Zu versagen bedeutet, das Leben in allen Facetten zu leben
Ein Impuls von Priska Lachmann
Nachhaltig leben, ausgewogen ernähren, beruflichen Erfolg erringen, gerecht konsumieren … Unsere Ansprüche an ein gutes und gerechtes Leben sind hoch. Und überall lesen und hören wir von Erfolgsgeschichten. Und wenn uns selbst dann wieder mal etwas nicht gelungen ist, kommt es uns vor, als ob wir mit unserem Schmerz, unserem Scheitern und unserer Scham alleine sind. Dass es alles doch keinen Sinn hat. Wenn wir in einem dieser Lebenstäler stehen, stellt sich die Frage: Ist das gerecht? Wie kann es weitergehen? Alles fühlt sich schwer und zäh an, am liebsten würden wir aufgeben.
Doch in Wahrheit versagen wir alle im Leben. Und wenn wir Scheitern als eine Facette menschlichen Lebens betrachten, gewinnen wir neue Kraft. Wir sind nicht allein. Es ist in Ordnung, dass die Euphorie des Anfangs irgendwann weicht, und uns das Leben vor Mühen und Herausforderungen stellt. Doch wenn wir trotzdem weitergehen und im zweiten oder dritten Anlauf Erfolg haben, ist die Freude umso größer. Die kleinen Glücksmomente des Lebens erleben wir dann noch bewusster: der erste Sonnenstrahl im März, der frisch gebrühte Kaffee am Morgen, das Rascheln der Blätter im Herbst: das alles sind kleine Hoffnungsschimmer, die uns Lebensschwungkraft schenken. Es ist die Freude „trotz allem“. In Krisensituationen hilft es uns, uns daran zu erinnern. Auf all das, was wir tagtäglich schaffen und genießen. Trotz allem.
Priska Lachmann, Quelle: Wandkalender zur Schöpfungszeit 2024, edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Priska Lachmann, Quelle: Wandkalender zur Schöpfungszeit 2024, edition chrismonIn: Pfarrbriefservice.de