Erwachsen - und der Glaube in den Kinderschuhen?

Das Schwerpunktthema für Oktober 2008

am 02.07.2008 - 22:00

„Religion und Kirche haben vielfach eine ähnliche Funktion wie die Petersilie auf dem Schnitzel bzw. ein Korn in schweren Stunden: Sie dienen der Garnierung oder als ‚Trösterchen‘“, meint Pater Hubert Lenz, der Initiator des Vallendarer Glaubenskurses für Erwachsene. Glaube als Trostpflaster, als viel zu klein gewordene Kinderschuhe, die man zwar zur Erinnerung aufhebt, die aber für den Alltag praktisch keine Bedeutung mehr haben?
Wie steht es mit uns Erwachsenen und unserem Glauben? Die Beiträge, die Sie zu diesem Monatsthema finden, möchten dazu ermuntern, den Glauben als Weg zu sehen, denn Christ ist man nicht von Geburt an. Christ wird man, wenn man sich dafür entscheidet.

    Bilder

    Hans-Jürgen Müller beschreibt, wie ihn sein Konfirmationsspruch ein Leben lang begleitet hat

    von

    Hans-Jürgen Müller

    „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ Markus 5,36

    Oder: Warum Glaubensweitergabe heute kaum mehr funktioniert

    von

    P. Hubert Lenz

    Die Mehrzahl der Menschen glaubt zwar „irgendwie“ an einen Gott. Bei besonderen Anlässen sind Kirche und Religion auch eine gern gesehene Zutat.

    "Erwachsen - und der Glaube in den Kinderschuhen?" - Schön wär‘s, meint Jürgen Damen

    von

    Jürgen Damen

    Ja … ich bin erwachsen
    Ja … ich bin den Kinderschuhen entwachsen
    Ja … ich trauere der Zeit in den Kinderschuhen nach
    … als das „Ja“ noch ein „Ja“ und das „Nein“ noch ein „Nein“ war

    oder: Warum Erwachsenenkatechese notwendig ist

    von

    P. Hubert Lenz

    „Das entscheide ich selbst“, bekommen Eltern und Großeltern nicht selten zu hören, wenn sie ihre jugendlichen oder erwachsenen Kinder bzw. Enkel auf deren Fortbleiben vom Sonntagsgottesdienst ansprechen. Meist weiß man nicht so recht, was man darauf sagen soll.

    von

    Menschen, die sich entschieden haben, Christ zu werden und sich taufen lassen wollen, nennt man Katechumenen. Das sogenannte Katechumenat ist die Zeit einer umfassenden Einführung in den christlichen Glauben und der Einübung in das Leben als Christ. Dazu gehören:

    Glaubenszeugnis: Gudrun Lindner über die Freiheit eines Christenmenschen

    von

    Gudrun Lindner

    Ungläubig zu sein, ist in den Augen von Muslimen eine Schande. Ungläubig zu sein, ist in meinen Augen eine Tragik.

    Glaubenszeugnis: Anja G. rät jedem, seinen persönlichen Weg zu Gott zu suchen und zu gehen

    von

    Anja G.

    Für mich ist das Besondere am christlichen Glauben die Beziehung Gottes zu den Menschen. In früheren Religionen waren „Gott“ bzw. die „Götter“ übermächtige, launische Wesen und der Mensch bestand ohne jeglichen Wert als Spielzeug dieser Götter.

    Glaubenszeugnis: Anja Kraft erfährt Gott als einen, der auch fordert

    von

    Anja Kraft

    Viele im Freundeskreis sagen: Gott ist doch etwas für die Schwächlinge in dieser Gesellschaft. Du glaubst, wenn du betest, dann wird es besser. Aus meiner Sicht ist Gott jedoch auch etwas für die Starken. Er läßt dich nicht im Stich, fordert zugleich aber auch.

    Ein Interview mit P. Hubert Lenz, dem Initiator des Vallendarer Glaubenskurses

    von

    Seit 1992 werden in Vallendar „Glaubenskurse" für Erwachsene angeboten. Warum gibt es solche Kurse?

