Dieses Magazin hält drinnen, was es draußen ankündigt

Geprüft: Magazin „3 plus 2“ der Seelsorgeeinheit Limeshöhe

von Christine Cüppers am 08.11.2019 - 06:00  

Titelseite 3plus2 – Ausgabe Frühjahr/Sommer 2019

Drei Kirchengemeinden setzen sich mit zwei Gottesdienstorten zur Seelsorgeeinheit Limeshöhe zusammen. „3 plus 2“ also. So lautet denn auch der originelle Name des neuen Pfarrmagazins. Es gewährt vielfältige Einblicke in das Leben der einzelnen Gemeinden und Kirchorte. Darüber hinaus bietet es ganz ungewöhnliche Perspektiven zum jeweiligen Schwerpunktthema. „Draußen“ heißt das diesmal, und der Leser wird sehr schnell nach drinnen kommen, um die spannenden Beiträge zu lesen.

Denn das Magazin nimmt seine Leser mit in die ganze Vielfalt des Gemeindelebens und des Hauptthemas. Draußen, so erläutert das Redaktionsteam im Editorial, wird nämlich nicht nur räumlich gesehen. Es geht auch um „draußen aus dem System“ oder um „draußen, vertrieben aus der Heimat“. So wird das sehr schön konzipierte und strukturierte Magazin zu einer Lektüre, die man gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Titelseite

Passend zum Schwerpunktthema „Draußen“ lädt das seitenfüllende Foto auf der Titelseite von „3 plus 2“ dazu ein, mit den Beiden auf der Wiese zu entspannen und hinüber in die Berge zu schauen. Das Schwerpunktthema wird inhaltlich kurz angerissen und zwar so, dass es neugierig macht. Die „Appetithappen“ am unteren Rand stellen die interessanten Beiträge dieses Heftes passend zum Schwerpunktthema kurz vor. Das ist sehr gut gemacht und weckt die Neugier auf die weiteren Seiten.

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 1

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 2

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 3

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 4

Gelungen

Bild 1: Ja, es gäbe sicher eine Menge zu erzählen von der Reise der Delegation aus Wetzgau-Rehnenhof nach Indien. Die vielen Eindrücke und Erlebnisse „in Kürze“ zusammenzufassen und den Lesern des Pfarrmagazins ein Resümee zu bieten, das ist wahre Kunst. Für Viele wird dieses knappe Reisefazit sicher genügen. Wer sich darüber hinaus informieren und mehr erfahren will, hat dazu sicher Gelegenheit im direkten Kontakt mit Reisenden. Das gilt genauso für die weiteren kurzen Rückblicke etwa auf die ökumenische Vesperkirche, das Kirchenchor-Jubiläum oder die Israel-Reise, die auf den folgenden Seiten zusammengefasst sind. In solcher Kürze liegt für den Pfarrmagazin-Leser genau die richtige Würze.

Bild 2: Eine sehr schöne Idee: Zum Schwerpunktthema „Draußen“ werden Menschen aus den Gemeinden nach ihren Lieblingsorten gefragt. Und sie stellen in Wort und Bild ein solches Plätzchen und seine Bedeutung vor. Jeder Leser ist darüber hinaus eingeladen, sich nicht nur eigene Gedanken über seine persönlichen Lieblingsorte zu machen, sondern diese auch an die Redaktion zu schicken. So kann gute Kommunikation zwischen den Machern und den Lesern des Magazins wachsen.

Bild 3: Da gibt es einen „etwas anderen“ Gottesdienst in der Seelsorgeeinheit. Darüber könnte man nun sehr objektiv im Pfarrmagazin berichten. Viel spannender und interessanter aber ist es, die Menschen zu befragen, die das besondere Angebot betreuen, vorbereiten und gestalten. Was ist an „ihrem“ Abendlob so anders? Warum betreuen sie die verschiedenen Gruppen bei der Gestaltung? Diese persönlichen Aussagen und Einschätzungen machen den Leser neugierig auf das Angebot. Dazu noch die direkte Einladung „Schauen Sie doch mal vorbei. Wir freuen uns!“ – da muss man doch einfach mal hingehen.

Bild 4: Schon der Titel weckt allergrößtes Lese-Interesse: „Sie sind Draußen, weil sie Drinnen sind. Frauen im Gefängnis“. Was für eine ungewöhnliche, spannende Perspektive zum Schwerpunktthema! Die Autorin der Reportage hat eine Gefängnisseelsorgerin am Ort ihrer Tätigkeit besucht. Gut bebildert und fesselnd geschrieben zählt dieser Beitrag zu den vielen Highlights in diesem Heft. Und er macht deutlich, dass außergewöhnliche Geschichten auch und gerade in einem Pfarrmagazin ihren Platz finden können.

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 5

Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Mutlangen

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 5: Ganz ehrlich: Im ausgesprochen positiven Gesamtbild von „3 plus 2“ sind es im Grunde nur Kleinigkeiten, die in die Rubrik „Ausbaufähig“ fallen. Und sie fallen in den Bereich der Schrift-Gestaltung. In diesem Fall handelt es sich um eine tolle Idee zur Ergänzung eines ausgesprochen gelungenen Beitrags. Zwei geflüchtete unbegleitete Jugendliche berichten im Interview über ihre Erfahrungen. Sie stammen aus Eritrea, das auf dieser Seite näher unter die Lupe genommen und vorgestellt wird. Leider verliert die positive Idee etwas durch die zwar zum Gesamtlayout passende, aber doch mitunter schwer zu lesende orange Schrift.

Bild 6: Dieses Orange, das ja im Magazin grundsätzlich gut und sinnvoll als Element der Wiedererkennung eingesetzt wird, passt als Schriftfarbe auch auf der Kontakt-Seite nicht wirklich. Die Telefonnummern und Mail-Adressen sind zudem noch kursiv gesetzt und damit insgesamt kaum lesbar. So gelungen die Gesamtidee mit den in den Stadtplan eingetragenen wichtigen Kirchen und Einrichtungen und den auch im Bild präsentierten Ansprechpartnern ist – der Service-Teil ist kaum zu lesen.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter von Personen auf den Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr: für Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter
  • Auflage:  derzeit 4.500 Exemplare
  • Umfang: 44 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: ehrenamtliche Helfer an alle Haushalte (konfessionsunabhängig)  und Auslage in den Kirchen und in Büros der ansässigen Generationen-Treffpunkte                            
  • Kontakt zur Redaktion: Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Friedhofstraße 8, 73557 Mutlangen, E-Mail: StMaria.Wetzgau-Rehnenhof@drs.de

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