Gott hat uns einen freien Willen geschenkt

Was geschieht, das liegt in unserer Verantwortung

Die Erde wird sich bis 2030 um 1,5 Grad erwärmen. Sagten sie morgens im Radio, während ich den Kindern Milch in die Müslischüssel goss. Dann kamen die Taliban. Brände. Flut. Die neuen Zahlen des RKI. Und meine Tränen, während ich die Kinder betrachtete. 

Meine Liebe zu ihnen mich überkam und ich mich schlecht fühlte. Aus Angst, was sie noch erleben würden in dieser Welt. Vor schlechten Gewissen, weil ich sie in diese Welt gesetzt habe. Wie wird ihre Zukunft aussehen? Wie kann ich sie darauf vorbereiten? Da war nur Angst in mir. Die ganze Woche lang. 

Dann erinnerte mich eine Christin daran, dass ich Angst haben darf, aber damit nicht allein bin. Sie schrieb, alles was gerade geschähe, wäre Gottes Strafe für uns. Wäre ein Weckruf, uns endlich zu ihm zu bekennen und zwar so, naja, wie sie es für richtig hält. Es sei ihr gelassen. „Glaub keinem Prediger, der mit der Hölle droht und so die Welt erklärt. Sie haben mehr Angst als Trost im Angebot.“ Singt Danger Dan. Und Recht hat er! 

Ich wurde aus meiner Lähmung geholt mit den Worten der jungen Frau. Gott bestraft uns doch nicht! Was mit der Welt geschieht, das haben wir Menschen gemacht. Es liegt in unserer Verantwortung, jeden einzelnen Tag, sie zu verändern! Als Einzelne, als Gesellschaft. 

Wie leicht, alle Verantwortung auf Gott abzuwälzen. Wie leicht, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wie leicht, mich über andere Menschen zu erheben und zu behaupten, ich würde viel „besser“ glauben. Nein! 

Gott hat uns einen freien Willen geschenkt. Was geschieht, das liegt in unserer Verantwortung. Wir fügen einander Leid zu- nicht Gott. Wir greifen bei Unrecht nicht ein. Wir ändern nichts an der Klimapolitik. Wir können verändern! In der Hoffnung und im Glauben an einen liebenden Gott! Der uns zutraut uns zu ändern, ohne Bestrafung. Nicht aus eigener Kraft sind wir, was wir sind, sondern allein aus Gnade Gottes. Was für eine Erleichterung! Mit einem Bein schon im Himmel, ohne was dafür getan zu haben. Aber nie, niemals deshalb von unserer Verantwortung in dieser Welt entlassen! 

Und ehrlich gesagt stärkt mich das. Keine Ahnung, wie unsere Zukunft aussieht. Ich weiß nur: Gott wird dabei sein. Auch in meiner Angst.

Josephine Teske, @Seligkeitsdinge_, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Josephine Teske, @Seligkeitsdinge_
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