Achtsamkeit statt Multitasking

Das Schwerpunktthema für März 2012

am 01.12.2011 - 23:00  

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, das Leben rauscht nur so an Ihnen vorbei? Der Alltag ist oft voller Termine, Hektik und Stress. Aufgaben drängen danach, möglichst gleichzeitig erledigt zu werden. Multitasking scheint das Gebot der Stunde zu sein. Wo bleibt die von Gott versprochene Fülle des Lebens, wo bleibt das Glück? Es gibt da ein uraltes, christliches Rezept: Achtsamkeit. Was hat es mit diesem Zauberwort auf sich? Und wie verhilft es zu einem glücklicheren Leben? Machen Sie doch einmal das Lebensrezept Achtsamkeit zu einem Schwerpunkt in Ihrem Pfarrbrief. Die Materialien dieses Monatsthemas wollen Sie darin unterstützen.

    Bilder
    von

    Oliver Behrendt

    Eine der schönsten Formen, Achtsamkeit im Alltag zu üben, ist das „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“:

    Gott, du bist da.
    Ich bin da.
    Öffne die Augen meines Herzens.
    Es ist, was es ist, spricht deine Liebe.

    von

    Christoph Neukirchen

    In vielen religiösen und spirituellen Lehren spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Sowohl bei den christlichen Mystikern wie Ignatius von Loyola oder Franz von Sales als auch im Zen-Buddhismus findet man Anleitungen zur Achtsamkeitspraxis.

    von

    Herbert Winklehner OSFS

    Der heilige Kirchenlehrer und Mystiker Franz von Sales (1567-1622) lehrte die Menschen vor vierhundert Jahren eine Spiritualität, die sich vor den heute so beliebten buddhistischen Übungen keineswegs zu verstecken braucht. Bei ihm lautet der Satz der Achtsamkeit folgendermaßen:

    von

    Christoph Neukirchen

    Die Fähigkeit zur Achtsamkeit kann man mit einer gewissen Übung erlernen und ausbauen. Sowohl aus der christlichen Tradition wie auch aus dem Buddhismus gibt es Übungen und Formen der Meditation, die der Schulung der Achtsamkeit dienen.

    von

    Christoph Neukirchen

    Bei der Bewältigung von Problemen stellt sich immer wieder die Frage, was kann ich ändern und was muss ich lernen zu akzeptieren. Schwere Erkrankungen, der Verlust eines lieben Menschen oder ein plötzlicher Unfall sind Dinge, die von uns meistens nicht beeinflusst werden können.

    von

    Anselm Grün

    Achtsamkeit ist die Kunst, ganz im Augenblick zu sein.
    Anselm Grün, Rituale der Achtsamkeit, ISBN 978-3-89680-524-9, www.vier-tuerme-verlag.de

    Eine Übung zur Achtsamkeit

    von

    Anselm Grün

    Nimm dir heute vor, den Menschen, die du triffst, ganz bewusst zu begegnen.

    Von Mönchen lernen

    von

    Daniel Sikinger

    Die Sonne ist aufgegangen, der Tag ist da, die Zeit der Arbeit steht an. Viele Menschen heute empfinden ihre tägliche Arbeit als Last, sie fühlen sich schon früh am Morgen von ihren Aufgaben getrieben und bestimmt von Terminen.

    Achtsamkeit als spiritueller Weg

    von

    Oliver Behrendt

    Nicht nur wer betet oder meditiert, macht oft die irritierende Erfahrung, wie innerlich unruhig er (oder sie) eigentlich ist. Der Blick nach innen zeigt die fast permanente Flut von Gedanken, Bildern und Gefühlen, der wir täglich selbst im Schlaf ausgesetzt sind.

    Statt viele Dinge nebeneinander zu erledigen, hilft es, sich auf eine Aufgabe oder eine Begegnung zu konzentrieren

    von

    Christof Lenzen

    223 Minuten. Das sind fast vier Stunden. Soviel schaut jeden Tag jeder Deutsche im Durchschnitt Fernsehen. Und macht nebenher noch so manches andere. […]

    Ein Interview

    von

    Elfriede Klauer/Pater Herbert Winklehner

    Pater Winklehner beschreibt im Interview, warum es sich lohnt, achtsamer durchs Leben zu gehen. 

    Lieber Pater Winklehner, wenn Sie Achtsamkeit in drei Sätzen beschreiben müssten, wie würden die lauten?

