Für mehr Einheitlichkeit in der Vielfalt

Geprüft: Pfarrbrief der katholischen Pfarreien Brannenburg, Degerndorf und Flintsbach

von Christine Cüppers am 21.07.2020 - 06:00  

Osterausgabe 2020 des Pfarrbriefs der katholischen Pfarreien Brannenburg, Degerndorf und Flintsbach

Ein lebendiger Pfarrverband stellt sich in diesem Pfarrbrief-Exemplar vor. Ein Verband, in dem einzelne Gemeinden zusammengeschlossen und damit gemeinsam auf dem Weg sind. Dabei aber verlieren sie nicht ihr Eigenleben und ihren eigenen Charakter. Auch das wird im Pfarrbrief im Grunde sehr schön deutlich. In dessen optischer Gestaltung allerdings, besonders im Schriftbild, sollte sich weniger die Vielfalt als die Einheit zeigen.

Die Tatsache, dass sich mehrere einzelne Gemeinden zu Pfarreiengemeinschaften oder Pfarrverbänden zusammenschließen (müssen), kann für die Pfarrbriefarbeit eine Chance sein: So gibt es „überregionale“ Themen und Angebote, über die berichtet werden kann. Es bleiben aber nach wie vor viele kleinere Aktivitäten, die einen Beitrag im Pfarrbrief wert sind. Und vor allem sind da die vielen Menschen, die sich engagieren und der Gemeinde und dem Pfarrverband Gesicht(er) geben. Einige von ihnen trifft der Leser in diesem Pfarrbrief in Wort und Bild.

Titelseite

Es ist zunächst das Foto der vom Sonnenlicht angestrahlten Osterkerze, das den Blick des Lesers anzieht und festhält. Ein Foto, das die Botschaft des Festes transportiert, von Hoffnung erzählt und einlädt zu eigenen Gedanken. Rund um dieses Bild erfährt der Leser auf der Titelseite die notwendigen Informationen zum Produkt. Die Neugier könnte noch etwas gesteigert werden, wenn zwei bis drei „Appetithappen“ auf den weiteren Inhalt hinweisen würden. Dies sollte gestalterisch so geschehen, dass die Aussagekraft des Fotos nicht beeinträchtigt wird. Der Übergang ins Heftinnere wäre außerdem stimmiger, wenn im Vorwort oder in einem kurzen, eigenen Beitrag Bezug auf das Foto genommen und dabei gleich auch der Urheber genannt würde.

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 1

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 2

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Es ist eine wertvolle Aufgabe für Pfarrbrief-Redaktionen, Hintergründe und Erläuterungen zu kirchlichen Bräuchen zu liefern. In diesem Beitrag werden die Farben der Glaskugeln am Heiligen Grab in der Schlosskapelle in ihrer Bedeutung und Aussage erklärt. Was auf den ersten Blick vielleicht etwas kitschig oder übertrieben bunt erscheinen mag, hat nämlich eine tiefere Bedeutung. Die war vermutlich über Generationen bekannt. Aber heute? Menschen, die nicht mehr so tief drin stecken in der Farbenlehre der Liturgie, bekommen via Pfarrbrief eine wertvolle Hilfe zum Nachlesen und Erinnern.

Bild 2: Eine liebgewordene Tradition muss nach 25 Jahren zu Ende gehen. Das ist Anlass für einen Rückblick, ein Resümee und besonders auch für eine Erklärung für das Aus. All das kommt im Interview mit dem Initiator der Osterkerzen-Bastelaktion zum Ausdruck. Diese journalistische Form wirkt deutlich persönlicher und ansprechender als etwa ein Bericht eines Dritten. Optisch wären ein Foto des Interviewten und eine einheitliche Schriftart und -größe hilfreich. Inhaltlich aber ist die Interview-Form genau richtig, solche Themen zu transportieren und damit auch die Engagierten persönlich zu würdigen.

Bild 3: Immer wieder ist es eine redaktionelle Herausforderung, Gottesdienst-Angebote für mehrere Gemeinden übersichtlich und für den Leser nutzbar im Pfarrbrief zu präsentieren. Diese Ordnung ist ein gutes Beispiel, wie mit dem Einsatz von dezenten Farben die Gliederung erfolgen kann. Die zugeordneten Farben könnten durchaus auch für den übrigen Pfarrbrief genutzt werden, indem beispielsweise Überschriften mit der jeweiligen „Gemeinde-Farbe“ gestaltet werden. Zusätzlich zu den Farben sorgen die Datenbalken für eine bessere Orientierungsmöglichkeit. Der Leser findet über die Wocheneinteilung schnell die Angebote, die er sucht.

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 4

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 5

Kath. Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Thematisch passt das Fensterbild der Taufkapelle gut zu der Übersicht über die Angebote der Pfingstnovene. Allerdings ist es in aller Regel für die Lesbarkeit von Beiträgen nicht wirklich förderlich, wenn sie mit Fotos unterlegt sind. Hier sind zwar die Gebetsthemen deutlich groß und zudem noch fett gedruckt. Trotzdem wirkt die gesamte Seite unruhig. Das wiederum verleitet eher zum schnellen Weiterblättern als zum Verweilen und Lesen. Da genügend Platz vorhanden ist, hätte das Foto besser gewirkt, wenn es als Solobild in die Terminübersicht eingebaut worden wäre.

Bild 5: Eigentlich ist alles da, was auf diese Seite gehört: Zum Text über die Verabschiedung der engagierten Kirchenpflegerin gibt es ein Foto. Und das hat auch die erläuternde Bildunterzeile (BUZ). Bei aller Notwendigkeit, die dieses Textelement hat – erschlagen sollte sie den Gesamteindruck einer Seite dann doch nicht. Abgesehen davon, dass das Foto durchaus etwas größer sein dürfte, kommt die BUZ deutlich zu knallig daher. Auch an anderen Stellen im Pfarrbrief stört besonders die gelbe Unterlegung. Die ist zu grell und auch unnötig. Neben dem Foto wäre Platz genug für die BUZ.

Bild 6: Mit den Rückblicken im Pfarrbrief ist es immer so eine Sache. Natürlich wollen die Verbände und Gruppierungen über ihre Aktivitäten berichten. Aber interessieren zu Fastenzeit und Ostern noch die Veranstaltungen des vergangenen Advent? Um die engagierten Menschen nicht zu enttäuschen und sie in ihrem Einsatz zu würdigen, wäre es vielleicht sinnvoller, mit einem „alten“ Foto den nächsten Kerzlerabend und die kommenden Morgenlobe anzukündigen. Dazu ließen sich Aktive befragen, was denn geplant ist, wie die Veranstaltungen ablaufen sollen und warum sie wieder dabei sein werden.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter von Personen auf den Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: Dreimal im Jahr zu Advent, Ostern und im Sommer
  • Auflage: 3.800 Exemplare
  • Umfang: 76 Seiten
  • Format: DIN A 5
  • Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer, Auslage in den Kirchen und als Download auf der Homepage
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarreien Brannenburg, Degerndorf, Flintsbach, Kirchenstraße 26, 83098 Brannenburg, E-Mail der Redaktion: tufamilie@aol.com

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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