Engagement für die Schöpfung: der Fachbereich „Kirche und Umwelt“

von Karl-Georg Michel / Umweltbeauftragter am 06.12.2022 - 00:00  

Umweltbeauftragte gibt es in sehr vielen Betrieben, Kommunen und öffentlichen Einrichtungen. Auch das Bistum Augsburg hat mit Andrea Kaufmann-Fichtner und Dr. Karl-Georg Michel zwei Umweltbeauftragte; gemeinsam bilden sie im Seelsorgeamt den Fachbereich „Kirche und Umwelt“. Für den Klimaschutz ist im Bistum Max Markmiller verantwortlich, er ist dabei direkt dem Generalvikar zugordnet.

Die Sorge um die Belange der Schöpfung reicht im Bistum bereits einige Jahrzehnte zurück. Schon in den 1980er Jahren gab es mit Prälat Paul Wohlfrom einen Umweltbeauftragten. Er war zugleich Landvolkseelsorger. Diese Verknüpfung ist auch heute noch wichtig: Die Schöpfungsverantwortung ist nichts Abgehobenes, sie geht uns alle an und sie hat auch eine tiefe spirituelle Dimension, bis hinein in die Seelsorge.

Denn gleich am Anfang der Bibel heißt es im Buch Genesis mehrmals, dass die Schöpfung, dass Pflanzen, Tiere und Menschen gut sind. Alles ist trotz der Verwundbarkeit und der Zerstörungen, die wir Menschen an der Schöpfung anrichten, in Gott auch wieder heilbar. Er hat mit seinen Geschöpfen sogar einen ewigen Bund geschlossen, lesen wir im Buch Genesis nur wenige Kapitel weiter in der Geschichte von Noah.

Aufgabe der Umweltbeauftragten ist es deshalb, zur Bewusstseinsbildung beizutragen und dabei auch diesen spirituell-theologischen Aspekt zu beachten. Sie wirken zum Beispiel beim Projekt „Wort Gottes Outdoor“ mit. Dabei gibt es von der Abteilung Pastorale Grunddienste des Seelsorgeamts Sonntag für Sonntag Impulse mit Bezug zur Natur, die von den jeweiligen Schrifttexten inspiriert sind. Auch der Schöpfungspreis, der im Jahr 2023 bereits zum vierten Mal ausgeschrieben wird, will das Bewusstsein für die Umwelt fördern.

Eine wichtige Richtschnur ist den Umweltbeauftragten die Enzyklika „Laudato si‘“ von Papst Franziskus. Gemeinsam mit der Abteilung Weltkirche gibt es dazu auf der Bistumshomepage eine eigene Projektseite (www.bistum-augsburg.de/laudato-si). Im Rahmen dieses Projekts wurde eine eigene Auszeichnung entwickelt, die Laudato si-Plakette. Ab 2023 können sich Pfarreien und kirchliche Einrichtungen darum bewerben.

Auch das Hirtenwort von Bischof Dr. Bertram Meier: „Schöpfung bewahren – Umwelt schützen“ ist ein wichtiger Impulsgeber. Gleich sein erstes Hirtenwort hat Bischof Bertram im Oktober 2020 diesem für unsere Zeit so wichtigen und drängenden Thema gewidmet. Es gibt den Umweltbeauftragten wichtige „Leitplanken“ für ihre Arbeit vor.

In dem Hirtenwort geht Bischof Bertram auf das Ziel der Treibhausgasneutralität des Bistums bis zum Jahr 2030 ein. Es ist die Aufgabe von Max Markmiller als Klimaschutzmanager, die Diözese auf diesem Weg hin zu diesem Ziel zu begleiten. Er kann dabei auf das zurückgreifen, was bereits in den vergangenen Jahren angestoßen wurde: Die meisten Pfarreien beziehen bereits CO2-freien Strom aus heimischer Wasserkraft. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt zudem auf dem Ausbau von Photovoltaik auf kirchlichen Gebäuden.

Wichtig für die Arbeit der Umweltbeauftragten und des Klimaschutzmanagers sind auch verschiedene Fortbildungen im kirchlichen Umweltmanagement. Sie sind an alle gerichtet, die in ihren Pfarrgemeinden oder kirchlichen Verbänden und Einrichtungen zur Bewahrung der Schöpfung beitragen wollen. Ähnliches gilt für Veranstaltungen und Exkursionen während des Jahres.

Zunehmend an Bedeutung hat der Bereich der Biodiversität gewonnen, nicht zuletzt durch das Bienenvolksbegehren. Konkret geht es dabei etwa um das Anlegen und Gestalten von Blühwiesen. Aber das Thema ist sehr breit gefächert, es betrifft Friedhöfe ebenso wie Kirchtürme als wichtiger Lebensraum von Fledermäusen oder ganz allgemein die Verwendung kirchlicher Flächen. Bei diesen Fragen arbeiten die Umweltbeauftragten eng mit Fachleuten etwa in staatlichen Behörden und Umweltschutzverbänden, aber auch mit Imkern, Landwirten oder Gartenbauvereinen zusammen.

Ein weiteres großes Projekt, mit dem sich der Fachbereich befasst, ist der Bereich einer nachhaltigen Beschaffung, angefangen von Papier und Büroausstattung, über Fragen der Mobilität bis hin zur Verpflegung in kirchlichen Einrichtungen.

Vom Fachbereich gibt es auf der Homepage der Diözese viele Tipps und Ratschläge, wie wir alle – jeder einzelne, aber auch Pfarreien und kirchliche Einrichtungen - zur Bewahrung der Schöpfung beitragen können. Dort gibt es auch aktuelle Informationen, etwas zu Veranstaltungen und Exkursionen: www.bistum-augsburg.de/kirche-umwelt

Kontakt Umweltbeauftragte
Andrea Kaufmann-Fichtner und Dr. Karl-Georg Michel
Tel. 0821 3166-2560 und -2561
www.bistum-augsburg.de/kirche-umwelt

Kontakt Klimaschutzmanager
Max Markmiller
Tel. 0821 3166-1512
https://bistum-augsburg.de/Generalvikariat/Stabsstelle-Klimaschutz/Aktuelles

 

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