    Glaubenszeugnis: Teresa Klima begegnet Gott in vielen Menschen

    von

    Teresa Klima

    Gotteserfahrung hat für mich viele Gesichter, z.B. die Begegnung mit einer jungen Frau, die mit großer Angst über ihren Tod sprechen möchte und mit weinenden Augen vor dem Tabernakel um Antwort betet.

    Auszüge aus dem Gemeinsamen Hirtenbrief der deutschen Bischöfe anlässlich des Bonifatius-Jubiläums

    von

    Deutsche Bischofskonferenz

    ... Wir müssen ohne Wenn und Aber eingestehen, dass die Kirche in unseren Breiten wenig Faszination ausübt. Der Betrieb läuft - aber ohne Ausstrahlung!

    Glaubenszeugnis: Für Adelheid Hecker ist das Christsein wie das Netz unter den Trapezartisten

    von

    Adelheid Hecker

    Meinen guten Mut, meine Freiheit, meine Handlungsfähigkeit, kurz: meine Sicherheit im ganzen Leben habe ich durch meinen Glauben. Das Christsein ist für mich wie das Netz unter den Trapezartisten – eine Garantie, dass mein Leben nie hoffnungslos sein wird.

    von

    P. Hubert Lenz

    Wenn zum Menschen wesentlich die Freiheit gehört, können Tradition und Sozialisation allein nie genügen, um eine je persönliche Aneignung des Glaubens zu initiieren.

    Glaubenszeugnis: Regine S. fühlt sich im Vertrauen auf Gott angekommen

    von

    Regine S.

    Der Glaube hilft mir, nachsichtiger mit meinen Mitmenschen umzugehen. Ich bemühe mich bewusst, die Gebote der Kirche im täglichen Leben umzusetzen und empfinde das als große Lebenshilfe. Das Leben ist einfacher, klarer geworden.

    von

    Bischof Joachim Wanke, Erfurt

    ... Es ist eine Tatsache, dass religiöse Vorgaben, überhaupt gesellschaftliche Gepflogenheiten, heute nicht mehr so fraglos übernommen werden wie in vergangenen Generationen. Darüber zu klagen ist wenig sinnvoll. Es ist einfach so, und wir beobachten solches Verhalten auch an uns selbst.

    Glaubenszeugnis: Susanne L. ist leidenschaftliche Taucherin

    von

    Susanne L.

    Seit etwa sechs Jahren bin ich leidenschaftliche Taucherin und verbringe wenn möglich jede freie Minute unter Wasser. Dort unten entdeckte ich zum ersten Mal hautnah, wie unglaublich groß und schön die Vielfalt des Lebens ist. Ja, welche unglaubliche Kraft in der Schöpfung steckt.

    von

    Bischof Joachim Wanke, Erfurt

    ... Am Beginn jeder Evangelisierung der Welt steht unsere "Selbstevangelisierung". Wir sind als Christenmenschen auf einem Weg. Wir stehen nicht am Anfang. Wir haben schon vom Evangelium "geschmeckt". Wir haben schon gute Erfahrungen mit Gott und dem Christsein gemacht.

    Tipp für Pfarrbriefredaktionen

    Vielleicht ist es möglich, in Ihrer Pfarrei etwas Ähnliches ins Leben zu rufen wie im Internet unter http://www.glaubensfrage.net/ geschehen. Dort können Menschen ihre Glaubensfrage los werden und evangelische und katholische Theologinnen und Theologen beantworten sie. Die Glaubensfragen könnten auch im Pfarrbrief gestellt werden von Ihren Leserinnen und Lesern. Entweder kümmert sich die Redaktion um die Beantwortung der Frage und druckt die Antwort gleich mit ab, oder die Frage wird so erst einmal stehen gelassen und alle Leserinnen und Leser sind eingeladen, sich an der Beantwortung der Frage zu beteiligen.

    Tipp für Pfarrbriefredaktionen

    Fragen Sie Menschen aus Ihrer Pfarrei nach Spuren Gottes in ihrem Leben und was ihnen ihr Glaube für ihren Alltag bedeutet. Veröffentlichen Sie das Interview mit einem Bild Ihres Gesprächspartners.

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