Originelles Layout weckt Neugier und schafft Leseanreize

Geprüft: Magazin „katholisch konkret“ der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart am Neckar

von Christine Cüppers am 13.01.2021 - 06:00  

Titelseite des Magazins „katholisch konkret“, Ausgabe Dezember/Januar 2020/2021

In den allermeisten Fällen erzählt eine Titelseite schon sehr viel über den Inhalt eines Pfarrbriefs. So auch bei „katholisch konkret“: Der originelle, durchaus auch leicht verstörende erste Eindruck findet Widerhall auf den weiteren Seiten, auf denen wertvolle Inhalte auf ebenso wertvolle Art und Weise präsentiert werden.
In der Ausgabe zu Advent, Weihnachten und Jahreswechsel wird nicht nur von all dem Schönen und Idyllischen rund um das Christfest berichtet. Nein, es kommen eben auch die kritischen Anmerkungen vor. Dabei aber bleiben die Autoren nicht stehen. Sie machen Vorschläge, was etwa dem Konsum entgegenzuhalten wäre, wie sie selber sich zügeln und Alternativen rund um die Feiertage entwickeln wollen. Und Gemeindemitglieder sind eingebunden, etwa wenn junge Sternsinger berichten, warum sie sich für die Aktion engagieren. So entsteht optisch wie inhaltlich ein vielschichtiges, abwechslungsreiches und buntes Bild von den festlichen Tagen in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart.

Titel

Na, wenn das mal nicht ein „anderes“ Weihnachts-Pfarrbrief-Titelbild ist! Was auf den ersten Blick noch nach traditioneller Weihnachtsszene ausschaut, irritiert sofort durch den Geldschein in der Krippe und den Wildwest-Fahndungs-Aufruf „Wanted“. Besser kann man die Neugier des Lesers wirklich nicht wecken. Zumal noch zwei „Appetithappen“ und ein spannender Pfarrbrief-Name das ausdrucksvolle Gesamtbild komplettieren.

Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar

Bild 1

Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar

Bild 2

Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar

Bild 3

Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar

Bild 4

Gelungen

Bild 1: Der Pfarrbrief erscheint alle zwei Monate. Und vermutlich werden sich nicht allzu viele Leser fragen, wie dieses Magazin zustande kommt. Umso wertvoller ist der Blick auf die Entstehungsgeschichte, die hier sowohl inhaltlich als auch vom Layout her anschaulich präsentiert wird. Nach solch einer Vorstellung sollte dann auch für die Leser deutlich werden, dass ein derart aufwändiges Produkt finanziert sein will. Der Spendenaufruf hat in diesem Zusammenhang einen gut gewählten Platz.

Bild 2: „Das andere Geschenk“ ist ein ordentlich umfangreiches Essay zum Thema Weihnachten geworden. Autor Felix Heck hat sich viele Gedanken gemacht und diese mit viel Arbeit in Worte gefasst. Das allein würde jedoch nicht ausreichen, den Leser für die Lektüre zu gewinnen und bis zum letzten Satz zu fesseln. Dazu braucht es neben allem guten Inhalt ein ansprechendes Layout, eine Gestaltung, die übersichtlich bleibt und aufgelockert wirkt. Im vorliegenden Beitrag bewirken das unter anderem farbige Zitate zur Gliederung des Textes. So erhält der Leser beim flüchtigen Blick schon erste Eindrücke, worum es im Beitrag geht. Die Neugier wird geweckt, schließlich will man doch eine Antwort erhalten auf die Frage nach der Bedeutung des Spekulatius. Und schon ist man mitten im Lesefluss.

Bild 3: Auch auf dieser Seite fällt das einfallsreiche Layout ins Auge. Auch hier stimmt (fast) alles von der informativen Kopfzeile bis zum gestalteten Bildmotiv in der Mitte, von der Überschrift bis zu den gliedernden Zwischentiteln im Text. Obwohl der Text recht umfangreich ist, liest er sich dank der Unterteilungen und der Gesamtgestaltung der Seite gut. Einzig die Bildunterschriften und der Fotografenhinweis fehlen, ebenso ein Hinweis auf die Autorin oder den Autor des Beitrags.

Bild 4: Einem umfangreichen Service ist die letzte Magazin-Seite gewidmet. Hier findet der Leser alle wichtigen Namen und Daten in der Gesamtkirchengemeinde. Von den Erreichbarkeiten des Pastoralteams über Ansprechpartner und Öffnungszeiten der Pfarrbüros bis hin zum Impressum von „katholisch konkret“ sind alle wesentlichen Kontaktdaten auf dieser Seite zu finden. Und das in übersichtlicher, benutzerfreundlicher und damit hilfreicher Präsentation.

Ausbaufähig

Bild 5: Es ist für inzwischen wohl alle Pfarrbrief-Redaktionen eine herausfordernde Aufgabe, die Gottesdienstangebote übersichtlich und lesefreundlich zu gestalten. Das gilt vor allem bei Pfarreien mit mehreren Kirchorten, die alle untergebracht sein müssen. Eine Möglichkeit ist die tabellarische Auflistung der Angebote; sie wurde hier gewählt. Besonders durch die farbige Hervorhebung der Sonn- und Feiertage erhält die Tabelle eine Struktur, die die Lesefreundlichkeit erhöht. Allerdings sollte es für „Nicht-Insider“ eine Erklärung der Farbhinweise im liturgischen Kalender geben. Es wäre auch interessant, die Abkürzungen und Hintergründe von „kroat.“, „ital.“ und „engl.“ erklärt zu bekommen.

Bild 6: Grundsätzlich ist an dieser „katholisch kompakt“-Seite nichts zu kritisieren. Im Gegenteil: Die Informationen aus den und für die Gemeinden werden sehr übersichtlich zusammengestellt, kurz und knapp, mit allen wesentlichen Inhalten. Aber es fehlt dann doch etwas Wesentliches, nämlich der Foto-Vermerk beim „neuen Gesicht“. Im Text sollte wenigstens hinter dem Namen der neuen Mitarbeiterin der Hinweis "(Foto)" erscheinen. Außerdem muss auch der Urheber des Bildes genannt werden. 

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter auf den Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: alle zwei Monate
  • Auflage: 9050 Exemplare
  • Umfang: 20 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer, Auslage in den Kirchen und an zentralen Stellen in den Orten
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Gesamtkirchengemeinde Stuttgart am Neckar, Wildunger Straße 55, 70372 Stuttgart, E-Mail: katholisch.konkret@gmail.com.

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