Die Gemeinschaft mit den Verstorbenen feiern

Das Schwerpunktthema für November 2013

von Christian Schmitt am 02.08.2013 - 22:00  

Ein Tag nach Allerheiligen, dem Fest für die unzähligen "unbekannten" Heiligen, wird an Allerseelen der Verstorbenen gedacht. So will es eigentlich der Kirchenkalender. In Wirklichkeit lassen sich diese beiden Festtage, die Anfang November begangen werden, heute gar nicht mehr richtig auseinanderhalten. So sieht man vielerorts bereits an Allerheiligen abends die Lichter auf den Gräbern brennen. Sie wollen erinnern an die unsichtbare Gemeinschaft mit unseren Verstorbenen und sind Ausdruck des Glaubens an ein Leben nach dem Tod. Einige Gesichtspunkte des Festes Allerseelen, das damit verbundene Brauchtum und seine Hintergründe werden mit den angebotenen Materialien näher beleuchtet. 

    Bilder
    von

    Hinrich C. G. Westphal

    An die Gänge zum Grab meiner Mutter erinnere ich mich noch heute sehr gut, auch wenn sie nun schon einige Jahrzehnte zurückliegen.

    von

    Ingo Baumgartner

    Steingravur, ein Namenszug,

    Stern und Kreuz für Lebensspanne,
    Flamme auf dem Aschenkrug,
    Blumen in der Marmorwanne.

    Keine Trauerträne quillt,
    fröhlich ist das Angedenken.
    Schmerz ist lange schon gestillt,
    innig das Gedankenschwenken.

    von

    Magazin Andere Zeiten

    “Wo sollen wir unsere Toten suchen?”, fragen viele Angehörige ratlos. Zwar fühlen sie, dass die Verstorbenen immer noch einen Platz in ihrem Herzen und in ihrer Erinnerung haben. Auch besitzen die meisten auf dem Friedhof ein Grab, einen Stein mit Namen und Lebensdaten.

    von

    Michaela Duckenthaner

    als würde allerseelen seine schatten voraus werfen

    und erinnern an all das tote in unserm leben
    und an die lieben gesichter
    lebendig nur noch in unseren herzen
    uns zu erinnern:
    alles was nicht leben ist
    vor der tür lassen
    und alles was uns leben lässt
    zu umarmen

    von

    Pfr. Bodo Windolf

    Kinder kennen nur Himmel oder Hölle

    2. November, ein Tag nach Allerheiligen – Hochfest Allerseelen

    von

    Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti

    Jährliche Gedenktage für alle Verstorbenen (Sammelfest) gibt es in der Westkirche seit dem frühen Mittelalter, meist nach der Osterzeit, z. B. am Pfingstmontag oder am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag.

    von

    Rainer Maria Rilke

    

I

    Rings liegt der Tag von Allerseelen

    voll Wehmut und voll Blütenduft,
    
und hundert bunte Lichter schwelen

    vom Feld des Friedens in die Luft.

    von

    Franz Alfred Muth

    Allerseelen ist gekommen,

    hat den Wald sein Laub genommen;
    Leis die Blumen sich entfärben,
    Überall ist Weh und Sterben.
    Nebel brauen
    auf den Höhen und den Auen.

    Allerheiligen und Allerseelen

    von

    Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti

    Das ausklingende Kirchenjahr gedenkt nicht nur der Verstorbenen, sondern auch dem Sterben der noch Lebenden. Das Kommen des Reiches Gottes, Buße und Weltgericht stehen im Mittelpunkt der liturgischen Betrachtungen der Kirchen.

    von

    Markus Hauck (POW)

    Während der Allerheiligentag am 1. November die Heiligen vor Augen stellt, steht an Allerseelen das Gedenken an alle Verstorbenen im Mittelpunkt. Dieses zweite Erinnerungsfest am 2. November geht auf Odilo von Cluny zurück, der Abt des damals bedeutenden französischen Klosters war.

    von

    Pfarrer Dr. Dieter Katte

    Heute ist Allerseelen, ein Gedenktag, der allen Verstorbenen gewidmet ist. Deshalb treffen sich in diesen Tagen viele an den Gräbern ihrer Angehörigen, schmücken sie und zünden zum Zeichen ihrer Hoffnung Kerzen an.

    Gedanken von Bruder Paulus

    von

    Bruder Paulus

    In Mexiko geht man im November auf die Gräber mit einem Picknick-Korb. Mit den Toten isst man zusammen. In den unterirdischen Grabfeldern Roms versammelten sich die Christen, um miteinander Brot zu teilen und zu essen.

    Filmtipp des Kath. Filmwerks: "Fragil"

    An einem Tag im September tritt eine Frau eine lange Reise an. Sie besucht die Menschen, die sie liebt und verabschiedet sich von Ihnen. Ohne Ihnen jedoch zu sagen, dass es lange dauern kann, bis man sich wiedersehen wird…

    Erhältlich ist die DVD des Film für Schulen und Gemeindearbeit unter www.filmwerk.de oder in Ihrer Medienzentrale.

    Dauer: 20 Min.
    Deutschland 2003
    Regie: Sikander Goldau
    Produktion: Scarmour Film & Creative Pictures in Koproduktion mit HFF München

    Das Cover des Filmtipps als jpg-Datei zum Herunterladen

    Den aktuellen kfw-Kurzfilm des Monats finden Sie unter www.katholisch.de.

     

    Allerseelenstriezel

    In vielen Regionen war und ist es bis heute zu Allerseelen üblich, den Kindern ein Stück Gebäck aus Hefeteig zu schenken. Ein solches Gebäck kann viele Namen tragen und unterschiedlich geformt sein. Allen Variationen gemeinsam dürfte das Rezept sein:

    Zutaten:
    500 Gramm Weizenmehl
    2 EL Zucker
    1/2 Päckchen Backhefe
    250 ml Milch
    1 Prise Salz
    1 Ei
    2 EL Öl
    Rosinen nach Geschmack
    Ei zum Bestreichen
    Nach Geschmack: Hagelzucker, geschälte Mandelhälften, Mandelsplitter

    Herstellung des Hefeteigs:
    Mehl in einer Schüssel mit Salz und Zucker mischen und in der Mitte eine Mulde formen. Etwa die Hälfte der lauwarmen Milch in die Mulde geben, Hefe hineinbröckeln und den Inhalt der Mulde vorsichtig zu einem Vorteig verrühren. Die Schüssel im warmen Wasserbad oder an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen, bis sich deutlich sichtbar Blasen bilden.

    Die restliche lauwarme Milch, Öl und Ei dazugeben (nach Bedarf Rosinen), den Schüsselinhalt mit einem Holzkochlöffel kräftig abschlagen, bis sich der Teig vollständig von der Schüsselwand löst. An einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen, bis sich der Teig etwa verdoppelt hat.

    Vor dem Ausformen nochmals kurz durchkneten. Für Striezel den Teig in mehrere Teile teilen und jeweils zu einer Wurst rollen. Auf einem Backblech 10 Minuten gehen lassen, mit verquirltem Ei bestreichen und nach Geschmack mit Hagelzucker und/oder Mandeln belegen.

    Im vorgeheizten Backofen bei 175° C etwa 30 bis 40 Minuten backen.

    Christian Schmitt
    Quelle: Pfarrbriefservice.de

    Hier finden Sie das Bild eines fertigen Striezels (Bildautorin: Martha Gahbauer) zum Herunterladen

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