    Christliche Spiritualität meint nicht nur das Leben in der Gegenwart, sondern in der Gegenwart Gottes

    von

    Herbert Winklehner OSFS

    Ein Zen-Mönch wurde einmal von einem modernen Menschen gefragt, welche geistlich-religiösen Übungen er pflege. Er antwortete: „Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich sitze, dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich.

    Der Geschenktipp: Rituale der Achtsamkeit von Anselm Grün

    Achtsamkeit ist für Pater Anselm Grün der Schlüssel für ein erfülltes und glückliches Leben. Seine 30 Übungen laden dazu ein, den Alltag bewusster wahrzunehmen und sich Zeit für das Wesentliche zu nehmen. Sie stehen auf 30 schön gestalteten Karten mit meditativen und inspirierenden Bildern. Treffende Zitate von Anselm Grün auf der Vorderseite und die Rituale auf der Rückseite der Karten regen dazu an, sich selbst, andere Menschen und das eigene Leben zu achten und zu genießen.

    Die Geschenkbox „Rituale der Achtsamkeit“ setzt die Reihe fort, in der bisher „Rituale der Stille“ und „Segensrituale“ erschienen sind. Ein 32-seitiges Begleitheft erklärt Sinn und Ziel von Ritualen.

    Zum Autor:

    Pater Dr. Anselm Grün ist Mönch und Cellerar der Abtei Münsterschwarzach. Nach dem Studium der Theologie und Betriebswirtschaft ist er seit 1977 wirtschaftlicher Leiter des Klosters. Er ist einer der bedeutendsten christlichen Schriftsteller der Gegenwart und für viele Menschen spiritueller Wegbegleiter.

    Anselm Grün: Rituale der Achtsamkeit. 30 hochwertige Ritualkarten in schön gestalteter Geschenkbox, mit 32-seitigem Begleitheft. Format der Karten: 12 x 17 cm, ISBN 978-3-89680-524-9, 19,90 €. www.vier-tuerme-verlag.de  

    Anmerkungen: Sie finden zwei Zitate und eine Übung daraus mit dem Titel „Bewusst Menschen begegnen“ bei den Texten des Monatsthemas. Wir danken herzlich dem Verlag für die Abdruckerlaubnis.

    Das Cover zur Geschenkbox ist unter dem Reiter "Bilder" zu finden.

    Medienempfehlungen des Borromäusvereins zum Thema Achtsamkeit

    - Betz, Otto: Das Unscheinbare ist das Wunderbare : Spiritualität im Alltag / Otto Betz. - Kevelaer : Topos plus, 2011. - 119 S. ; 18 cm - (Topos-Taschenbücher ; 742), ISBN 978-3-8367-0742-8 kt. : 8,90 €

    Dieses Lesebuch möchte mit Anregungen aus Literatur und Philosophie aufmerksam machen auf das, was vor unseren Augen liegt und damit Raum für eine Frömmigkeit schaffen, die geprägt ist von der Liebe für die Welt. Im täglichen Ablauf sollten wir innehalten und unsere Sinne öffnen für die Schönheiten der Erde, uns anrühren lassen vom "Phänomen des Schönen" z.B. in Kunst und Musik und in der Freude die Spuren des Paradieses erkennen. Auszüge aus Werken von Teilhard de Chardin, Augustinus, Felix Timmermans, Hildegard von Bingen, Rose Ausländer und anderen unterstützen diese anregenden, spirituellen Gedanken, die in einer zur Welt hinführenden Meditation Gott in den Dingen zu begreifen hilft. (Helmut Eggl, Borromäusverein)

    - Bundschuh-Schramm, Christiane: Familienbalancen : wie das Miteinander gelingt / Christine Bundschuh-Schramm ; Annegret Hiekisch. - Ostfildern : Schwabenverl., 2010. - 200 S. ; 23 cm, ISBN 978-3-7966-1522-1 fest geb. : 17,90 €

