Dieser freudige Neustart nach der Pandemie nimmt die Leser mit

Geprüft: Pfarrbrief „miteinander“ der Kath. Pfarrgemeinde Winterbach-Weiler

von Christine Cüppers am 24.10.2021 - 06:00  

Er fällt gleich in mehrfacher Art und Weise auf, der Pfarrbrief „miteinander“ aus Winterbach-Weiler: Da ist zunächst das quadratische Format, das eher zu den selten gewählten gehört. Auch das Titelfoto wirkt „anders“, zeigt es doch kein auf den ersten Blick kirchliches, „typisches“ Motiv. Und schon blättert der Leser neugierig hinein in die 28 Seiten, auf denen er dann sehr viel Gemeinde findet.

Im Innenleben ist der Pfarrbrief persönlich. Viele Menschen kommen zu Wort, stellen beispielsweise dar, wie sie und ihre Gruppierung, ihr Verein sich den Neustart nach der Corona-Pandemie vorstellen. Zudem sind viele Gesichter der Gemeinde zu finden, Menschen, die sich engagieren, die aktiv das Gemeindeleben gestalten. Damit lernt der Leser diese Aktiven etwas näher kennen und kann sich auch zum Mitmachen einladen lassen – passend zum Neustart und dem Pfarrbrief-Titel „miteinander“.

Titel

Endlich! Masken runter – nach Monaten der Corona-Pandemie sind Lockerungen angesagt. Und damit können sich auch die Ministranten der Pfarrgemeinde freuen. Das zeigen sie auf dem Titelfoto sehr deutlich, winken mit ihren Masken und bringen den versammelten Optimismus zum Ausdruck, dass in den nächsten Wochen und Monaten mehr Miteinander möglich sein wird. Mit dieser ansteckenden Freude in den Gesichtern der Kinder und Jugendlichen steigt der Leser gerne und neugierig ein in die Pfarrbrief-Lektüre. Das umso lieber, als er auf der insgesamt gut gestalteten, optisch ansprechenden Seite alle wesentlichen Informationen zum Produkt ebenso wie den Absender klar erkennbar findet. Ein bis drei „Vorgucker“ auf den spannenden Heftinhalt könnten den Leseanreiz gleich auf der Titelseite noch zusätzlich erhöhen.

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 1

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 2

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 3

Gelungen

Bild 1: „Neustart in der Gemeinde“ sind sechs Seiten im Pfarrbrief überschrieben. Auf denen melden sich Menschen zu Wort, die für Gruppierungen, Kindergärten und das Pastoralteam darstellen, wie es mit den angekündigten Lockerungen zur Pandemie im Gemeindeleben im Herbst weitergehen soll. Gemeindeleben bekommt hier Gesichter und konkrete Perspektiven. Die Leser werden mitgenommen in der Planung und in den Texten und mit fröhlichen Gesichtern eingestimmt auf den Neustart.

Bild 2: Neustart findet nicht nur nach der Pandemie im Gemeindeleben statt. Einen Neustart mit Gott erlebt, wer das Sakrament der Beichte empfängt. Ein Sakrament, das allerdings im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten, „unmodern“ geworden ist. Ein Sakrament, mit dem auch in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht wurden. Umso wichtiger und wertvoller, dass Vikar Knorpp dieses Sakrament näher vorstellt. Er nennt dabei sowohl die Mängel der Vergangenheit, als auch die grundsätzliche Intention und Bedeutung der Beichte. Dieser Beitrag informiert und regt an, sich selber Gedanken über das Sakrament und die mögliche Bedeutung für das eigene Leben zu machen.

Bild 3: Auf zwei Seiten wird in Wort und Bild dargestellt, was mit einer eher provisorisch aufgestellten alten Kirchenglocke weiter geschieht. Ehrenamtliches Engagement macht es möglich, dass die Glocke nach langer Zeit wieder klingen kann. Dieses Engagement von Menschen aus der Gemeinde angemessen darzustellen und zu würdigen, ist eine besondere Aufgabe der Pfarrbrief-Redaktion. Schließlich sind es meist gerade die Ehrenamtlichen, die das Gemeindeleben bereichern und bunt machen. Und wer weiß: Vielleicht fühlt sich noch jemand angesprochen, der seine Fähigkeiten in diesem und anderen Projekten einbringen will.

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 4

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 5

Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Winterbach

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Diese reine Textseite zeigt ein optisches Manko, das sich mehr oder weniger auffallend durch den Pfarrbrief zieht: Der enge Zeilenabstand macht den Text noch kompakter und blockhafter. Damit wird der Leseanreiz minimiert, gute, durchaus lesenswerte Inhalte bleiben im schlimmsten Fall unentdeckt. Es wird zwar versucht, den Beitrag durch farblich abgesetzte Zwischenüberschriften zu gliedern und aufzulockern. Trotzdem würden etwas größere Abstände zwischen den Textzeilen die Lesbarkeit erhöhen.

Bild 5: In unterschiedlichen Größen und Formaten tauchen im Pfarrbrief Fotos auf, die zumeist aussagekräftig und damit sinnvoll eingesetzt sind. Auf dieser Beispielseite sind nun drei Bilder von der Firmung untergebracht, die im Verhältnis zum Motiv zu klein gedruckt sind. Das vierte Bild mit Blick in den Kirchenraum könnte der Leser versehentlich dem darunter stehenden Text zur ZEN-Meditation zuordnen. Aber nein, es gehört auch noch zum Komplex der Firmung. Im Gegensatz zu den drei nebenstehenden Motiven kommt hier die Aussage so gut wie gar nicht an, zeigt das Bild doch definitiv zu viel Kirchendecke und Fußboden, zu winzige Menschen und – so schön es sein mag – zu viel Kirchenfenster. Da wären weniger, dafür aber größere Bilder deutlich mehr gewesen. Übrigens könnte das Thema Firmung durchaus eine Pfarrbriefseite für sich alleine beanspruchen. Das ließe mehr Gestaltungsspielraum zu, die Bilder in passender Größe und im richtigen Ausschnitt zur Geltung zu bringen.

Bild 6: Die Frage der Präsentation der Gottesdienst-Angebote in mehreren Gemeinden und über längere Zeiträume ist immer wieder eine Herausforderung für die Pfarrbrief-Redaktionen. Für Winterbach und Weiler wurde eine kurze, knappe Variante gefunden, die alle notwendigen und daneben auch noch die eine und andere Zusatzinformation beinhaltet. Ganz wichtig und wertvoll ist auch der Hinweis auf Quellen für aktuelle Termine und die eigene Homepage – hier sogar mit QR-Code. Trotzdem wirkt die Gottesdienstordnung ebenfalls aufgrund der engen Zeilenabstände, der Trenn-Striche und der Farbzeilen irritierend und etwas unübersichtlich. Eine Variante wäre etwa, zusätzlich zu größeren Zeilenabständen noch zwischen den Wochen eine kleine Lücke zu lassen und nur die Sonn- und Feiertage farblich hervorzuheben. In der jetzigen Form dürfte dem einen oder anderen Leser die Orientierung recht schwer fallen.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: viermal im Jahr
  • Auflage:  1800 Exemplare
  • Umfang: 28 Seiten
  • Format: DIN A 5 quadratisch
  • Verteilung: durch Ehrenamtliche an alle katholischen Haushalte der Pfarrei
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Adlerstraße 13, 73650 Winterbach, E-Mail: mariaehimmelfahrt.winterbach@drs.de.
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