben Halt und Kraft verliert. Lehre mich zu dir zu sprechen im Ernst der Wahrheit und in der Innigkeit der Liebe. Bei dir steht es, mir die innere Fülle des Gebetes zu gewähren, und ich bitte dich, gib sie mir zur rechten Zeit.

Romano Guardini

Gott!

Gib uns reinen Geist, damit wir dich sehen, demütigen Geist, damit wir dich hören, liebenden Geist, damit wir dir dienen, gläubigen Geist, damit wir dich lieben.

Dag Hammerskjöld

Segensbitte

Der Herr segne und behüte uns.
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Er schaue auf uns und schenke uns seinen Frieden.

Aaronitischer Segen

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Das Schwerpunktthema für September 2010

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Text: Romano Guardini u.a.
In: Pfarrbriefservice.de