Kommunikation - mit wem und wie eigentlich?

Geprüft: Pfarrbrief "Gemeinsam unterwegs" der Katholischen Kirchengemeinde St. Vitus Olfen und Vinnum

von Christine Cüppers am 18.07.2014 - 00:00  

"Gemeinsam unterwegs" möchte alle Olfener und Vinnumer Bürger über das Leben in der Pfarrgemeinde St. Vitus informieren und Lust aufs Mitmachen wecken. So steht es im Impressum des Pfarrbriefs unter der Überschrift "Das Ziel". Und genau das ist Hauptauftrag und auch Hauptpotential der Pfarrbriefe allgemein.

Dabei ist allerdings die Frage, wie diese Kommunikation mit den Bürgern stattfindet. Werden die Leser direkt angesprochen? Spricht der Pfarrbrief ihre Sprache oder doch eher die der Insider und guten Kirchenkenner? Insofern ist es gar nicht verkehrt, wenn Pfarrbriefredaktionen sich hin und wieder Tipps und Rückmeldungen von außen holen.

Titelseite

Die Primizfeier von Christoph Potowski war wohl der Höhepunkt im Gemeindeleben des Jahres 2013. Verständlich, dass diesem Ereignis auch die Titelseite gewidmet ist, zumal Anlass und Fest bestens zum Pfarrbrieftitel „Gemeinsam unterwegs“ passen. Stimmungsvolle Bilder erzählen von einem frohen, eindrucksvollen Tag. Schade nur, dass alle Nicht-Teilnehmer gar nichts weiter über und von dieser Primiz erfahren. Hier fehlt eindeutig ein Text im Pfarrbrief mit Hintergrundinfos zum Fest und zu den Fotos.

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Gelungen

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Sehr originell ist der Hinweis auf die Auftritte von St. Vitus im sozialen Netzwerk Facebook. Mehrere Gruppen sind dort aktiv und laden zu Information und Vernetzung ein. Eine sinnvolle Initiative in Zeiten moderner Kommunikationsmittel, in denen sogar der Papst twittert. Wie nett, einen Auszug aus einem päpstlichen Tweet zu lesen!

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Besonders gut gelingt Kommunikation, wenn sie persönlich ist und eigene Erfahrungen und eigenes Erleben darstellt. Aus diesem Grund ist „Glaube bedeutet für mich…“ Beispiel für einen idealen Pfarrbrief-Beitrag. Hoffentlich ist das eine Reihe, die in ähnlicher Art und Weise fester Bestandteil des Pfarrbriefs ist. Denn schließlich sind es doch vor allem die persönlichen Zeugnisse, die Menschen zum Nachdenken und oftmals auch zum Nachmachen anregen.

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Die Vorbereitung auf die Erstkommunion findet oftmals eher im Verborgenen und abseits des Gemeindealltags statt. Dennoch sollte die Gemeinde einbezogen und informiert sein über diese wichtige Zeit im Leben der Kinder, ihrer Eltern und schließlich aller Gläubigen. St. Vitus bringt dies ansprechend und gut an die Leser, regt sie darüber hinaus auch noch zum Nachdenken über den eigenen Glauben an.

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Ausbaufähig

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Ein Grußwort des örtlichen Pfarrers ist ein wichtiger, wertvoller Beitrag im Pfarrbrief. Wie bedauerlich, dass dieses hier eher untergeht. Das fängt schon bei der winzigen Überschrift an, die sich optisch nicht von den Zwischenüberschriften der übrigen Beiträge abhebt. Dann ist der Text aus unerfindlichen Gründen kursiv gedruckt und damit leider wenig lesefreundlich. Ja, thematisch passt er zum folgenden Beitrag über den Haushaltsplan. Aber da hätte ein Hinweis mit Seitenangabe bessere Dienste geleistet. Also: Das Grußwort nicht irgendwo „verstecken“, sondern als frühen Einstieg und als Ansprache für die Leser so weit wie möglich nach vorne bringen. Auch ein Bild des Schreibers ist empfehlenswert.

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„Mittendrin-Gottesdienst“ - diese Überschrift macht neugierig. Vorgestellt wird eine interessante, nicht alltägliche Initiative für besondere Gottesdienste. Und Mitmachen kann man sogar bei der Vorbereitung. Allerdings fehlt hier eine Adresse, eine Telefonnummer. Zumal im gesamten Pfarrbrief kein Hinweis auf Besetzung und Öffnungszeiten des Pfarrbüros zu finden ist. Und ein Datum, wann der nächste Gottesdienst überhaupt stattfinden soll, wäre auch hilfreich. Zu richtig guter Kommunikation gehört eben auch der gute Service.

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Projekte wie eine Orgelrestaurierung sind in der Regel richtige Langzeit-Vorhaben für Gemeinden. So ist es auch in Olfen mit der Vitus-Orgel. Viel Geld wurde schon gesammelt, aber immer noch fehlt einiges. Deshalb noch einmal der Hinweis auf das Spendenkonto, auf Aktionen und Veranstaltungen. Leider geht der Beitrag ein wenig unter. Dringend hätte er ein Foto gebraucht, einen Hingucker. Und auch eine etwas peppigere Überschrift, etwa nach dem Motto "Pfeifen warten auf Sie!", damit die Leser sich deutlich angesprochen fühlen, an diesem Artikel gar nicht vorbeikommen.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: jährlich zu Beginn des Kirchenjahres
  • Auflage: 5 200 Exemplare
  • Umfang: 60 Seiten
  • Format: DIN A 5 quadratisch
  • Verteilung: kostenlos an alle Haushalte in Olfen und Vinnum

Kontakt zur Redaktion: Katholische Kirchengemeinde St. Vitus Olfen,, Kirchstraße 17, 59399 Olfen, E-Mail: stvitus-olfen@bistum-muenster.de

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Sind Sie interessiert an einer wohlwollend-kritischen Besprechung Ihres eigenen Pfarrbriefes?

Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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