Originelle Titel wecken die Leselust

Geprüft: Gemeindemagazin „21km²“ der kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

von Christine Cüppers am 04.09.2017 - 06:30  

Die Titelseite des neuen Gemeindemagazins „21 km²“ der katholischen Pfarrei St. Jakobus Frankfurt präsentiert das Schwerpunktthema ansprechend in Wort und Bild.

Wie jetzt? Was ist denn das für ein komischer Name und dann noch für ein Pfarr-Magazin? Was sollen diese „21km²“ bedeuten? Die Flächenangabe macht den Leser zunächst mal stutzig, bringt ihn zum Nachdenken und lässt ihn sofort auf den ersten Seiten nach einer Erklärung suchen. Damit ist er dann auch mittendrin in einem interessanten, vielseitigen und richtig gut gemachten Pfarr-Magazin. Auftrag erfüllt, können sich somit die Macher freuen.

Neugierig machen, Leseanreize nicht nur für Insider schaffen, Themenschwerpunkte des Gemeindelebens aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und erläutern sowie auf Gottesdienste und Termine hinweisen – das sind die grundlegenden und wichtigen Anforderungen an jeden Pfarrbrief. Das dreiköpfige Redaktionsteam und seine Mitarbeiter bei „21km²“ von St. Jakobus in Frankfurt sind dieser Aufgabe offensichtlich gewachsen. Inhaltlich wie optisch ein wahres Vergnügen ist gleich die erste Ausgabe des Magazins.

Titelseite

Also schwerpunktmäßig geht es in diesem Magazin ums Pilgern. Das machen das Foto mit erläuterndem Stichwort und auch die „Appetithappen“, die knappen Inhaltshinweise auf der unteren Seite, eindeutig klar. Das aktuelle Thema an sich und die Perspektiven, aus denen es beleuchtet wird, wären Einladung genug, das Pfarrmagazin näher zu betrachten. Na, und dann ist da noch der originelle Name, der unbedingt einer Klärung bedarf. Im Editorial wird der Leser fündig, erfährt, dass es sich um die Fläche der Pfarrei handelt – und will genau die jetzt noch näher kennenlernen. Kompliment zu diesem Einstieg!

Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

Bild 1

Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

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Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

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Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

Bild 4

Gelungen

Bild 1: Dass bei diesem Produkt Profis mit am Werke sind, zeigt nicht zuletzt das zweiseitige Inhaltsverzeichnis. Wie das gesamte Magazin ist es optisch gut gestaltet und inhaltlich so aufgebaut, dass der Leser über originelle Titel und passende Fotos einen Leitfaden durch den Pfarrbrief bekommt. Wie schön, wenn bei der Gestaltung auch viele wertvolle Freiräume eingeplant sein dürfen und nicht jeder Fleck aufgrund geringer Finanzmittel mit Text ausgefüllt sein muss.

Bild 2: Schon der Titel macht Spaß: „Schnipsel für die Pfarrchronik“ heißt es im Inhaltsverzeichnis als Erläuterung für die Rubrik „In Kürze“. Und genau so können sie eben auch aussehen, die Rückblicke auf Veranstaltungen im Gemeindeleben. Im Nachhinein muss nicht mehr jeder Akteur der Gemeindefastnacht namentlich und mit Erklärungen zu seinem Beitrag dar- und vorgestellt werden. Wer dabei war, weiß, wie gelungen das Fest war, und erinnert sich bei der Kurzmeldung gerne zurück. Und wer es verpasst hat, fängt mit der Rückschau auch nichts mehr an.

Bild 3: Interviews im Pfarrbrief sind aufgrund ihrer Seltenheit fast grundsätzlich zu loben. Wenn ein solches Gespräch zum Schwerpunktthema zudem mit einem „ganz normalen Gemeindemitglied“ geführt wird, dann steigt der Wert noch. Das menschliche Quäntchen Neugierde am Schicksal anderer wird bei diesem Beispiel kombiniert mit der Vorstellung eines Menschen aus der Nachbarschaft und der Anregung, sich nach dessen Antworten doch selber auch Gedanken über den eigenen Pilgerweg zu machen. Auf der nächsten Seite übrigens gibt es ein Bild sowie eine schriftstellerische Kostprobe des Befragten.

Bild 4: Apropos Bild: Originell wie der Einstieg ist auch das Ende des Pfarrbriefs. Auf der hinteren Doppelseite werden nicht „einfach so“ die Kontaktdaten aufgelistet. Nein, hier gibt es einen Ausschnitt des Frankfurter Stadtplans, in den die Standorte eingezeichnet sind. Die sind mit Adressen und Öffnungszeiten aufgeführt. Und drumherum sind die Ansprechpartner vor Ort jeweils mit Foto und Kontaktdaten zu finden. Ein ansprechender Service, der seinem Namen alle Ehre macht.

Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

Bild 5

Kath. Pfarrei St. Jakobus Frankfurt

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 5: Freiräume nicht nur für eigene Gedanken, sondern auch für die Beiträge hält das Magazin auf den meisten Seiten vor. „Mit leichtem Gepäck“ erscheint als Text mit viel Platz. Allerdings wird der leichte Genuss etwas geschmälert durch die für ihren Schrifttyp kritische Farbwahl des Untergrunds. Diese weiße Schrift auf hellem Orange und Violett – da stoßen manche Augen an ihre Grenzen, selbst mit Lesebrille. Der Tipp: Eine serifenlose Schrift in einem etwas stärkeren Schriftschnitt wäre der Lesbarkeit insgesamt zuträglicher.

Bild 6: Die Frage nach der guten Lesbarkeit stellt sich auch auf den Termin-Seiten. Hier ist die Schrift bei den meisten Hinweisen im Gegensatz zu den Textseiten doch sehr winzig. Ausgewählte Veranstaltungen werden dann auch noch in größeren Lettern angekündigt, so dass sich eine unnötige optische Verwirrung ergibt. Noch ein Tipp: Die „Regelmäßigen Gottesdienste“ sollten unbedingt im Inhaltsverzeichnis aufgeführt sein. Schließlich ist die Gottesdienstordnung ein wesentlicher Kern des Pfarrbriefs. Und außerdem sollte gerade auch auf den Termin-Seiten auf die wirklich gut gemachte Homepage hingewiesen werden, auf der viele weitergehende Infos zu finden sind.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr
  • Auflage: 9000 Exemplare
  • Umfang: 36 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: durch Ehrenamtliche in alle katholischen Haushalte
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Pfarre St. Jakobus Frankfurt, Kniebisstraße 27, 60528 Frankfurt/Main, reaktion@stjakobus-ffm.de

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