Klein, aber fein und sogar umweltbewusst

Geprüft: Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft „Christus, der Weinstock“ Erlenbach

von Christine Cüppers am 10.11.2015 - 08:00  

Die Titelseite des Pfarrbriefs der Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Es ist an dieser Stelle schon öfter geschrieben worden: Der Pfarrbrief muss nicht auf Hochglanz poliert und als buntes Magazin daherkommen. Das Exemplar aus Erlenbach besticht durch seine klare, übersichtliche Gestaltung, durch gute und lesenswerte Umsetzung des Titelthemas und durch sein umweltbewusstes Erscheinungsbild aufgrund des Umweltschutz-Papiers.

Obwohl er „nur“ 24 Seiten umfasst, bietet dieser Pfarrbrief eine ganze Menge Inhalt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird das Titelthema „Mutchristen – Mut zum Christsein“ beleuchtet. Termin- und Gottesdiensthinweise sowie Rück- und Ausblicke kommen nicht zu kurz, werden aber auch nicht überbewertet. Es gibt eine Rätselseite und Lesestoff. So spiegelt der Pfarrbrief die ganze Vielfalt und Bandbreite des (Gemeinde-)Lebens.

Titelseite

Auf den ersten Blick wirkt das Titelbild unspektakulär, ein Kirchturm eben. Während der Betrachter sich aber gerade die Frage stellt, was das wohl mit dem Thema „Mutchristen“ zu tun haben könnte, entdeckt er sicher schon den Kletterer. Ein starkes Bild zum Thema, das dann im Leitwort von Pfarrer Kraft auch noch erläutert und weitergemalt wird. Zusammen mit den nötigen Informationen über das Produkt lädt diese Titelseite somit sehr gut ein in einen interessanten Pfarrbrief.

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 1

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 2

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Ohne große Schnörkel, dafür sehr übersichtlich sind alle wichtigen Kontakte innerhalb der Pfarreiengemeinschaft zusammengestellt. Auch das Impressum enthält alle Infos, die in diese Rubrik hineingehören. Auf Seite 2 sind diese Daten ideal untergebracht, schnell zu finden, ohne aufdringlich gleich ins Auge zu fallen. Ein mustergültiges Beispiel für gute Umsetzung eines Pflichtteils im Pfarrbrief.

Bild 2: An die eben erwähnte Pflicht schließt sich hier gleich ein gutes Beispiel für Kür an: Pfarrer Kraft widmet sich in seinem Leitwort nicht irgendeinem Gedanken, sondern bezieht sich auf das Schwerpunktthema des Pfarrbriefs. Dabei baut er eine Brücke zwischen dem Titelbild und den weiteren Beiträgen, gibt weitergehende Informationen zum Thema und regt darüber hinaus den Leser zum Nachdenken an.

Bild 3: Obwohl Schwester Pietra im Interview sagt, die Entscheidung für das Ordensleben habe ihr eher keinen Mut abverlangt, steht sie als Beispiel für „Mut zum Christsein“. Das Gespräch – klasse, dass es von einer „Nachwuchs“-Pfarrbrief-Mitarbeiterin geführt wurde – passt wunderbar zum Schwerpunkt-Thema und stellt es aus einem besonderen Blickwinkel dar. Was fehlt, sind die Bildunterschriften (wie auch auf vielen anderen Seiten). Nur ein kurzer Satz, und jeder Leser wüsste auf Anhieb, welche der beiden Schwestern im rechten Bild denn Schwester Pietra ist. Außerdem muss bei jedem Bild auch der Fotograf genannt sein.

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 4

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 5

Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: So übersichtlich und klar die Pfarrbriefseiten auch sonst sind, hier ist es doch etwas zu voll. Das bezieht sich ausschließlich auf die Optik, denn inhaltlich geht es ja „nur“ um zwei Meldungen. Die aber sind in so vielen unterschiedlichen Schriften und Farben verpackt, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Verschiedene Schriftarten und –größen sowie zu viel Farbe verwirren das Auge, heben die Nachricht nicht hervor, sondern verhindern eher genaues Lesen.

Bild 5: Auch auf dieser Seite geht es etwas zu bunt zu. Unterschiedliche Schriftarten und -farben, Kasten, Logo – auf den ersten Blick ist das alles zu viel. Und so wird mancher Leser schnell umschlagen und dadurch wichtige Inhalte verpassen. Sinnvoller ist es, zum Hervorheben einer wichtigen Nachricht konsequent ein (und möglichst nur ein) optisches Mittel zu benutzen. Also entweder eine andere Farbe wählen oder die wichtige Botschaft fett schreiben oder durch einen Kasten hervorheben.

Bild 6: Serenadenkonzert und Abschiedsworte auf einer Seite – im Grunde völlig problemlos, wenn die beiden Beiträge einheitlich gestaltet werden. Hier entsteht ein optisches und irgendwie auch inhaltliches Missverhältnis. Drei Konzertfotos sind des Guten zu viel. Die Bildchen sind zu klein und damit zu wenig aussagekräftig. Zu den Abschiedsgrüßen hätte ein Bild der scheidenden Gemeindepraktikantin gepasst. Außerdem müsste das Schriftbild in beiden Artikeln gleich bleiben.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: viermal im Jahr
  • Auflage: 2700 Exemplare
  • Umfang: 24 Seiten
  • Format: DIN A 5
  • Verteilung: kostenlos an die katholischen Haushalte und ausgelegt in den Kirchen
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Pfarreiengemeinschaft Erlenbach am Main, Hauptstraße 64, 63906 Erlenbach am Main, E-Mail: pg.erlenbach-main@bistum-wuerzburg.de.

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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