    Wie sich das Familienleben auf christlicher Grundlage so gestalten lässt, dass Aufgaben und Freiräume einigermaßen ins Gleichgewicht gebracht werden können, zeigen Christiane Bundschuh-Schramm und Annegret Hiekisch in diesem Buch. Mit dem Bild der Balance machen die beiden Autorinnen deutlich, dass sich das menschliche Leben zwischen Polen abspielt, zwischen Arbeit und Freizeit, Anspannung und Entspannung. In vier Themenbereichen aus dem Familienalltag (Erziehungsbalancen, Partnerbalancen, Alltagsbalancen und religiöse Balancen) beschreiben sie, wie sich die verschiedenen Pole ins Gleichgewicht bringen lassen. Mit Balance meinen sie keinen starren Zustand, sondern einen ständigen Ausgleich zwischen den Polen, so wie sich die Balancierstange eines Hochseilartisten ständig bewegt, wenn er über sein Seil läuft. Jede Beschreibung der Pole, zwischen denen sich das Familienleben in den unterschiedlichen Bereichen erstreckt, mündet in konkrete Vorschläge, wie Familien hier die Balance halten können. Dabei bringen die Autorinnen - beide Theologinnen - ihre Erfahrungen als berufstätige Mütter von zwei bzw. drei Kindern ein, was ihre Vorschläge familientauglich macht. Das bedeutet nicht, dass sie mit einem Patentrezept für ein gelingendes Familienleben aufwarten würden. Im Gegenteil, sie verstehen ihre Ausführungen als Denkanstöße, mit denen Familien sich auf die Suche nach der eigenen Balance machen können. Dennoch lassen sich zwei Grundhaltungen ausmachen, die zum Gelingen des Familienlebens entscheidend beitragen können: Achtsamkeit sowohl den äußeren Ereignissen gegenüber als auch den inneren Regungen und ein Grundvertrauen, das durch das Gefühl des Geborgenseins in Gott hervorgerufen wird. Die beiden Autorinnen leisten mit ihrem Buch einen wertvollen Beitrag zu einem ausbalancierten Familienleben. (Christoph Holzapfel, Borromäusverein)

    - Chittister, Joan: Das Leben beginnt in dir : Weisheitsgeschichten aus der Wüste / Joan Chittister. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2011. - 136 S. ; 21 cm, Aus dem Engl. übers., ISBN 978-3-451-32533-5 fest geb. : 14,95 €

    Spiritualität beschäftigt sich mit der Frage, wie man ein erfülltes Leben führt. Es ist die Entscheidung, das Leben gut, positiv, freudvoll und gottgefällig zu leben. Die Kontemplation, die zwar in Ruhe entsteht, ist eine Zustimmung zum Sein, ein Einverstandensein mit der Schöpfung. Aber es braucht den Alltag, um an dieser Schöpfung mitzuwirken. Diese ist nämlich keine statische Größe, sie entwickelt sich ständig - und der spirituelle Mensch ist aufgerufen, an ihr mitzuwirken. Viele Menschen erwarten Gottes Gegenwart und Wirken bei besonderen Anlässen (Einkehrtage, Gottesdienste usw.) - und sie vergessen, dass Gott doch die ganze Zeit, Tag für Tag, bei ihnen ist. Gott wohnt in uns. - Joan Chittister ist Benediktinerin und geistliche Schriftstellerin in den USA. Angeregt von den Erfahrungen der Wüstenväter aus der Frühzeit des Christentums zeit sie, wie sich Spiritualität und Kontemplation im Alltag verwirklichen lassen. Ein anregendes Buch! Sehr zu empfehlen. (Margrit Diekmann, Borromäusverein)

    - Eßwein, Jan Torsten: Achtsamkeitstraining : [MBSR, die anerkannte Anti-Stress-Methode] / Jan Thorsten Eßwein. - 3. Aufl. - München : Gräfe und Unzer, 2011. - 80 S. : zahlr. Ill. (farb.) ; 20 cm - (Lust zum Üben), ISBN 978-3-8338-1829-5 kt. : 16,99 €

    Achtsamkeit ist ein Begriff, der insbesondere in der östlichen Philosophie herausragende Bedeutung hat, im Westen aber leider eher zweitrangig ist. Doch ist Achtsamkeit für den Alltag und für ein bewusst gelebtes, gelungenes Leben von grundlegender Bedeutung. Achtsamkeit führt einerseits in die eigene Mitte, man wird ruhiger, konzentrierter und kann besser entspannen, andererseits lernt man, mit Stress besser umzugehen, das Leben in den Griff zu bekommen. Hier stellt der Autor, der Physiotherapeut und Yogalehrer ist, klassische Meditationsübungen im Sitzen auf dem Boden bzw. auf einem Stuhl sowie im Gehen vor. Dazu gibt es einen "Bodyscan", um den eigenen Körper besser kennenzulernen und ein paar Bewegungsübungen. Das Erreichte kann sofort im Alltag umgesetzt werden, indem man z.B. achtsam isst, unterwegs und am Arbeitsplatz achtsam ist, bewusster kommuniziert. Abschließend findet sich ein Übungsplan für acht Wochen. Breit zu empfehlen! (Michael Mücke, Borromäusverein)

