Ein Thema – verschiedene Blickwinkel

Geprüft: Pfarrbrief „GemeindeLeben“ der Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

von Christine Cüppers am 30.01.2023 - 06:00  

Titelseite „GemeindeLeben“, Ausgabe zum Erntedankfest 2022

Na klar, diese Ausgabe des Pfarrbriefs erscheint zum Erntedankfest, daher auch der passende Titel „Säen-Ernten-Danken 2022“ samt dazugehörendem Erntealtar-Foto. Schön, denkt die Leserin bei diesem ersten Eindruck – und wundert sich auf den folgenden Seiten, was neben Obst, Gemüse und Getreide im „GemeindeLeben“ noch alles so wunderbar zum Thema passt. Aus sehr verschiedenen Blickwinkeln schaut die Pfarrbrief-Redaktion auf das Säen, Ernten und Danken in den sieben Kirchorten der Pfarreiengemeinschaft und stellt besondere Initiativen, Aktivitäten und Entwicklungen vor.

Dabei geht es um Glauben säen bei Kindern und Jugendlichen, etwa in der Messdienerarbeit und der Firmvorbereitung. Erntedankbräuche werden vorgestellt, ebenso auch unterschiedliche Sichtweisen auf den Festcharakter unter Berücksichtigung beispielsweise der Problematik von Lebensmittel-Verschwendung. Und auch die Terminhinweise passen bei näherem Hinschauen erstaunlich gut zum Schwerpunktthema, geht es doch bei den meisten Angeboten auch darum, gemeindliches Miteinander, Glauben und Verantwortungsbewusstsein zu säen und zu ernten und das Danken nicht zu vergessen.  

Titel

In aller Kürze, aber doch optisch ansprechend enthält das obere Drittel der Titelseite die wichtigen Informationen zum Produkt. Dabei fällt besonders der Pfarrbrief-Name auf, der deutlich macht, worauf es der Redaktion ankommt: Inhalte des „GemeindeLebens“ zu kommunizieren und zu dessen Fortbestand beizutragen. Wie schon im Einstieg dargestellt, weckt das Schwerpunktthema mit dem ausdrucksstarken, farbenfrohen Titelfoto die Neugier der Leser auf die folgenden 31 Seiten.

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 1

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 2

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 3

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 4

Gelungen

Bild 1: Pfarrer Brennecke nimmt den thematischen Faden von der Titelseite in seinem Gruß an die Leser auf, stellt anhand eines weiteren Fotos dar, wie das so ist für die Menschen in der Pfarreiengemeinschaft mit dem Säen, Ernten und Danken. Dabei spricht er die landwirtschaftliche Verbindung vieler Gemeindemitglieder ebenso an wie die Bezüge zum Evangelium und zum kirchlichen Leben. Die Einladung zum Nach- und Weiterdenken steckt in diesem Beitrag. Dass man sich persönlich angesprochen fühlt, bewirkt das Foto des Autors samt den Kontaktdaten.

Bild 2: Unter dem Stichwort „Säen“ lassen sich auch die strukturellen Veränderungen erfassen, die im Erzbistum Köln vorgenommen werden und von denen die Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost betroffen ist. Darüber transparent zu informieren, ist eine wichtige Aufgabe des Pfarrbriefs. Hier können Fakten, Hintergründe und in diesem Fall auch die Karte zur besseren Übersicht zusammengestellt und präsentiert werden, damit die Leser sich „ein Bild“ von den künftigen Pastoralen Einheiten machen können. Und das hilft bekanntlich, Sorgen und Ängste zu verringern, wenn nicht gar völlig abzubauen.

Bild 3: Eine Idee wurde gesät, eine Zusammenarbeit geerntet, vielfältig darf Dank gesagt werden. Das konkrete Beispiel der neu strukturierten Messdienerarbeit in zwei Kirchorten zeigt in Wort und Bild eine positive Entwicklung, die für alle Beteiligten unter dem Motto #zusammenfinden steht. Dass junge Menschen selber den Bericht verfasst haben, bringt den persönlichen Bezug zum Ausdruck. Der Beitrag wird damit für die Leser nachvollziehbarer, als wenn „von außen“ berichtet würde. Außerdem zeigt dieser Text, dass die verschiedenen Gruppierungen in die Pfarrbriefarbeit einbezogen sind, sich zu Wort melden und einbringen können.

