Warum bei einem Interview immer viele Worte machen? Zwei Pfarrbriefredaktionen zeigen, wie es anders gehen kann - mit Antworten ganz ohne Worte, dafür mit Fotos von Menschen, die durch ihre Mimik und Gestik und teilweise auch mit symbolhaften Gegenständen ihre Reaktionen auf die Fragen zeigen. Nicht nur für Schnell-Leser ein witziger und zugleich informativer Blickfang.
Erstes Beispiel: Die Pfarrjugend Pullach gibt einmal im Jahr einen eigenen Jugendpfarrbrief namens JuPfBri heraus. Fester Bestandteil ist ein Interview ohne Worte, z.B. mit dem Pfarrer oder dem Mesner. Fragen, wie „Sonntagmorgen ist immer viel los in der Sakristei. Wie ist das für Sie?“ oder „Sie haben lange Zeit in Afrika verbracht. Was hat Ihnen dort am besten gefallen?“ beantworten die „Gesprächspartner“ mit der entsprechenden Mimik und Gestik. Das Bild-Interview wird unter dem Titel „Bitte sagen Sie jetzt nichts, Herr …!“ auf zwei DinA4-Seiten veröffentlicht. Eine Unterüberschrift nennt die Funktion des Gesprächspartners und leitet das „Gespräch“ ein.
Wer neugierig ist auf den Jugendpfarrbrief: Unter http://www.pv-pullach-grosshesselohe.de/wp-content/dateien/jupfbri14.pdf gibt es die Ausgabe von 2014 mit einem Interview ohne Worte mit Pfarrer Fluck (S.8f).
Zweites Beispiel: Im Rahmen der Vorstellung der Firmbewerber und des Firmkonzepts bat das Redaktionsteam des Pfarrbriefes „Miteinander“ (Ausgabe 6/2016) der katholischen Pfarrei St. Birgid Wiesbaden stellvertretend acht Jugendliche zum Bild-Interview. Unter dem Titel „Ohne Worte. Vier Fragen – unsere Firmbewerber antworten.“ zeigen die jungen Frauen und Männer ihre Reaktionen auf Fragen, wie „Was war rückblickend euer schönster Moment bei der Firmvorbereitung?“ oder „Wie habt ihr auf die Einladung zur Firmvorbereitung reagiert?“ Für jede Frage ist eine DinA5-Seite reserviert, die Foto-Antworten zeigen die Jugendlichen mal zu zweit, mal zu viert.
Das „Interview ohne Worte“ geht auf eine Rubrik des Magazins der Süddeutschen Zeitung zurück, die sich unter dem Titel „Sagen Sie jetzt nichts“ mit prominenten Menschen beschäftigt http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/liste/l/32.