    - Grün, Anselm: Einfach leben : das große Buch der Spiritualität und Lebenskunst / Anselm Grün. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2011. - 338 S. ; 22 cm, ISBN 978-3-451-32385-0 fest geb. : 16,95 €

    Leben - im Einklang mit mir selber, frei und authentisch, wie es meinem Wesen entspricht (vgl. S.10), dazu will Anselm Grün die Leser/innen anleiten. Die Lehrmeister, die ihm dabei zur Seite stehen, sind die Philosophie, der Rhythmus und die Phänomene der Natur und auch der christliche Jahreskreis. In der Betrachtung der Lebensstufen, die ein Mensch durchläuft, in den Veränderungen der Natur im Jahreslauf und den Traditionen der christlichen Feste findet Grün Ansatzpunkte für die Lebenskunst, die er fördern möchte. Dabei gibt er uns - er schließt sich dabei selbst immer ein - Anregungen für ein gesundes Leben, das mit den Kriterien von Maß und Ausgeglichenheit nach der rechten Balance der Kräfte sucht, die von innen oder außen auf uns einwirken. In allem ist die Authentizität des Autors zu spüren, der selbst durch Höhen und Tiefen gegangen sein muss, um so schreiben zu können. Das Scheitern, die dunklen Seiten, die menschlichen Schwächen sind dem Autor wohlbekannt und das macht seine Anregungen sympathisch, auch wenn man vielleicht nicht jede Tradition des Kirchenjahres persönlich nachvollziehen kann. Die Offenheit und das Wohlwollen, die aus jedem Kapitel sprechen, können nur heilsam sein. Jedes Kapitel enthält entweder einen persönlich zugesprochenen Wunsch oder den Vorschlag für ein Ritual, das den Lesenden einlädt, das jeweils Erkannte für sich anzuwenden und auszuprobieren. Menschen, die auf der Suche nach religiöser Spiritualität sind, die nicht nur den Geist, sondern auch das Gefühl und den Körper ganzheitlich einbeziehen, werden eine Fülle von Anregungen finden. Allen Büchereibeständen zu empfehlen. (Lioba Speer, Borromäusverein)

    - Hiekisch, Annegret: Dem Geheimnis auf der Spur : in der Familie Gott erfahren / Annegret Hiekisch. - Ostfildern : Schwabenverl., 2010. - 120 S. ; 19 cm - (Mit Kindern kommt Gott ins Haus), ISBN 978-3-7966-1490-3 kt. : 9,90 €

    Kinder sind die besseren Religionslehrer. Oft sind nämlich ihre bohrenden Fragen Anlass für Eltern und andere Erwachsene, sich neu Gedanken zu machen über das Warum und Wieso, das Woher und Wohin des menschlichen Lebens. Auch die Taufe eines Kindes oder Rituale und Feste, die in Kindergarten und Schule mit anderer Intensität begangen werden als zu Hause, können die Sehnsucht nach einem auch spirituell erfüllten Leben wecken. Doch wo ist im turbulenten Familienalltag Platz für Spiritualität? Annegret Hiekisch zeigt in ihrem Buch, dass eine familienkompatible Spiritualität weniger eine Frage der verfügbaren Zeit als eine Frage der Haltung ist. Ihr Motto ist: Gott in allen Dingen suchen, also auch am Wickeltisch, beim Bügeln und bei der Beschäftigung mit Kindern. Ihre Gedanken zum Leben in der Gegenwart Gottes entwickelt Hiekisch in drei Kapiteln. Im ersten macht sie sich grundsätzliche Gedanken zur Möglichkeit, sich Gott zu nähern, im zweiten geht es darum, die innere Haltung der Achtsamkeit zu entwickeln. Im dritten Kapitel schließlich beschreibt sie Wege zu Gott, mit denen sie im Laufe ihrer Berufstätigkeit als Pastoralreferentin und in ihrer eigenen Familie gute Erfahrungen gemacht hat. So schlägt sie vor, sich das "Du" in der Beziehung zu Gott und die Intimität, die darin liegt, neu bewusst zu machen. Mit ihren theologisch durchdachten, gleichwohl bodenständigen Anregungen zeigt sie, dass eine lebendige Gottesbeziehung keine Frage tiefer mystischer Begabung oder theologischer Ausbildung ist, sondern durch viele Kleinigkeiten und eine achtsame Haltung im Alltag wachsen kann. "Dem Geheimnis auf der Spur" kann Familien helfen, ihren Weg zu und mit Gott zu finden. (Christoph Holzapfel, Borromäusverein)