Bild 4: Wie umgehen mit den Terminhinweisen im Pfarrbrief? Diese Frage stellt sich immer wieder und erst Recht mit wachsenden pastoralen Räumen. Der „Pfarrkalender“ ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, weshalb er – trotz einiger Kritikpunkte – in der Rubrik „Gelungen“ zu finden ist. Übersichtlich, chronologisch geordnet und mit den knappen, aber vollständigen Informationen werden hier Veranstaltungen angekündigt. Soweit so gut. Dann kommt aber doch ein mittelgroßes Aber: Warum sind die Hinweise von den vorherigen Seiten nicht nochmals in aller Kürze aufgeführt? Ein Kalenderblatt nutzt wenig als Übersicht und Erinnerung, wenn es unvollständig ist, beispielsweise das Sommerfest im Quartiersbüro nicht enthält, auf das auf Seite 22 hingewiesen wird. Außerdem werden hier kirchliche und „weltliche“ Termine vermischt. Da der Hinweis auf regelmäßige und besondere Gottesdienste im übrigen Pfarrbrief fehlt, bietet sich an, den „Pfarrkalender“ mit weltlichen Terminen zu bestücken und in einer eigenen Rubrik „Regelmäßige Gottesdienste“ aufzuführen. Leser haben dann die wichtigen Service-Informationen „auf einen Blick“ beisammen.

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 5

Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 5: Drei besondere Angebote werden auf dieser Seite beworben und empfohlen, jedoch ist nicht immer ersichtlich, wer die Zielgruppe ist. Der Ton und die Ansprache wechseln zwischen geduzt und formell. Das Angebot „JuZe4Teens“ ist auch nicht unmittelbar verständlich. Kurze, informative Überschriften in einheitlicher Schriftart und -größe könnten zum leichteren Verständnis der Angebote beitragen. Die drei Logos wirken optisch ungleich gewichtet und in Konkurrenz zur vertikalen Bildleiste am linken Rand, was die Seite insgesamt unruhig macht. Hier wäre weniger vermutlich mehr. Zumal eine Bildleiste, welche die Online-Welt symbolisiert, nicht so recht zu einem Angebot passen möchte, das ein physisches Treffen bewirbt.

Bild 6: Die Fotos – immer wieder sind sie Thema bei den Pfarrbrief-Besprechungen. Auch hier ist ein im Grunde gut gemeinter Vorschlag suboptimal umgesetzt. Impressionen der Fahrradwallfahrt dürfen natürlich im Pfarrbrief nachträglich von einer erfreulichen Veranstaltung berichten. Dazu braucht es aber Fotos, auf denen „Land und Leute“ zu erkennen sind. Die Briefmarken-formatigen Bildchen schaffen es so gut wie gar nicht, Anlass und Atmosphäre zu transportieren. Das umso weniger, als auch ein aussagekräftiger Text zu den Bildern fehlt. Wenigstens in zwei, drei Sätzen müsste die Wallfahrt per Rad etwas näher beschrieben werden, um auch Nicht-Teilnehmern einen Eindruck zu vermitteln.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: viermal im Jahr
  • Auflage: 8.200 Exemplare
  • Umfang: 32 Seiten
  • Format: Din A 4
  • Verteilung: Auslage in den Kirchen und an öffentlichen Räumen
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost, Vinzentiusstraße 28, 50129 Bergheim-Oberaußem, pfarreiengemeinschaft-bergheim-ost@erzbistum-koeln.de

Logo Pfarrbrief-Check

Sind Sie interessiert an einer wohlwollend-kritischen Besprechung Ihres eigenen Pfarrbriefes?

Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

Rubrik „geprüft” (Übersichtsseite)

Diese Seite teilen