Selbstliebe: Die Kunst, sich mit Empathie zu begegnen

Selbstliebe ist weit mehr als Selbstakzeptanz. Wahre Selbstliebe erfordert, uns auch in Momenten des Scheiterns oder der Konfrontation mit eigenen Fehlern mit Güte und Mitgefühl zu begegnen. Dies bildet die Basis für gesunde Beziehungen zu uns selbst und anderen.

Die Bedeutung von Selbstmitgefühl

Im Kern der Selbstliebe steht das Selbstmitgefühl. Es versetzt uns in die Lage, uns in schwierigen Zeiten so zu unterstützen und zu umsorgen, wie wir es bei einem nahestehenden Freund tun würden. Selbstliebe zeigt sich in der Art, wie wir mit uns selbst sprechen und handeln, insbesondere in Momenten des Zweifels und der Selbstkritik. Wer sich selbst akzeptiert mit allen Fehlern und Schwächen, der kann auch andere annehmen und echtes Mitgefühl empfinden.

Verwechslung mit Egoismus

Entgegen einer verbreiteten Auffassung, Selbstliebe sei gleichbedeutend mit Selbstsucht oder Narzissmus, zeigen Forschungsergebnisse, dass ein empathischer Umgang mit sich selbst in die Beziehungen zu anderen hineinwirkt. Umsichtiges und fürsorgliches Verhalten gegenüber Mitmenschen ist so viel eher möglich. Wahre Selbstliebe führt also nicht zur Überhöhung des Egos, sondern zu einer ausgewogenen und gesunden Beziehung zu sich selbst und zur Außenwelt.

Folgen fehlender Selbstliebe

Das Fehlen von Selbstliebe und Selbstmitgefühl kann weitreichende negative Konsequenzen für unser Leben nach sich ziehen. Dies zeigt sich beispielsweise in der Neigung, sich unter Wert zu verkaufen und Chancen ungenutzt zu lassen, sowie in Beziehungskonflikten, bedingt durch einen ständigen Bedarf an Anerkennung des Partners, der im Mangel lebt.

Eigenverantwortung und Wachstum

Selbstliebe erfordert Eigenverantwortung und das Bemühen um persönliches Wachstum. Sie verlangt von uns, eine positive innere Einstellung zu bewahren und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln, trotz Rückschlägen und negativen Erfahrungen. Die Stärkung der Selbstliebe ist ein Prozess, der Geduld braucht. Methoden und Übungen, die auf die Förderung von Selbstmitgefühl und Akzeptanz abzielen, zum Beispiel die Arbeit mit dem Inneren Familiensystem nach Richard Schwartz, können die Entwicklung unterstützen.

Schlussfolgerung

Selbstliebe ist also weit mehr als eine persönliche Tugend. Durch die gelebte Praxis des Selbstmitgefühls können wir nicht nur unser eigenes Wohlbefinden steigern, sondern auch positive, empathische Beziehungen zu anderen pflegen. Sie ermöglicht es uns, authentisch zu leben, und bereichert nicht nur uns, sondern auch das Leben der Menschen um uns herum. Indem wir lernen, uns selbst zu lieben, öffnen wir die Tür zu einem tieferen Verständnis und einer größeren Akzeptanz anderer.

Christian Schmitt

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Text: Christian Schmitt
In: Pfarrbriefservice.de