    - Jellouschek, Hans: Achtsamkeit in der Partnerschaft : was dem Zusammenleben Tiefe gibt / Hans Jellouschek. - Freiburg im Breisgau : Kreuz, 2011. - 159 S. ; 21 cm, ISBN 978-3-451-61004-2 fest geb. : 16,95 €

    Hans Jellouschek beschäftigt sich in seinem neuesten Ratgeber mit der Frage, wie wichtig Achtsamkeit in einer Beziehung ist. Achtsamkeit ist eine innere Haltung, die der Zen-Buddhismus dem Westen wieder ins Bewusstsein gerufen hat. Achtsam sein bedeutet, ganz im Hier und Jetzt zu sein, und zwar ohne zu bewerten oder zu beurteilen. Der Autor vertritt die Auffassung, dass gerade in langjährigen Beziehungen diese Achtsamkeit sowohl sich selbst als auch dem Anderen gegenüber verloren geht. Verliebte sind noch sehr achtsam, achten auf jedes Wort, jede Geste des anderen. Dieses dem anderen zugewandte Verhalten verliert sich aber im Laufe eines langen Zusammenlebens. Man meint, den anderen genau zu kennen, beurteilt und bewertet ihn, stempelt ihn gar ab "Mein Mann war immer schon so". Anhand zahlreicher Beispiele erklärt der Autor, welche Rolle Achtsamkeit in einer Beziehung spielt und wie es gelingen kann, dem Partner - auch noch nach vielen Jahren - zu vermitteln, wie wichtig und wertgeschätzt er ist. Dabei schöpft er aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Paartherapeut aus einem großen beruflichen Erfahrungsschatz. Dem anderen die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, darin liegt nach Ansicht von Hans Jellouschek der Schlüssel zu Liebe und Glück - nicht nur in einer Paarbeziehung. (Brigitte May, Borromäusverein)

    - Weiss, Halko: Das Achtsamkeits-Buch / Halko Weiss ; Michael Harrer ; Thomas Dietz. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2010. - 303 S. : graph. Darst. ; 21 cm, ISBN 978-3-608-94558-4 fest geb. : 22,95 €

    In einer Zeit der Reizüberflutung tun Stille und Innenschau gut. Durch eine Haltung der Achtsamkeit soll die natürliche Fähigkeit genutzt werden, gesünder und ausgeglichener zu leben. Innerer Frieden und die Entwicklung liebender Güte und Mitgefühl sind oberstes Ziel der hier vorgestellten Methode. Achtsamkeit wird nicht nur als bewusstes Wahrnehmen innerer und äußerer Reize verstanden, sondern umfasst darüber hinaus auch eine bestimmte Haltung der Erfahrung gegenüber. Interessant sind bei der Anwendung vor allem Achtsamkeit als Prophylaxe und Früherkennung von Burn-out, als Aktivierung von Ressourcen und im Umgang mit Schmerzen. Der Weg der Bewusstseinsentwicklung lehnt sich an den buddhistischen Weg zur Schulung von Konzentration an. Die Ausführungen der drei Verfasser werden durch viele praktische Übungen mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Zeitbedarf und Zweck, durch ein umfangreiches Glossar und Literaturhinweise ergänzt. - Gut lesbar, sicher kein Ladenhüter im Regal "Wellness für die Seele". (Lieselotte Banhardt, Borromäusverein)

    Angebote der Pfarrei präsentieren

    Gibt es in Ihrer Pfarrei Exerzitien im Alltag oder andere Angebote, die zu einem achtsameren Lebensstil verhelfen wollen? Manche Menschen nehmen daran nicht teil, weil sie zu wenig darüber wissen. Stellen Sie diese Angebote doch einmal im Pfarrbrief vor:

    Fragen Sie nach, was da genau geschieht. Beschreiben Sie, vielleicht in einem Interview mit dem Leiter oder der Leiterin, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, ob es Voraussetzungen gibt, die sie mitbringen sollten und was Ziel der Veranstaltung ist. Eine Info-Box informiert über das Veranstaltungsdatum, den Ort und die Anmeldung.

    Vielleicht kennen Sie Menschen, die an einer solchen Veranstaltung schon einmal teilgenommen haben. Was sind ihre Erfahrungen? Was hat sich in ihrem Leben durch dieses Angebot verändert? Möglicherweise ist der ein oder andere zu einem kurzen Statement bereit, das mit Bild im Pfarrbrief veröffentlicht werden darf.

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