Wenn die Worte fehlen

Mit dem Gotteslob am Sterbebett

Ein Anruf: „Komm bitte, ich glaube, die Oma stirbt!“ Und dann steht die Familie am Sterbebett. Oder die Nachricht: „Der Vater ist tot.“ Kinder und Enkel kommen im Elternhaus zusammen. Was tun? Alle wissen: Eigentlich sollten wir jetzt beten. Aber wie? Ein gemeinsames Vaterunser geht vielleicht noch, aber dann? Für ein frei formuliertes Gebet fehlen die Worte.

Über die Schwelle des Todes begleiten

Für Situationen wie diese bietet das Gotteslob Hilfe. Wo – darüber gibt das Register am Anfang des Buches unter dem Stichwort „Sterben und Tod“ Auskunft. In Nr. 608 finden sich zunächst Gedanken „Im Angesicht des Todes“. Es folgen Hinweise auf Sterbegebete: auf Stellen der Heiligen Schrift, auf Psalmen und Litaneien und weitere Gebete im Gotteslob selbst. Schließlich ist das traditionelle Gebet unmittelbar vor dem Verscheiden und nach dem Verscheiden abgedruckt: „… Heute noch sei dir im Frieden deine Stätte bereitet, deine Wohnung bei Gott im heiligen Zion, … Kommt herzu, ihr Heiligen Gottes, eilt ihm/ihr entgegen, ihr Engel des Herrn. Nehmt auf seine/ihre Seele und führt sie vor das Antlitz des Allerhöchsten.“ Die Worte, mit denen Generationen vor uns ihre Lieben über die Schwelle des Todes begleitet haben, sind bis heute von einer Kraft, die gerade in einer solchen Grenzsituation gut tut.

Für Verstorbene beten

Und wenn man „zu spät“ gekommen ist? Wenn die Familie oder Hausgemeinschaft erst am Bett des Verstorbenen zu Hause, im Krankenhaus oder im Altenheim zusammenkommt – was dann? Auch dafür legt das Gotteslob in Nr. 28 Worte in den Mund, die einfach gebetet werden können: „Allmächtiger Gott, hilflos stehen wir dem Sterben unserer Lieben gegenüber, … Lasst uns all das, was uns jetzt beschäftigt und bewegt, unsere Trauer, unsere Bitten, unsere Hoffnung in dem Gebet vor Gott bringen, das Jesus selbst seine Jünger gelehrt hat: Vater unser …“ Was die Dastehenden bewegt, drückt vielleicht auch Nr. 18,3 aus: „Herr, N. ist tot. Ich muss es ganz begreifen, was das ist…“

Dr. Eduard Nagel, Deutsches Liturgisches Institut. In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für August 2014

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Text: Dr. Eduard Nagel
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